Wird das Feuchtbiotop Struthwiese durch Windkraft zerstört, wie es die Bürgerinitiative (BI) in Üchtelhausen befürchtet? Bürgermeister Johannes Grebner war es wichtig, zu den Argumenten der BI Stellung zu nehmen. Am Gespräch beteiligte sich auch Rolf Pfeifer, einer der Windkümmerer, der die Gemeinde Üchtelhausen betreut.
Rolf Pfeifer: Die Bayerische Bauordnung und der Windenergieerlass sagen ganz klar, dass es nicht verbindlich ist. Auch die Politik und Herr Söder sagen ständig, dass es null Verbindlichkeit gibt. Aber 10-H wird oft falsch interpretiert, und zwar so, dass die Abstände, die darunter liegen, gesundheitsschädlich sind. Das ist nicht der Fall, außerhalb von Bayern sind die Abstände niedriger.
Johannes Grebner: Das ist sehr, sehr eigenständig gedacht. Wir haben das beste Beispiel vor unseren Toren, die Stadt Schweinfurt. Die wird ihren Energiehunger nicht selbst stillen können, der Verbrauch durch die Industrie ist sehr hoch. Unser Vorteil ist, dass die Stadt unser größter Arbeitgeber ist. Wenn jeder sagt, wir machen nur das, was wir brauchen, kommen wir nicht weiter.
Grebner: Der Wald hat prinzipiell eine Erholungsfunktion. Er ist Sauerstoff-Lieferant und dient unserer Lebensgrundlage. Der Wald muss geschützt und nachhaltig bewirtschaftet werden, was in unserer Gemeinde auch so gehandhabt wird. Bereits jetzt gibt es Schäden durch Trockenheit, bedingt durch den Klimawandel. Für mich ist es vorstellbar, Wald in gewissen Mengen erstmal zu opfern, wenn es möglich ist, an adäquaten Standorten Windräder aufzustellen. Im Anschluss wird hierdurch mehr Wald gerettet werden. Steigen die Temperaturen weiter, haben wir bald keinen Wald mehr, den man schützen kann.
Pfeifer: Größter Flächenfresser im Wald ist die Kranauslegerfläche. Allerdings gibt es inzwischen Kletterkräne, die wie beim Bau von Hochhäusern funktionieren. Die Gemeinde könnte sich darauf festlegen, das bei der Ausschreibung als Bedingung zu machen. Das würde die Hälfte der Baumrodungen sparen.
Grebner: Windkraft im Wald muss absolut im Einklang mit der Natur geschehen. Außerdem wird an anderer Stelle eine Aufforstung vorgenommen. Ich bin selbst Jäger, Waldbesitzer und habe eine Streuobstwiese. Ich forste auf und habe schon als Kind mit meinem Vater und Opa Bäume gepflanzt. Mir ist daher bewusst, wie man nachhaltig mit Wald und Bäumen umgeht.
Pfeifer: Die bestehenden Waldwege sind für zwölf Tonnen Achslast ausgelegt, die würden beim Bau von Windenergieanlagen nicht überschritten werden. Es findet also keine stärkere Verdichtung der Wege statt als bei Waldarbeiten oder Holztransporten.
Grebner: Ich war bereits mehrfach vor Ort, auch bei einem Waldbegang. Leider war das Feuchtgebiet des Öfteren ausgetrocknet. Auch Pflanzungen, die die Gemeinde dort durchgeführt hat, sind aufgrund dessen größtenteils vertrocknet. Ich bin daher überzeugt, der Klimawandel macht der Struthwiese sehr zu schaffen. Diesem wollen wir gerade entgegenwirken. Würde man planen, Windräder in der Nähe aufzustellen, dann müssten Fachleute ausführlich prüfen, was möglich ist oder eben nicht.
Pfeifer: Es werden vorab Lärmgutachten erstellt, hierfür gibt es klare Grenzwerte. Aufgrund der Abstände würde Üchtelhausen weit unter den Grenzwerten liegen. Und auch vor blinkenden Windrädern muss niemand Sorge haben. Alle Windräder, die ab Ende 2022 gebaut werden, müssen eine "bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung" erhalten. Die Beleuchtung geht dann äußerst selten an, nämlich nur, wenn sich ein Luftfahrzeug in einer bestimmten Höhe und Nähe befindet.
