Was kann man tun, um Schweinfurts Innenstadt zu beleben, die Leerstände zu beseitigen und die Händler zu stärken? Die Suche nach der Eier legenden Wollmilchsau der Innenstadt-Belebung ist gar nicht so einfach, doch für Axel Schöll, den Kreisvorsitzenden des Einzelhandelsverbandes, ist klar: Die Stadt und vor allem Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) müssen endlich handeln.
Schöll setzt sich mit Leidenschaft für eine lebendige Innenstadt ein, tut dies meist mit sehr offenen und ehrlichen Worten, die nicht jedem gefallen. Er führt zwei Schuhgeschäfte, eines in der Rückertstraße, eines in Bad Kissingen, und findet, es sollten nicht nur Konzepte geschrieben werden, sondern diesen auch Taten folgen: "Nicht mehr verwalten, zögern und zaudern, sondern handeln."
Insofern kann Schöll auch nicht verstehen, warum wie kürzlich im Stadtrat geschehen der von Ulrike Schneider (Zukunft./ödp), Holger Laschka (Grüne) und Christiane Michal-Zaiser (proschweinfurt) eingebrachte Antrag erst von der Verwaltung kritisiert und dann vom Stadtrat vertagt wurde. Sie hatten vorgeschlagen, jedem Schweinfurter einen Einkaufs-Gutschein für Firmen in der Innenstadt, die während der Lockdown-Phasen geschlossen waren, zu gewähren. Bei einer vom OB angekündigten Schwerpunktsitzung zum Thema Innenstadt des Stadtrates im Herbst soll noch einmal darüber gesprochen werden.
Schöll erklärt beim Thema Gutscheine, er habe mit den Kollegen des Handelsverbandes in Marburg telefoniert. Diese hätten sehr gute Erfahrungen gemacht, auch wenn das Projekt aufwändig gewesen sei. Vor allem aber: Es war dahingehend erfolgreich, dass bei rund einer Million Euro Gutscheinwert für die Marburger Bürger ein Kaufkraft-Rückfluss von fünf Millionen Euro bei den Geschäften blieb, weil die Bürger mehr kauften als den reinen Gutscheinwert.
Deswegen kann er die Position der Verwaltung, der Vorschlag Schneiders sei zwar "gar nicht so schlecht, es fehlt aber die Nachhaltigkeit und ist schwer umsetzbar", wie es Wirtschaftsförderin Pia Jost formulierte, nicht nachzuvollziehen. Jost hatte aber auch erklärt, es sei sinnvoller, Geld in verstärkte Werbung für die Innenstadt zu stecken oder wieder mehr Veranstaltungen zur Belebung zu organisieren: Das sei nachhaltiger als eine einmalige Gutscheinaktion.
Dass es viel Arbeit bedeutet, solche Aktionen umzusetzen, kann Axel Schöll nachvollziehen. Doch das dürfe kein Grund sein, es nicht zu machen, denn aus seiner Sicht ist klar, welche Aufgabe die Stadt habe: "Sie muss für die Frequenz in der Innenstadt sorgen und auch mal über den Tellerrand schauen, was andere Kommunen besser machen."
Kritik an aus Sicht des Handels zu bürokratischem Handeln der Verwaltung
Schöll, der gemeinsam mit dem Handelsverbands-Bezirksgeschäftsführer Volker Wedde während der Corona-Pandemie immer wieder die schleppende Auszahlung der Corona-Hilfen kritisierte, listet weitere Beispiele auf, bei denen aus seiner Sicht unnötige Verwaltungs-Hemmnisse aufgebaut wurden: Sei es die Diskussion darüber, ob der Busverkehr während des RamaDama der Schweinfurter Geschäftswelt kürzlich in der Rückertstraße nun umgeleitet wird oder nicht (am Ende fuhren die Busse eine andere Route). Sei es die Debatte mit der Verwaltung, ob Kundenstopper und Warenausleger während des Lockdowns vor den Geschäften mit Click & Collect stehen dürfen oder nicht (durften sie nicht).
Ein weiteres wichtiges Zukunftsthema ist für Schöll die Digitalisierung. "Warum gibt es keine Schweinfurt App?", fragt er. Mit dieser könne man alle Bedürfnisse der Passanten in der Stadt abdecken und einen Mehrwert für Handel, Gewerbe und Gastronomie wie Hotellerie erzielen.
"Man kann nicht immer Ideen zerreden, aber selbst nichts im Köcher haben", so Schölls plakative Kritik, die er an den Oberbürgermeister, die Verwaltung und Teile der Stadträte richtet, ausdrücklich nicht an die Wirtschaftsförderung, die Kontakt mit dem Handel pflege und um dessen Sorgen wisse. Gerade weil es im Moment zahlreiche Förderprogramme gebe, von denen auch Schweinfurt profitiere, erhofft sich Schöll, dass schnell ein Ruck durch die Stadt geht.
Schweinfurter Händler verzeichneten im Juli gute Geschäfte
Grundsätzlich sieht Schöll die Lage der Kollegen im Moment besser als zuletzt. "Der Juli war bei zwei Dritteln gut, teilweise erreichten sie das Niveau von 2019", berichtet er von vielen Gesprächen mit Händlern. Auch für den restlichen Sommer ist er zuversichtlich, sorgt sich aber um den Herbst bei einem drohenden Anstieg der Inzidenzzahlen. Eines geht für Schöll gar nicht mehr, auch wenn das kein Thema der Schweinfurter Stadtverwaltung ist: "Man muss Handel und Industrie gleich behandeln. Entweder sind alle im Lockdown oder keiner."
Die Einzelhandelsgeschäfte hätten mittlerweile alle ausgefeilte Hygienekonzepte, und Studien bewiesen, dass der Einzelhandel keine Infektions-Quelle für das Coronavirus sei.
Dieser Umsatz ging Schweinfurt verloren.
Doch wie kann Mann und Frau unserer Innenstadt helfen .
Einfach in der Innenstadt einkaufen .
Denk lokal ...... Kauf regional.
Punkt eins muss sein die Stadt Kunden- und Gastfreundlicher zu machen.
Den Parkverkehr aus der Stadt mit immer mehr Parkverboten zu verdrängen trägt dazu bei,
dass die Kunden nicht mehr kommen.
Kostenlose Kurzzeitparkzonen würden viel mehr Kunden, für kleine Einkäufe, in die Stadt
bringen.
Das Personal der Verkehrsüberwachung könnte stark reduziert werden, oder man könnte es
zur Stadtreinigung einsetzen.
Es ist einfach ein Geld das einem NICHT gehört um es mit der Gießkanne zu verteilen!
Und dann? verpufft!!
Am Beispiel Schöll nimmt man das mal gerne als Einmaleffekt mit! Aber was ist danach? Gehören dazu nicht auch Investitionsbereitschaft? Moderen Geschäfte, Zusatznutzen der Geschäftswelt?
Wer kauft gerne (teilweise überteuerte) Schuhe in einem verstaubten, rückständigen Schuhladen? Die Verkäuferinnen können ausdrücklich nix dafür! Es ist das Gesamtpaket! Man hat den Eindruck dass jedes Geschäft vor sich hinwurschtelt. Stadtmarketing ist nicht vorhanden. Von der Verleihung eines goldenen Schörschle hat kein Kunde was! Die Jugend ist komplett vergessen. Mieten überteuert; Investiionsbereitschaft gegen Null; Man schreit immer nach der Stadt nach anderen! Aber es krankt an den Schölls oder Christoffels!