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Würzburg
Die einen verabschiedeten sich, andere räumten Preise ab: Diese 8 Menschen aus Würzburg haben 2024 bewegt
Ein Leben für das Ehrenamt, eine erfolgreiche Lackiererin oder ein Abschied nach 20 Jahren: Acht Geschichten, die 2024 auf unterschiedliche Weise beeindruckt haben.
Vlad Husynin aus der Ukraine ist ein wahres Mathegenie. 2024 gewann er mehrere Mathepreise.
Foto: Patty Varasano | Vlad Husynin aus der Ukraine ist ein wahres Mathegenie. 2024 gewann er mehrere Mathepreise.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 06.01.2025 02:30 Uhr

Vlad Husynin ist ein großer Mathefan, Iryna Mekheda hat sich in Würzburg ein neues Leben aufgebaut. Diese und andere persönliche Geschichten über Menschen haben Würzburgerinnen und Würzburger im Jahr 2024 bewegt. Ein Rückblick. 

1. Der Würzburger Schrauben Sepp hört auf: "Läden wie meinen braucht die Stadt"

Der Schrauben Sepp geht in Rente. Ab Anfang 2025 werden zwei Nachfolger im Laden stehen.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Der Schrauben Sepp geht in Rente. Ab Anfang 2025 werden zwei Nachfolger im Laden stehen.

"Der Sepp" heißt eigentlich Josef Vogt, so nennt ihn aber kaum jemand. Für die Würzburger ist er seit 20 Jahren der "Schrauben Sepp": Problemlöser bei Heimwerker-Pannen, Ratgeber, Zuhörer - und Schraubenverkäufer. Sei 2003 betreibt er schon den gleichnamigen Werkzeug- und Schraubenladen in der Bronnbachergasse 43. Spätestens ab September 2025 soll damit Schluss sein: Der Schrauben Sepp will in den Ruhestand. Im Juni dieses Jahres kam dann die erfreuliche Nachricht: Der "Schrauben Sepp" wird auch nach dem Ruhestand weitergeführt. Voraussichtlich Anfang 2025 übernehmen die neuen Betreiber. 

2. Elke und Wolfgang Treziak: Ein Abschied von Volksfesten und Imbissstand nach 75 Jahren

Elke und Wolfgang Treziak freuen sich jetzt auf eine ruhigere Zeit.
Foto: Norbert Schmelz | Elke und Wolfgang Treziak freuen sich jetzt auf eine ruhigere Zeit.

Es waren 75 Jahre voller Volksfeste, Weihnachtsmärkte und viele Jahre am Imbissstand, aber auch 75 Jahre voller Begegnungen, spannender Geschichten und Eindrücke. All das haben Elke und Wolfgang Treziak hinter sich gelassen. Anfang 2024 haben sie beschlossen, das Erbe von Oskar Treziak, Wolfgangs Vater, aufzugeben. In diesem Jahr hätten sie den Pachtvertrag mit der Stadt Würzburg um weitere fünf Jahre verlängern müssen - zu lang für die beiden, wie Wolfgang Treziak sagte. Er will sich in Zukunft mehr Zeit für das Motorradfahren nehmen und insgesamt mehr Ruhe in sein Leben bringen. "Ich feiere es, dass wir jetzt entspannte Jahre vor uns haben", sagte Elke Treziak.

3. Iryna Mekheda: Wie sich die Ukrainerin in Würzburg ein neues Leben aufgebaut hat

Die Friseurin Iryna Mekheda ist aus der Ukraine geflohen und hat einen Salon in  der Würzburger Zellerau eröffnet.
Foto: Daniel Peter | Die Friseurin Iryna Mekheda ist aus der Ukraine geflohen und hat einen Salon in der Würzburger Zellerau eröffnet.

Iryna Mekheda wurde im Jahr 1980 als Tochter eines Tankstellenwarts und einer Buchhalterin in Odessa in der Ukraine geboren. Im Frühjahr 2022 schloss sie ihren Salon in Odessa. Iryna Mekheda musste vor dem Krieg fliehen. Inzwischen hat sich Iryna Mekheda in Würzburg selbständig gemacht und betreibt den Friseursalon Hahonico in der Zellerau, im Mai 2024 berichtete die Redaktion darüber. Am Friseurberuf interessieren Mekheda wissenschaftliche Aspekte wie etwa, chemische Prozesse zu verstehen. Andererseits fasziniere sie auch die Kreativität, die in dem Beruf stecke.

4. Andrea und Mario Keding: Das Würzburger Kiliani Kellner-Ehepaar führt Doppelleben in Thailand

Andrea und Mario Keding gehören zu den Würzburger Volksfesten genauso wie das Festzeltbier und Schäufele.
Foto: Heiko Becker | Andrea und Mario Keding gehören zu den Würzburger Volksfesten genauso wie das Festzeltbier und Schäufele.

Wer schon einmal im Kiliani-Festzelt war, der kennt das Ehepaar wohl: Andrea und Mario Keding. Seit vielen Jahren kellnern sie gemeinsam auf den Volksfesten in Würzburg und der Region. Doch außerhalb der Festzelt-Saison, zwischen Januar und März, führen die beiden ein ganz anderes Leben. Sobald der Würzburger Weihnachtsmarkt vorbei ist, hängen die Kedings ihre bayerische Volkstracht an den Nagel und steigen ins Flugzeug. Ihr Ziel: Thailand. "Erst machen wir ein bisschen Urlaub und dann geht's weiter an unseren Stammort." Der liegt knapp 11.450 Kilometer entfernt von Würzburg auf Koh Phangan. Doch statt Urlaub tritt Mario Keding dort zu seinem Zweitjob an: Er ist seit 2016 Tauchlehrer in einem deutschen Tauchzentrum.

