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Hubland
Hubland: Was tut sich auf dem Ex-Landesgartenschau-Gelände?
Seitdem 2018 am Würzburger Hubland die Landesgartenschau stattgefunden hat, verändert sich durch zahlreiche Baumaßnahmen das Bild des neuen Stadtteils kontinuierlich.
Einen ganz besonderen Blick auf die Festung hat der neue Stadtteil Hubland von seinem Park aus zu bieten. Rund um den Park befinden sich verschiedenste Projekte in ihrer Entstehung.
Foto: Daniel Peter | Einen ganz besonderen Blick auf die Festung hat der neue Stadtteil Hubland von seinem Park aus zu bieten. Rund um den Park befinden sich verschiedenste Projekte in ihrer Entstehung.
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Bagger, Kräne und Bauzäune gehören am Hubland von jeher zum Alltag: Der neue Würzburger Stadtteil verändert sich stetig. Was hat sich seit Ende der Landesgartenschau 2018 dort getan, welche Projekte konnten bereits umgesetzt werden und welche sind noch in Planung? Eine Bestandsaufnahme.

Eine Abdichtung, die nicht gehalten hat, ist der Grund dafür, dass das Wasserbecken am Hubland seit Ende der Landesgartenschau 2018 nicht mehr in Betrieb gewesen ist.
Foto: Daniel Peter | Eine Abdichtung, die nicht gehalten hat, ist der Grund dafür, dass das Wasserbecken am Hubland seit Ende der Landesgartenschau 2018 nicht mehr in Betrieb gewesen ist.

Wann das Wasserbecken wieder sprudelt, ist unklar

Das große Wasserbecken war während der Landesgartenschau 2018 einer der Anziehungspunkte für die Besucher. Doch als im Frühjahr 2019 Wasser eingelassen wurde, stellte sich heraus, dass das 63 Meter lange Becken nicht mehr dicht war. Die Suche nach der undichten Stelle im 480 Quadratmeter großen Bassin begann, unter anderem wurden Suchschlitze geöffnet, Trittsteine ausgebaut und das Material der Fugen untersucht. "Der Sachverhalt ist komplex, da es sich nicht um ein einfaches Betonbecken handelt", erklärt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt Würzburg. Inzwischen hat man den Fehler gefunden und ein Gutachten sowie einen Sanierungsplan für das Becken erstellt. Die Umsetzung der Sanierungsplanung sei in Arbeit, so Weiß, doch wann die Arbeiten am Becken beginnen, kann er nicht sagen: "Das hängt von verschiedenen Faktoren wie den Ausschreibungen, den Angeboten und nicht zuletzt auch vom Wetter ab." Auch wer die Kosten für die Arbeiten übernehme, müsse noch geklärt werden. Das Becken war von der LGS-Gesellschaft für die Landesgartenschau gebaut worden und hat 875 000 Euro gekostet.

Hier soll der Sinnesgarten entstehen: zwischen Tower und Lab 27+, dort, wo während der Landesgartenschau die ehemalige US-Tankstelle gestanden hat.
Foto: Daniel Peter | Hier soll der Sinnesgarten entstehen: zwischen Tower und Lab 27+, dort, wo während der Landesgartenschau die ehemalige US-Tankstelle gestanden hat.

Sinnesgarten vollendet das "Grüne Band"

Lange schon ist er geplant, nun soll er realisiert werden: der Sinnesgarten, nördlich der Rottendorfer Straße, dort, wo früher die ehemalige US-Tankstelle stand. Die Bauarbeiten sind ausgeschrieben, geplanter Ausführungszeitraum ist Ende Mai bis Ende November 2021. Der Sinnesgarten soll als Abschluss der Terrassengärten die Lücke im "Grünen Band" schließen, das den älteren Teil des Uni-Campus mit dem neuen Stadtteil Hubland verbindet. In diesem letzten Teilstück der Terrassengärten werden Staudenbeete, Geophyten und großzügige Wiesenflächen angelegt, erklärt Weiß. Auch das historische Kartoffeldenkmal, das an die erste Anpflanzung der Kartoffel in Würzburg durch einen innovativen Juraprofessor erinnert, soll dort seinen Platz finden.

Blick auf die Wiese zwischen Cube und den Häusern der Stadtbau auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau am Hubland.
Foto: Daniel Peter | Blick auf die Wiese zwischen Cube und den Häusern der Stadtbau auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau am Hubland.

