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Würzburg
"Damit hätte niemand gerechnet" – PRISM-Kollektiv gewinnt ersten "Queer Sein in Würzburg"-Preis
Das Regenbogenbüro Unterfranken hat zum ersten Mal den "Queer sein in Würzburg"-Preis vergeben. Gewonnen hat das Party-Kollektiv PRISM. Was sie dazu sagen.
Denny Garcia (Mitte rechts) und Nathalie Hübel (Mitte links) haben mit ihrem PRISM-Kollektiv den 'Queer sein in Würzburg'-Preis des Regenbogenbüros Unterfranken gewonnen.
Foto: Thomas Obermeier | Denny Garcia (Mitte rechts) und Nathalie Hübel (Mitte links) haben mit ihrem PRISM-Kollektiv den "Queer sein in Würzburg"-Preis des Regenbogenbüros Unterfranken gewonnen.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 20.05.2023 02:29 Uhr

Nicht mal ein Jahr existiert das Party-Kollektiv "PRISM" in der Würzburger queeren Szene und schon stauben die zwei Hauptverantwortlichen Denny Garcia und Nathalie Hübel Preise dafür ab. Als sich der Würzburger Stadtrat am 19. Januar mehrheitlich für die Verleihung der "Queer sein in Würzburg" Auszeichnung entschieden hatte, rechneten sich die beiden wenig Chancen aus. 

"Immerhin sind wir gegen richtig krasse und langjährige Vereine angetreten", sagt Denny Garcia überwältigt. Neben dem Kollektiv war Garcia selbst auch als Soloperson unter den Nominierten. Zur Wahl standen außerdem der Verein "Queer Pride Würzburg", der in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen feierte, sowie das "WUF" (Queeres Zentrum Würzburg).

Das PRISM-Kollektiv ist vor allem bekannt für die queere Partyreihe im Club Dornheim. "Aber dahinter steckt so viel mehr, als nur eine Party", betont Garcia. Unter anderem habe das ausgearbeitete Konzept mit sogenannten Awareness-Teams, die während Partys das Wohlbefinden der Gäste sicherstellen, die Vorreiterrolle für andere Würzburger Clubs eingenommen, die nun ebenfalls auf das Konzept setzen. Weiter fördere das Kollektiv queere Kultur, indem sie regelmäßig Dragshows in ihr Partykonzept integrieren und jungen Nachwuchstalenten die Chance geben, sich zu etablieren.

Und was wollen Garcia und Hübel mit dem gewonnenen Preisgeld von 1000 Euro machen? "Das fließt vollständig in unser Konzept für den CSD ein", sagt Garcia. Neben Queer Pride Würzburg, wird sich auch das Kollektiv an der Organisation des Christopher Street Days (CSD) vom 23. bis 25. Juni beteiligen. "Wir bauen eine zusätzliche Stage auf, um das bestehende Angebot zu erweitern." So sollen sich noch mehr Menschen angesprochen und bei dem Fest und Demozug Zuhause fühlen.

"Queer Sein in Würzburg"-Preis vom Regenborgenbüro gibt es nun jedes Jahr

Verliehen wird der "Queer sein in Würzburg"-Preis jährlich am 17. Mai an Vereine, Organisationen oder Personen, die sich außerordentlich für die queere Szene der Stadt engagieren. Die Wahl des Datums ist dabei kein Zufall, denn der 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT). Auch in Würzburg wird dieser jährlich gefeiert – in diesem Jahr, mit vielen bunten Infoständen, einem Flashmob und einer Dragshow mit Lillet Lube und Florine Tree.

Der diesjährige Höhepunkt der Veranstaltung war aber die Preisverleihung durch das Regenbogenbüro Unterfranken. Vorab konnten die vier Nominierten ihre Community dazu aufrufen, beim dreitägigen Online-Voting für sie abzustimmen.

Bis zu zehn Punkte konnte man für das Voting sammeln. Zusätzlich vergab auch das Queere Netzwerk Bayern noch bis zu zehn Punkte an die einzelnen Nominierten, wie Steffen Baer vom Regenbogenbüro Unterfranken erklärt. Mit insgesamt 18 Punkten landete das PRISM-Kollektiv auf Platz eins. Der zweite Platz ging mit 16 Punkten an das WUF.

 
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  • heino.goevert@t-online.de
    Ich finde es sehr schade, dass das eigentliche und wichtige Thema des 17. Mai im wohlgemeinten Artikel kaum Beachtung findet. Für mich ist die Preisverleihung nicht das wichtigste an dem Int. Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie. Das wichtigste ist das laute Sichtbarmachen, dass dieser Tag -leider- immer noch notwendig ist. Und dazu gehört es, ihn in die Bevölkerung zu tragen. Na klar, eine Veranstaltung am Marktplatz ist durchaus sinnbringend, um die queere Community zusammen zu bringen, damit sie sich aus tauschen und vernetzen kann. Aber wichtiger finde ich es, unsere Themen außerhalb der Würzburger queeren Community zu platzieren - back to the roots.
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