
Die Zahl der Geflüchteten in Unterfranken bleibt hoch. Zum Jahresende 2024 wohnten in der Region 15.000 Menschen in staatlichen Unterkünften. So viele wie nie zuvor und 1500 mehr als noch Ende 2023. Das teilt die Regierung von Unterfranken mit. Darunter waren gut 800 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Weitere 19.000 Menschen mit Fluchthintergrund lebten in sonstigen Unterkünften, vor allem in Privatwohnungen. Auch dieser Wert hat sich laut Regierung um 1000 erhöht. Darunter waren rund 14.000 Ukrainerinnen und Ukrainer. Anfang 2025 lebten insgesamt knapp 17.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Unterfranken.
Regierungspräsidentin dankt engagierten Bürgern
"Durch gemeinsame Anstrengungen aller staatlichen und kommunalen Stellen sowie mit tatkräftiger Unterstützung durch die Bevölkerung" sei es gelungen, neue Unterkünfte zu schaffen und damit "die Anzahl von in Notunterkünften untergebrachten Personen deutlich zu senken", heißt es in der Mitteilung der Regierung. Neben der Unterbringung stelle "die Integration der in Unterfranken bleibenden Personen unverändert eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar".
Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer dankt in der Mitteilung den sozial engagierten Institutionen und Einrichtungen sowie den vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich für die Belange der untergebrachten Asylbewerber, "aber auch für die sonstigen Flüchtlinge und humanitären Aufnahmen weiterhin einsetzen und damit die gemeinsame Sorge für die bei uns zu betreuenden Asylbewerber und Flüchtlinge ernst nehmen".
Mehr als 1300 Menschen ausreisepflichtig
Die meisten Geflüchteten kamen 2024 neben der Ukraine aus Afghanistan und Somalia. Insgesamt wurden in der Anker-Einrichtung in Geldersheim (Lkr. Schweinfurt) 7419 Menschen erstaufgenommen; 65 Prozent in der ersten Jahreshälfte. Zum Jahresende lebten im Ankerzentrum 808 Personen. Die meisten kommen aus Somalia (29 Prozent), Algerien (20 Prozent), Afghanistan (16 Prozent) und Armenien (15 Prozent).

Außerdem wurden im Jahr 2024 durch die Zentrale Ausländerbehörde 256 Personen abgeschoben, darunter 74 afghanische Staatsangehörige. 269 Menschen verließen das Land freiwillig, darunter 13 Afghanen.
Aktuell sind in der Region jedoch insgesamt 1362 Personen "vollziehbar ausreisepflichtig", wie die Regierung am Freitag auf Nachfrage mitteilt. "Davon sind 193 afghanische Staatsbürger", so ein Sprecher. Afghanistan stelle damit die viertgrößte Gruppe nach Algerien (234), Somalia (222) und der Elfenbeinküste (212).