Grebner: Man sieht sie, man kann sie sich nicht wegdenken, es sind bauliche Anlagen. Sie setzen mit Sicherheit keine optischen Akzente. Deshalb wollen wir die Windkraft zentralisieren, an einem Ort sind sie eher zu akzeptieren. Ansonsten wird man sich daran gewöhnen, irgendwann ist der Anblick ganz normal, auch wenn ich weiß, dass es am Anfang nicht einfach ist.
Grebner: Ziel ist es, den Erlös bestmöglich für unsere Bürgerinnen und Bürger zu verwenden. Die Einnahmen fließen eins zu eins in unsere Infrastruktur, etwa in Spielplätze, den Straßenausbau, Schulen, Kindergärten oder auch in unsere Vereine. Das wird die Gemeinde nicht abwerten, sondern im Gegenteil sogar aufwerten. Die Leute werden eher hinziehen, als wegziehen. Ich bin überzeugt, dass es zu keinem Wertverlust kommt, wenn das Geld sinnvoll in die Infrastruktur gesteckt wird.
Pfeifer: Es gibt zahlreiche Gutachten und zwischenzeitlich 30 000 Windenergieanlagen in Deutschland. Nirgendwo wurde nachweislich belegt, dass Immobilien einen Wertverlust erleiden, wenn ein Windpark in der Nähe gebaut wurde.
Grebner: Das war der Grundgedanke, denn aus Sicht der Gemeinde und auch meiner Meinung nach wäre der Brönnhof eine geeignete Fläche. Wir haben viel probiert. Aber ich muss ganz klar sagen, wenn es nicht möglich ist, muss ich das als Bürgermeister auch akzeptieren. Aber natürlich würde ich mich freuen, wenn ich jetzt einen Anruf bekommen würde, weil es doch irgendwie geht.
Pfeifer: Damit Windräder am Brönnhof gebaut werden könnten, müsste der Regionalplan geändert werden. Das dauert, damit würde in den nächsten zehn Jahren definitiv kein Windrad gebaut werden. Wird der Klimawandel auch zehn Jahre warten?
Grebner: Am 29. Oktober findet im Gemeinderat die Szenarienwerkstatt statt. Wir nehmen also nicht einfach die alte Planung von vor ein paar Jahren auf, sondern beginnen ganz neu, suchen nach den Standorten, beraten über die Anzahl. Danach haben wir eine Diskussionsbasis, und dann stelle ich mich auch gerne der Diskussion, solange habe ich kein Versprechen gebrochen. Ich hätte das Thema auch einfach ruhen lassen können, denn ich persönlich stehe hierdurch am meisten in der Kritik und mach mir das Leben schwerer. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir jetzt handeln müssen. Wir können nicht einfach so weitermachen wie bisher. Die Natur hat es uns bereits gezeigt und wird es uns weiter zeigen, was passiert, wenn wir den Klimawandel nicht in den Griff bekommen. Daher ist es jetzt an der Zeit, sich vernünftig und adäquat mit Windkraft auseinanderzusetzen.
"den notwendigen Klimawandel"
Was - bitte! - ist das denn?
Wir haben fast einen Meter Bücher mit Märchen und Sagengeschichten im Haus.
Zu ihrer tollen Geschichte gibt es nur ein paar grottige Websites.
Wollen Sie hier ein bisschen heiterer darstellen, warum ein paar Flutkatastrophen im Jahr, großflächige Dürren und Waldbrände und demnächst ein paar Meter höherer Meeresspiegel ein anzustrebender Hoffnungshorizont sein sollen?
Hoffen Sie auf ein Haus am Meer, für das Sie nicht umziehen müssen?
Ja natürlich!
Bringen Windräder einen Verlust an Lebensqualität?
Ja natürlich!
Antworten eines Windmühlen Nachbarn.
