Es war wohl nur eine Frage der Zeit. Nachdem vergangene Woche große Teile der Signa-Gruppe Insolvenz angemeldet hatten, zog Anfang der Woche auch Galeria Karstadt Kaufhof nach. Damit steht zum dritten Mal innerhalb von drei Jahren die Zukunft vieler Kaufhäuser in Deutschland auf dem Spiel. Was bedeutet das für Würzburg und das große Galeria Karstadt Kaufhof Warenhaus in der Innenstadt?
Andre Tworowski leitet die Filiale in Würzburg und zeigt sich beim Gespräch mit dieser Redaktion alles andere als niedergeschlagen. "Der stationäre Handel ist alles andere als tot", sagt er selbstbewusst. Er glaubt an das Konzept seines Hauses: viele verschiedene Warenangebote unter einem Dach.
Dass verschiedene Expertinnen und Experten Kaufhäusern immer wieder ein baldiges Ende prophezeiten, könne er nicht verstehen. "Ich bin aufgrund der guten Kennzahlen und des tollen Teams ganz fest überzeugt, dass wir eine Zukunft haben", sagt er. Auch die erneute Insolvenz ändere nichts daran.
Hohe Mietzahlungen setzen Galeria Karstadt Kaufhof in Würzburg zu
Die Umsatzzahlen seien im Vergleich zum vergangenen Jahr gestiegen, die Besucherströme hoch und unterm Strich der Jahresbilanz stand eine schwarze Zahl – die Würzburger Filiale sei ein umsatzstarkes Haus. Und dennoch gäbe es ein Problem: die hohen Mietzahlungen. Knapp 17 Prozent Miete, gemessen am Gesamtumsatz, zahle der Würzburger Standort aktuell – Tendenz steigend. "Das liegt weit über dem üblichen Marktwert von elf bis zwölf Prozent", sagt Tworowski. Genaue Zahlen zur Mietsumme wollte der Filialleiter nicht nennen.
Langfristig würden solche hohen Mieten auch einem gesunden Warenhaus mit guten Umsätzen Probleme bereiten, "dann ist es schwierig, gesunde Geschäfte zu machen", erklärt der Würzburger. Doch wer ist eigentlich verantwortlich für die hohen Mietpreise der Immobilie? Die Antwort dürfte viele überraschen.
Das Mietproblem ist hausgemacht
Die Immobilie in der Schönbornstraße 3 ist Eigentum der Signa-Holding – also dem Konzern, zu dem auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört. Die Signa-Holding selbst spaltet sich in zwei Hauptgeschäftsbereiche auf: Signa Retail, zu der Galeria Karstadt Kaufhof gehört und Signa Real Estate, die Immobiliensparte des Konzerns. Und Galeria Karstadt Kaufhof? Die muss monatlich die Mietzahlungen an die Signa Immobiliensparte abdrücken.
Das Mietproblem ist also hausgemacht. Das bestätigt auch Tworowski und erklärt, dass der Konzern die Preise für jede Immobilie frei festlegen könne. Und nicht nur das: Auch seien die Mieten in den vergangenen Jahren immer wieder gestiegen – trotz Coronapandemie. Eine Anfrage dieser Redaktion bei der Signa bezüglich der Mietpreise blieb seitens des Konzerns unbeantwortet.
Doch die Vorgehensweise der Signa, umsatzträchtige Standorte mit hohen Mietzahlungen zu belasten, um möglichst viel Einnahmen aus den Warenhäusern rauszuziehen, scheint System zu haben. Das zeigen mehrere Medienberichte aus anderen Städten wie München und Hamburg, die ebenfalls von hohen Mietverpflichtungen der Galeria Karstadt Kaufhof Häuser an die Signa-Holding berichten.
