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Frauenland
Durchgangsverkehr nervt die Menschen am Hubland und Frauenland in Würzburg
Gut hundert interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen am Montag an der hybriden Bürgerversammlung am Hubland-Campus teil. Welche Themen ihnen unter den Nägeln brennen.
Luftaufnahme der Drachenwiese und des Hubland-Campus: Auch die Straßenbahnlinie 6 kam bei der Bürgerversammlung zur Sprache. Sie soll über die Drachwenwiese zur Universität führen.
Foto: Daniel Peter | Luftaufnahme der Drachenwiese und des Hubland-Campus: Auch die Straßenbahnlinie 6 kam bei der Bürgerversammlung zur Sprache. Sie soll über die Drachwenwiese zur Universität führen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:15 Uhr

Am Hubland und im oberen Frauenland stört der zunehmende Durchgangsverkehr; zudem sorgen sich die Menschen auf der Keesburg um ihre Nahversorgung: Das sind die beiden wichtigsten Erkenntnisse der ersten Bürgerversammlung der Stadt Würzburg seit Beginn der Corona-Pandemie. Gut hundert Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung von Oberbürgermeister Christian Schuchardt zur hybriden Veranstaltung – eine Veranstaltung, die sowohl live als auch virtuell besucht werden kann – gefolgt. 70 kamen persönlich ins Hörsaal-Gebäude Z6 auf dem Hubland-Campus der Universität, 36 waren online per Videokonferenz dabei.

Hoher Anteil an jungen Familien am Hubland

Bevor die Bürgerinnen und Bürger zu Wort kamen, mussten sie sich allerdings fast eineinhalb Stunden gedulden – zu viel hatten Schuchardt und seine Referenten-Riege über die Entwicklung des neuen Stadtteils am Hubland zu berichten. Seit der letzten Frauenland-Bürgerversammlung vor vier Jahren ist die Zahl der Menschen im Stadtteil auf knapp 19 325 (Stand: Ende 2020) gestiegen, was vor allem mit den neuen Wohngebieten auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände der US-Armee zu tun hat.

Etwa die Hälfte der Hublandbewohner ist aus anderen Stadtteilen zugezogen, und durch den hohen Anteil an jungen Familien ist das Frauenland im Schnitt deutlich jünger (36 Jahre) als der Stadtdurchschnitt (42,5 Jahre). Um dem Bedarf gerecht zu werden, soll der Stadtteil laut Sozialreferentin Hülya Düber bis 2025 insgesamt 235 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren bekommen. Die Planungen für eine neue Grundschule am Hubland sollen 2022 beginnen, berichtete Schul-Bürgermeisterin Judith Jörg.

Wovon die Fertigstellung der Straßenbahnlinie 6 abhängt

Umwelt-Bürgermeister Martin Heilig erläuterte den ambitionierten Zeitplan für den Bau der Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof ans Hubland: "Eine Fertigstellung der Linie 6 wäre 2027 möglich. Das wird aber nur funktionieren, wenn wir eine großzügige staatliche Förderung bekommen."

In Sachen ÖPNV wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger eine engere Taktung der Buslinien – das war eins der Anliegen, die im zweiten Teil der Versammlung zur Sprache kamen. Den meisten Raum nahm dabei der Durchgangsverkehr ein. Probleme gibt es nach mehreren übereinstimmenden Aussagen nicht nur mit dem Verkehrsaufkommen, sondern auch mit Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen Rottendorfer Tor und Alter Fernstraße. "Die Leute fahren teilweise wie bekloppt, obwohl es eine Tempo-30-Zone ist", schimpfte eine Anwohnerin.

Stadtbaurat Benjamin Schneider geht davon aus, dass das vor allem mit den Behinderungen auf der Straße "Am Galgenberg" durch den Umbau des Knotens "K2" zu tun hat. Entlastung ist nicht in Sicht: Als nächstes folgt die Kreuzung "K3" kurz vor Gerbrunn an der Einmündung Kitzinger Straße, die zum Kreisverkehr umgebaut wird. Danach "wird die Staatsstraße wieder attraktiver", so Schneider.