5. Vlad Husynin: Der Schüler begeistert am Wirsberg-Gymnasium und räumt Preise ab

Vlad Husynin aus der Ukraine begeistert Mitschüler und Lehrer und gewinnt etliche Mathepreise.
Foto: Patty Varasano | Vlad Husynin aus der Ukraine begeistert Mitschüler und Lehrer und gewinnt etliche Mathepreise.

Rund um die Uhr Mathematik? Ein Albtraum für viele Schüler, nicht aber für Vlad Husynin. Der 16-Jährige aus der Ukraine genießt die Mathematik und erringt zahlreiche Preise für sein Können. Seit März 2022 lebt Husynin mit seiner Familie in Deutschland. Im selben Jahr sei er ans Wirsberg-Gymnasium gekommen, um erst als Gastschüler, dann auch dauerhaft als Schüler zu leben und zu lernen. Was macht er nachmittags daheim? Mathematik. Wie verbringt er seine Zeit am Wochenende? Mit Mathematik. Husynin, der Mathe als sein Haupthobby bezeichnet, hat 2024 bei der Deutschen Mathematik-Olympiade eine von bundesweit zwölf Goldmedaillen gewonnen. Den Landeswettbewerb Mathematik Bayern gewann er zweimal, beim Bundeswettbewerb landete er als Jüngster unter den besten 30 aller 2000 Teilnehmer.

6. Van Long Hoang: Der Imbiss-Mitarbeiter vom Barbarossaplatz erhält Courage-Medaille

Van Long Hoang (Mitte) erhielt von Innenminister Joachim Herrmann (links) und dem bayerischen Landespolizeipräsidenten Michael Schwald die Courage-Medaille.
Foto: Alexandra Beier | Van Long Hoang (Mitte) erhielt von Innenminister Joachim Herrmann (links) und dem bayerischen Landespolizeipräsidenten Michael Schwald die Courage-Medaille.

Am 30. Juni 2023 kam es am Würzburger Barbarossaplatz zu einem Polizeieinsatz, bei dem ein 26-jähriger Mann festgenommen wurde, der mit einem Messer vor einem Kaufhaus stand. Ein Video, welches auf WhatsApp unter vielen Würzburgerinnen und Würzburgern verbreitet wurde, zeigt, wie der Imbiss-Mitarbeiter Van Long Hoang den psychisch belasteten Mann von hinten greift und festhält. Im September wurde der Mann von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Michael Schwald mit der Courage-Medaille ausgezeichnet. Durch sein beherztes Handeln habe er nicht nur die Polizei unterstützt, sondern auch gezeigt, "dass Zivilcourage und Einsatzbereitschaft unsere Gesellschaft stark und sicher machen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

7. Wilma Trigatti: Die beste Malerin und Lackiererin kommt aus Würzburg

Wilma Trigatti hat den Sieg als beste Malerin und Lackiererin aus Bayern nach Würzburg geholt.
Foto: Johannes Kiefer | Wilma Trigatti hat den Sieg als beste Malerin und Lackiererin aus Bayern nach Würzburg geholt.

Mit Pinsel, Eimer und weißen Maler-Klamotten fühlt sich Wilma Trigatti am wohlsten. Ihre Ausbildung hat sie mit der Bestnote 1,2 abgeschlossen, gewann den Kammernwettbewerb der Handwerkskammer Unterfranken und durfte im Oktober 2024 zum Landeswettbewerb der Maler- und Lackierer in Bayern fahren. Dort musste sie sich in verschiedenen Aufgabenfeldern wie Farben mischen, tapezieren, lackieren und einer Kreativ-Aufgabe beweisen. Am Ende setzte sich die junge Frau aus Eßfeld (Lkr. Würzburg) gegen vier andere durch. Für ein Jahr darf sie sich "beste Maler- und Lackiererin aus Bayern" nennen.

8. Julian Wendel: Der Würzburger erhält den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Der Würzburger Julian Wendel wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa | Der Würzburger Julian Wendel wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Sport tut gut(es) – unter diesem Motto zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Anfang Dezember in Schloss Bellevue 17 Bürgerinnen und Bürger zum Tag des Ehrenamtes aus. Darunter auch den Würzburger Julian Wendel. Er bekam vom Bundespräsidenten den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Aufgrund einer schweren Form der Spinalen Muskelatrophie sitzt der Diplom-Psychologe Julian Wendel im Elektrorollstuhl. Er hat sich dem ehrenamtlichen Engagement verschrieben. Er ist Behindertenbeauftragter der Stadt Würzburg, außerdem Kapitän und Trainer des Elektro-Hockey-Teams Würzburg Ballbusters und Team-Manager der Deutschen Nationalmannschaft. Seit zehn Jahren ist er Fachbereichsleiter im Deutschen Rollstuhl-Sportverband und Ansprechpartner für den E-Rollstuhl-Sport in Deutschland.

 
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