Auswirkungen der Insolvenz für Standort Würzburg noch nicht absehbar
Durch die erneute Insolvenzanmeldung der Galeria Karstadt Kaufhof könnte sich das Problem der Mietzahlungen jedoch bald in Luft auflösen. In einer Pressemitteilung erklärte das Unternehmen, dass es einen Eigentümerwechsel anstrebe und die Kaufhäuser weiter betreiben wolle. "Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein", erklärte Galeria-Chef Olivier van den Bossche.
Was das konkret für den Standort Würzburg bedeutet, konnte Tworowski am Freitagnachmittag noch nicht absehen. "Wir werden mal schauen, was sich in den nächsten drei Monaten tut." Sollte die Signa-Holding im Rahmen ihrer Insolvenzabwicklung auch einen Käufer für die Immobilie in der Schönbornstraße in Würzburg finden, hofft Tworowski vor allem auf eines: angemessenere Mietpreise.
Liest man im Impressum der SIGNA, steht dort der Firmensitz "Wien". Und in Wien vll gar nur ein Briefkasten?
Es ist schon interessant zu beobachten, wie unsere Politiker und unsere Justiz seit Jahrzehnten tatenlos zusehen, wie (oft ausländische) Investoren unsere Traditionsunternehmen systematisch zu Grunde richten.
Warum wird hier nicht § 283 Abs. 1 Nr. 8 StGB geprüft?
Ich möchte mir neue Schuhe kaufen, finde ein Paar, welches ich gerne hätte, doch es ist nicht in meiner Größe da. Es ist auch nicht auf Lager und nun kommt es, es ist nicht möglich, dass diese für mich bestellt werden. Es wird wohl nur verkauft was ein mal geliefert worden ist und dann war es das. Dieser Spaß ist mir in mehreren Läden passiert.
Was bleibt mir da als online Einzukaufen? Am Folgetag hatte ich die sofort verfügbaren Schuhe in meiner Größe zuhause.
Ich habe es nach dieser Erfahrung auch nie wieder versucht, daher keine Ahnung ob sich hier Besserung gezeigt hat.
jemals gedacht. Einerseits jammert man von überhöhten Pachtgebühren - andererseits: Kaufhof ist nicht gerade das billigste Bekleidungsgeschäft in Würzurg. Man braucht sich nicht zu wundern, dass immer mehr potentielle Kunden vom direkten Stadtbummel zum günstigeren Bummel durchs Internet entschließen. Internet hat viele Vorteile: Keine Parkplatzgebühren - Artikel meistens günstiger, gibt ja verschiedene Anbieter auch im Interet, Anlieferung ans Haus, wenn nicht passt einfach wieder zurückschicken und nicht mehr nach Würzburg zum Umtauschen fahren. Klar, dass die offiziellen Geschäfte in Würzburg und anderswo durch Internetkauf zu leiden haben, andererseits sind aber die Preise auch viel zu hoch in manchen Warenhäusern! Preis-Leistungsverhältnis fehlt und stimmt nicht mehr in den meisten Geschäften bei uns.
Kaufen Sie wirklich im stationären Handel [zb. Galeria] ein, fahren nach Hause, probieren die Klamotten an und fahren ggf. zurück, wenn's nicht passt? LOL
Ich genieße es auch mit der Familie um ein Smartphone zu sitzen und Klamotten einzukaufen mit einer kompetenten Beratung und nach einem gemütlichen Webseitenbummel noch einen gemeinsamen Kaffee zu trinken und dann auf die Lieferung zu warten, die hoffentlich vollständig ist, dann wieder Familie zusammentrommeln und Anprobe. Und dann wieder einen Teil zurückschicken und wieder warten auf die Ersatzlieferung oder die Zurücküberweisung des Geldes. Einkaufserlebnis das kein stationärer Handel liefern kann. Wer's mag...
So ist es halt wenn einem nichts aus Beton und Backstein gehört, da steckt dann kein echter Wert dahinter und man ist Vermietern schutzlos ausgeliefert. Wer immer die Immobilien von Benko kaufen wird, er wird ein Blutsauger aus dem Investmentsektor sein.