Auch die Menschen im oberen Frauenland sind vom Durchgangsverkehr geplagt. Deswegen wurden von der Bürgerversammlung zwei Anträge verabschiedet – sie müssen jetzt innerhalb von drei Monaten im Stadtrat auf die Tagesordnung.

Klage der Anwohner: "Die Keesburg blutet immer mehr aus"

Im oberen Teil der Ebertsklinge stadtauswärts und in der Keesburgstraße stadteinwärts, jeweils ab Einmündung Schellingstraße, soll die Einrichtung von Einbahnverkehren geprüft werden. "Ich könnte mir eine einjährige Probephase vorstellen", erläuterte Antragsteller Andreas Klaeger. Dringend erforderlich zur Lenkung des Verkehrs seien auch Einbahnregelungen im Sanderheinrichsleitenweg Richtung Sport-Uni und in der Zeppelinstraße Richtung Innenstadt, fügte Christian Stiegler hinzu – auch sein Antrag erhielt eine Mehrheit.

Während auf dem Hubland ein neuer Stadtteil mit Infrastruktur und Nahversorgung wächst, fühlen sich die Bewohner andernorts abgehängt. "Die Keesburg blutet immer mehr aus", klagte Gisela Freibodt. Seit Schließung der Sparkassenfiliale gebe es nicht einmal mehr einen Geldautomaten, am Jahresende werde der Schreibwarenladen schließen: "Wir haben mittlerweile sehr lange Wege." Das sei aber kein spezifisches Problem der Keesburg, antwortete Christian Schuchardt: Um der Entwicklung entgegenzuwirken, unterstütze die Stadt beispielsweise den Marktplatz für fliegende Händler vor der Bäckerei-Filiale.

 
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  • M. R.
    Was in Würzburg fehlt sind großzüige, stadtnahe Umgehungstraßen!
    Jeder muß, ob er will oder nicht durch die Stadt oder deren Stadteile fahren, um auch von Umlandgemeinden zu Gemeinden auf der anderen Stadtseite zu kommen!
    DAS ist der große Fehler, da Würzburg bei der Gebietsreform viel zu klein gehalten wurde!
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  • H. S.
    Die Ebertsklinge von Schellingstr. bis Sanderrothstr., die Keesburgstr. von Sanderrothstr. bis Schellingstr. und die Zeppelinstr. vom Hubland bis Trautenauer Str. jeweils als Einbahnstraßen? Geht`s noch?
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  • A. N.
    Ja, das wird lustig. Im oberen Teil der Ebertsklinge ist die Zufahrt zu einer Schule. Alle, die diese Schule von Osten her anfahren wollen, müssten dann einen großen Umweg fahren. Keesburg- oder Zeppelinstr. runter, Schellingstr. rüber und Ebertsklinge wieder hoch. Zusätzliche Abgase, die wohl eher keiner will. Ob das wirklich im Sinne der Anwohner ist?
    Und der Durchgangsverkehr ist dann eben woanders im Frauenland, z. B. wird sich wahrscheinlich das Verkehrsaufkommen in der Erthal- und Wittelsbacherstr. erhöhen. Der Verkehr wird ja dadurch nicht weniger.
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    so eine gute Stadtplanung gibt`s in Würzburg nun wirklich nicht. Ja, man bekommt den Eindruck eines Flickenteppichs.
    zur Linie 6: so sehr ich Herrn Heilig schätze, aber am Geld scheitert diese Strabalinie beistimmt nicht. Was mir (und vermutlich vielen Bürgern) fehlt, ist eine graphische Darstellung eines Projektplanes, mit den wesentlichen Meilensteinen. .......btw. da könnte die MP doch mal intensiv nachhaken.
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  • E. O.
    Bevor Herr Heilig zur Fertigstellung der Linie 6 nicht haltbare Versprechungen macht bzw. Erwartungen weckt, sollte er sich zunächst mal um den Baubeginn der Uniklinik - Strabalinie in Grombühl kümmern. Wäre nicht nur für die Uniklinik gut, sondern würde auch ein attraktives Angebot für den Verkehr aus Richtung Oberdürrbach und Unterdürrbach schaffen und Grombühl entlasten.
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  • K. K.
    " Durchgangsverkehr ! " ...........