Aber was kann ein Windkümmerer schon darauf antworten … 🤷🏻♂️
Diese Meinung dürfen Sie natürlich gerne haben. Sie bringen aber leider keine Erklärung, warum der Ausbau ins Stocken geraten ist. Wenn man das sachlich betrachtet, findet man auf Bundesebene z.B. die Ausschreibungspflicht oder auf Länderebene wie in Bayern die Abstandsregelung. Das und weitere Bürokratiehürden bringen den Ausbau ins stocken. Für die Firmen in der Windindustrie wird es unwirtschaftlich und/oder sie gehe pleite. Ähnliches in der Solarbranche. Und gleichzeitig legitimiert die Politik den Steinkohleabbau und holt das Gas aus dem Ausland. Zufall? Nein, nur dummes Geplapper der grünen Lobby. Da bin ich mir ganz sicher.
Also hielt er am 28.06.2011 eine Regierungserklärung im Bayerischen Landtag.
Er nannte seine Idee für eine florierende Zukunft „Aufbruch Bayern“.
Der Ministerpräsident hatte einen Umweltminister, der wollte gleich 1.500 neue Windkraftanlagen bauen. So schnell wie möglich.
Der Ministerpräsident wollte plötzlich doch nicht mehr und ging weg nach Berlin.
Die Rede ist unvergessen:
Aufbruch Bayern
https://opac.fh-deggendorf.de/TouchPoint/singleHit.do?methodToCall=showHit&curPos=2&identifier=2_SOLR_SERVER_974266529
Auch der Umweltminister macht jetzt etwas anderes.
Die Idee mit den 1.500 Windkraftanlagen hat er aber wirklich mal gehabt.
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/der-herr-der-winde.html
Hier der richtige Link zum OPAC der Technischen Hochschule Deggendorf:
https://opac.fh-deggendorf.de/
Dort
Freie Suche: Aufbruch Bayern
--> Volltext ... für das PDF des Redemanuskriptes
Hier ein Ausschnitt:
Windräder als Klimakiller?
... Geo-Ingenieurin Christine L. Archer und der kanadische Wissenschaftler David W. Keith -
Sie und andere Wissenschaftler hätten den Dürre-Effekt durch Verwirbelung hinter den Windrädern nachgewiesen, was als Nachlauf oder wie im Englischen als Wake-Effekt bezeichnet wird. Er entstehe, wenn die Luftströmung vor den Windrädern gebremst und dahinter verwirbelt werde, so dass eine lange Wirbelschleppe entstehe. Je nach Ausbaustufe sorgten die Rotatoren der Turbinen für Niederschlagsverluste und höhere Temperaturen.
(dazu veränderte bzw. ausbleibende Feldbefruchtung, Veränderung des natürl. Kleinklimas u.a. Großklimas 10 bis 100 km lange WirbelHosen etc)
● ausführlich nachzulesen:
https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=273203
Artikel von NZZ beruht auf einer Harvard-Studie vom erwähnten Wissenschaftler David W. Keith.
https://www.presseportal.de/pm/133833/4503752
BEWERTUNG: Die zitierte Studie zeigt, dass sich Windkraftanlagen auf das lokale Klima auswirken und die Temperaturen erhöhen. Die Harvard-Forscher bestreiten jedoch nicht, dass der CO2-Anteil in der Atmosphäre zur globalen Erwärmung beiträgt: "Die Klimaauswirkungen von Wind und Sonne sind im Vergleich zu den Auswirkungen fossiler Brennstoffe, die sie verdrängen, gering, aber nicht automatisch zu vernachlässigen."
"Die Gesamtauswirkungen des Windes auf die Umwelt sind sicherlich geringer als die fossiler Energie." Bei der Entscheidung zwischen Wind- und Solarenergie sollten jedoch die jeweiligen Klimaauswirkungen berücksichtigt werden.
Jegliche Erzeugung von Strom beeinflußt Umwelt und Klima negativ. Die einen mehr (fossile Brennstoffe) und die anderen weniger (erneuerbare Energien).
Wir werden es doch sehen ...!
Der Nachlauf erzeugt Winde, die der Blütenstaubbefruchtung in der Natur abträglich ist!
Allein dies erzeugt schon eine "Dürre"!
Abgesehen davon ist die psychische Verschmutzung durch Windräder auch ein hartes Thema.
Nehmen Sie z. B. reizende Malerwinkel oder die Steinhöhe bei Güntersleben, - der höchste Punkt Unterfrankens - das war mal ein Treffpunkt für Wanderer, Biker, für die Jugend....
Das können Sie jetzt vergessen !