Denny Garcia prägt seit vielen Jahren die Würzburger Club- und Kulturszene und setzt sich für die Interessen der queeren Community ein. Als DJ macht sich Garcia vor allem unter dem Alias "Denny Voltage" einen Namen und bekam in diesem Jahr den "Preis für junge Kultur" von der Stadt Würzburg und der Distelhäuser Brauerei, verliehen.
Mit der Gründung der neuen queeren Party-Reihe "Prism", die am 24. September im Dornheim in der Würzburger Zellerau startet, soll nun der nächste Schritt in Richtung Veränderung gemacht werden. Denn für Garcia steht fest: Würzburg braucht eine queere Partyreihe.
Denny Garcia: Ich habe acht Jahre lang die Subkultur in Würzburg mitgestaltet und Lust, etwas zu verändern, damit sich alle Menschen, die in Würzburg feiern wollen, wohlfühlen und ausleben können. Schwulsein ist mittlerweile bei der breiten Masse angekommen und wird akzeptiert. Zur queeren Community gehören aber viel mehr Menschen, zum Beispiel Transpersonen oder asexuelle Menschen. Für diese wollen wir einen sicheren Ort zum Feiern schaffen. Es gab in Würzburg schon immer elektronische Musik und auch queere Partys, aber die Verbindung von beiden fehlte noch. Mit der "Prism"-Partyreihe ändert sich das jetzt.
Garcia: Eine ausgelassene Stimmung und eine Party, bei der jeder akzeptiert wird, wie er oder sie ist. Wir haben dieses Mal zwei Drag-Queens eingeladen, die ein Programm machen werden. Es wird Hostessen geben, die Süßigkeiten verteilen, es gibt Unisex-Toiletten und ein Awareness-Team. Vor allem erwartet die Menschen aber richtig gute Techno- und Elektro-Musik. Von 20 bis 23 Uhr haben wir im Biergarten ein offenes DJ-Pult, an dem sich Nachwuchskünstlerinnen und -künstler ausprobieren können. Denn mir war es wichtig, auch Talente in der Szene zu fördern. Ich erwarte ein bunt gemischtes Publikum und viel nackte Haut.
Garcia: "Awareness-Team" bedeutet, wir haben eine Gruppe aus verschiedenen Menschen zusammengestellt, die darauf achten, dass sich an dem Abend alle sicher und wohlfühlen. Wir hätten es auch "Achtsamkeits-Team" nennen können. Sie haben die Aufgabe, auf die Gäste zuzugehen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie immer einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin haben. Sie sollen auch in Ausnahmesituationen für die Personen da sein. Das können körperliche sein, genauso fragen sie aber auch nach der Gefühlslage. Ich finde das ganz wichtig. Worüber ich mich sehr freue, dass diese Idee jetzt auch über die "Prism"-Party hinaus im Dornheim aufgenommen wird.
Garcia: Auf jeden Fall! Der Gedanke des Feierns und der Musik steht bei solchen Partys viel mehr im Fokus und nicht, dass man unbedingt jemand abschleppen muss oder irgendein Macho-Gehabe. Ich sage jetzt mal provokant: queere Menschen feiern einfach ausgelassener und sind wilder unterwegs - auch in der Sexualität.
Garcia: Ganz einfach, aus denselben Gründen wie bei den Clubs in Berlin. Weil niemand unter Beobachtung stehen soll oder Gefahr laufen soll "publik" gemacht zu werden. Ich finde dieses Fotoverbot total wichtig. Wir werden natürlich keine Handys an der Tür einsammeln oder Kameras abkleben. Wir bitten aber aktiv darum, dass die Tanzfläche ein handyfreier Ort bleibt. Darauf wird auch unser Awareness-Team achten. Ein Selfie mit Freunden wird aber keiner verbieten, solange niemand Unbeteiligtes zu sehen ist.
Garcia: Zieht das an, worauf ihr Lust habt und wenn es ein Micky Maus-Kostüm ist, dann ist das vollkommen in Ordnung. Natürlich gibt es so Standartoutfits, wie Corsagen, Netzoberteile oder was auch immer. Mein Ratschlag: Es ist viel wichtiger, das zu tragen, worin ihr euch wohlfühlt, als irgendeinem Dresscode zu entsprechen, den es ohnehin nicht gibt. Fehl am Platz sind nur Personen, die die Outfits der anderen verurteilen.
Garcia: Natürlich, es wäre ganz furchtbar, wenn ausschließlich queere Menschen zur "Prism"-Party kommen. Auf der Tanzfläche sind wir am Ende alle gleich. Die Party richtet sich ausdrücklich an alle Menschen, die, wie man so schön sagt "open minded", also aufgeschlossen sind. Das einzige, was wir nicht wollen, dass ein schaulustiges Publikum kommt.
Und mal ganz ehrlich : Es "geht nicht nur ums Abschleppen" aber es "geht wilder zu auch in der Sexualität?"????? also echt...
so ein bisschen hört sich das Ganze an wie eine sehr exklusive (im Gegenteil von Inklusion!) , die dann auch noch intensiv pädagogisch betreut werden muss.....genau das ist doch das Gegenteil von Normal und mitten in der Gesellschaft?
Unerträglich Ihre Weltoffenheit.
Sie müssen solche Artikel einfach ins Lächerliche ziehen.
L.G. Martin Dobat