    NERVT ÜBERALL. !!
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  • S. R.
    Außer natürlich Sie fahren irgendwo hin. Dann ist es natürlich in Ordnung.
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  • K. K.
    re...@ " okra " ...

    sehr oft iss es zB " Durchgangsverkehr in reinen Wohngebieten. Der Abkürzung wegen! Verkehr also, der dort eigentlich nicht zwingend notwendig ist. Im vorgegebenen ST der Verkehr, der in Ri. Rottendorf bis in die Region
    * KT fährt. Vorallem, wenn man aus " Erfahrung weiss, die zeitliche Abkürzung ist oft trügeriscch. Benzin spart
    man.n oder Frau dabei nicht. Daher fahre ich zB auf den dafür vorgesehenen *Hauptstrassen. Vielleicht kann ich Sie
    ja mal dort begrüssen.
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  • S. I.
    So ist es! Willkomm in meinem Leben, Anwohner einer Kreisstraße!
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    Das Hubland ist leider eine (wieder einmal) verpasste Chance: In anderen Städten hat man ehemalige Militärflächen zu attraktiven autoarmen Quartieren mit extrem hoher Lebensqualität gemacht (zB Vauban in Freiburg oder das französische Viertel in Tübingen). In Würzburg hat man den gleichen autogerechten Sch*** gebaut wie schon im Rest der Stadt. Da war der Heuchelhof H1 moderner ! Und jetzt wundert man sich dass man sich den Autoverkehr ins Quartier geholt hat... Die Chance wäre da gewesen ein autofreies oder autoarmes Quartier mit Strabaanbindung zu schaffen... Leider mal wieder verpasst.
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  • W. E.
    achja, die Förderungen. Blöderweise ist es immer die gleiche Tasche, aus der das bezahlt wird, egal aus welchem Durchgangstopf.
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  • G. G.
    ….nun, das kommt dabei raus wenn man erst einen Stadtteil entwickelt und bebaut und sich im Anschluss um die Erschließung kümmert, eine Grundschule gleich ganz vergisst, obwohl viele junge Familien dort wohnen…
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  • T. M.
    Na da oben gibt es bereits nicht weit entfernt eine Schule.
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  • G. A.
    tommy33
    Meinen Sie die Eichendorffschule in Gerbrunn? Der Bus bringt die Kindlein aus Lindelbach, Randersacker, Theilheim, Rottendorf möglicherweise schneller ans Schulgebäude als der Hublandbus. Mit dem eigenen SUV klappt's in 10 min, allerdings ist diese Schule bereits ausgelastet.
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  • T. M.
    Nennt sich Mönchbergschule und ist zu Fuß oder mit dem Rad oder mit etc… bestens zu erreichen!
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • P. S.
    Linie 6 ist sowas von überflüssig, eigentlich nicht finanzierbar (Haushaltsloch durch das Stadttheater) und wird nur durch noch mehr Baustellen zu weiterem Umgehungsverkehr in allen möglichen Straßen führen. Ein vernünftiger Busverkehr braucht keine Baustellen und ist flexibel.
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  • S. B.
    Ein vernünftiger Busverkehr braucht aber auch Vorrang oder eine eigene Trasse, damit er nicht auch mit im Stau steht. Das geht ohne Baustellen?
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  • A. H.
    in Würzburg wurde doch seit Jahrzehnten nur noch"gestückwerkt" ohne je ein wirkliches stadtteilübergreifendes Konzept zu entwickeln und zu entscheiden.
    Das letzte große Konzept war die Entwicklung des Heuchelhofes in den 60er Jahren, bei dem man von Anfang an neben großzügigen Straßen auch eine Straba-Linie bis Rottenbauer vorsah, obwohl es zu der Zeit noch gar keine Bahnen gab, die die Steigung meistern konnten. Da waren noch weitblickende Leute am Werk; heute aber sind die meisten nur noch auf die Wiederwahl in 4 Jahren limitiert.
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