Stadt sucht nach Lösungen für das Projekt "Ärztezentrum"

Der Siegerentwurf stand schon fest, nun befindet sich das Projekt auf der Kippe: Mit der Stiftung Juliusspital als Bauherr sollte auf der Wiese zwischen Cube und den Wohnblöcken der Stadtbau ein Ärztezentrum zur medizinischen Versorgung des Stadtteils entstehen. Doch da die Corona-Krise auch die Stiftung getroffen habe, müsse sich diese von dem Vorhaben wohl verabschieden, hatte Walter Herberth, Oberpflegeamtsdirektor und Leiter der Stiftung Juliusspital, im vergangenen Herbst gegenüber der Main-Post erklärt. Die Stadt Würzburg befindet sich nun im Austausch mit der Stiftung als Grundstückseigentümer und sucht nach Lösungen, die einen zügigen Fortgang des Bauprojekts ermöglichen, heißt es aus der Pressestelle der Stadt - konkretere Angaben könnten deshalb derzeit nicht gemacht werden. "Das Maß und die Nutzung der Fläche – für Wohnen und Gewerbe - werden über den rechtskräftigen Bebauungsplan definiert und haben auch weiterhin Bestand", so Pressesprecher Georg Wagenbrenner.

Die ehemalige Blumenhalle soll Platz für eine Dreifach-Sporthalle und multifunktionale Räume für Kreatives und Sport bieten.
Foto: Daniel Peter | Die ehemalige Blumenhalle soll Platz für eine Dreifach-Sporthalle und multifunktionale Räume für Kreatives und Sport bieten.

Ehemalige Blumenhalle wird zum Zentrum für Soziales, Kultur, Bildung und Sport

Für die Gebäude 13 (ehemaliges Mannschaftsgebäude) und 14 (ehemaliger Flugzeughangar, während der Landesgartenschau als Blumenhalle genutzt), wurde für ein nachhaltiges Nutzungskonzept bereits während der Landesgartenschau 2018 ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Die Gebäude sollen als "Hub 27+" zu einem Zentrum für Soziales, Kultur, Bildung und Sport umgebaut werden. Die Realisierung des ersten Preises, der an das Würzburger Architekturbüro Brückner & Brückner ging, ist laut Pressestelle der Stadt in zwei getrennten Bauabschnitten geplant. Der erste Bauabschnitt umfasst das Gebäude 13, in dem Kindertagesstätte, Familienstützpunkt, Allgemeiner Sozialdienst, Jugendtreff sowie eine öffentliche Toilette unterkommen sollen. Die Planungen laufen, so Pressesprecher Wagenbrenner: "Die Baustelle wird 2021 beginnen; der Kita-Betrieb soll Ende 2023 starten." Der zweite Bauabschnitt, der bis Ende 2025 fertiggestellt sein soll, umfasst das Gebäude 14, die ehemalige Blumenhalle. Sie ist als Dreifach-Sporthalle und mit multifunktionalen Räumen für Kreatives und Sport geplant. Auf dem Gelände hinter den Gebäuden 13 und 14 soll bis 2023 eine neue Grundschule entstehen.

Die Kasernengebäude hinter der ehemaligen Blumenhalle befinden sich bereits im Umbau: Hier entstehen 110 neue Wohnungen.
Foto: Daniel Peter | Die Kasernengebäude hinter der ehemaligen Blumenhalle befinden sich bereits im Umbau: Hier entstehen 110 neue Wohnungen.

Wohnungen am Terrassenpark sind im Entstehen

Bereits im Bau ist das Wohnquartier "Wohnen am Terrassenpark" hinter der ehemaligen Blumenhalle. Nach den Entwürfen des Würzburger Büro May-Architekten realisiert die W&S Immobilien Gruppe auf dem ehemaligen Kasernengelände der US-Army ein Wohnquartier mit 110 Wohneinheiten und 110 Stellplätzen. Etwa 50 Prozent der Wohnungen werden öffentlich gefördert; die Fertigstellung ist im Jahr 2022 geplant.

Blick auf die Baufläche für die neuen Wohnhäuser der Stadtbau am Belvedere.
Foto: Daniel Peter | Blick auf die Baufläche für die neuen Wohnhäuser der Stadtbau am Belvedere.

112 neue Stadtbau-Wohnungen im Wohngebiet Belvedere

Das Projekt Hubland II der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Stadtbau startete im Dezember 2020 mit dem Spatenstich in der Rottendorfer Straße. "Derzeit finden noch Abstimmungen, Untersuchungen, Beprobungen und Vergaben statt, so dass die Baumaßnahmen voraussichtlich im Mai beginnen werden", so Pressesprecher Wagenbrenner. Bis 2024 sollen in direkter Nähe des Belvedere vier Wohngebäude mit 112 Mietwohnungen, mit einer Größe zwischen 39 und 111 Quadratmetern, sowie zwei Tiefgaragen entstehen. Etwa die Hälfte der Wohnungen werden vom Freistaat über den Wohnungspakt Bayern gefördert. Für den Bau der Wohnungen mussten im Wohngebiet Belvedere 32 Bäume gefällt werden, 25 davon waren unter Schutz gestellt. Als Ersatz würden auf dem gleichen Grundstück 23 neue Bäume gepflanzt, so Wagenbrenner. Dieser leicht negativen Baumbilanz auf dem besonders dicht bebauten Grundstück stehe jedoch ein deutlich überdurchschnittlicher Grünanteil im gesamten Stadtteil gegenüber.

Wurde in den ersten Monaten seines Bestehens laut Betreiber gut angenommen: das Bistro Belvedere.
Foto: Daniel Peter | Wurde in den ersten Monaten seines Bestehens laut Betreiber gut angenommen: das Bistro Belvedere.

Betreiber des Bistro Belvedere zieht positive erste Bilanz

Das Gebäude im markanten Bogen des Belvedere wurde bereits während der Landesgartenschau als provisorisches Café betrieben. Nach einer umfangreichen Umbauphase hat es die Stadt Würzburg der AWO Integration gGmbH übergeben. Diese führt dort seit Juli 2020 mit dem Bistro Belvedere einen Inklusionsbetrieb mit acht Mitarbeitern, darunter vier Inklusionsmitarbeiter. Bistroleiter Lukas Pleinert zieht ein positives Fazit der ersten Monate: "Der Betrieb ist super angelaufen, vor allem am Wochenende und bei schönem Wetter – man hat gesehen, wo das Ganze hingehen kann." Die Resonanz der Bistro-Gäste, die sich laut Pleinert sowohl aus Anwohnern als auch aus Parkbesuchern aus den umliegenden Gemeinden zusammensetzen, sei positiv. Viele seien nachmittags zu Kaffee und Kuchen oder abends zum Schoppen trinken gekommen. Pleinert sieht die Wiedereröffnung als "Chance für einen kleinen Neuanfang". So soll es künftig kein Frühstück mehr geben, dafür ein Businesslunch, mit dem Pleinert Mitarbeiter der Firmen und Geschäfte im Umfeld ansprechen will. Beibehalten will er das Konzept der modernen Bistroküche mit regionalen Produkten und vegetarischen und veganen Gerichten.

Fußweg wird im Frühjahr eröffnet

Hinter dem neuen Nahversorgungszentrum am Hubland wurden im Vorjahr Wegebaumaßnahmen umgesetzt. Sie sollen das Frauenland über das Hubland und das Landesgartenschau-Gelände mit den schon vorhandenen Wohngebieten im Zweierweg, der Gertrud-von-Le-Fort-Straße und weiteren angrenzenden Straßenzügen im neuen Quartier Hubland verbinden. Die bereits bestehenden Fußwege wurden dazu über Lückenschlüsse mit Fußwegen in den Wohnquartieren verbunden. Die Eröffnung des Fußweges ist laut Pressestelle der Stadt im Frühjahr 2021 geplant.

Weitere Vorhaben am Hubland

In diesem Jahr soll auch das Quartier VII, das Gewerbegebiet II östlich der Skyline-Hill-Straße erschlossen werden. Die Stadt Würzburg bietet hier auf etwa 20 000 Quadratmetern Flächen für höherwertiges Gewerbe an.

Ein weiteres Projekt befindet sich im Quartier VI, das im Norden an das Studierendenwohnheim anschließt: Das Immobilienunternehmen Dawonia hat dort ein rund 4000 Quadratmeter großes Entwicklungsgrundstück erworben, auf dem bis 2024 insgesamt 73 Mietwohnungen mit über 4500 Quadratmeter Wohnfläche sowie 62 Tiefgaragenplätze entstehen sollen.

 
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Kommentare
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  • Barbara
    Auf dem Riesengelände gibt es so gut wie keinen Schattenplatz...kein Sandkasten für die Kinder..sehr bedauerlich
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  • sepele
    Es gibt jede Menge Sand auf den Spielplätzen. Vielleicht nochmal genau schauen. Und Schatten: Auf den neuen Spielplätzen müssen die Bäume halt erst wachsen. Zaubern kann die Stadt auch nicht. Auf dem großen gibt es im Sommer aber sogar ein sonnensegel. Zudem gibt es auch Spielplätze eher im Wald an den ehemaligen Mannschaftshäusern.
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