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Schweinfurt
Weg von der Single-Wohnung: Wie die SWG den Schweinfurter Wohnungsmarkt umbaut
Mit 5000 eigenen  und 2700 von ihr verwalteten Wohnungen ist die Stadt- und Wohnbau GmbH ein Großer auf dem Markt. Der hat sich verändert. Was die SWG plant.
In Bellevue lässt die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt (SWG) auch in diesem Jahr weitere Gebäude hochziehen. Im neuen Stadtteil entstehen nicht nur Mietwohnungen für den freien Markt, sondern auch Sozialwohnungen. Unser Symbolbild entstand im Jahr 2020.
Foto: Anand Anders | In Bellevue lässt die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt (SWG) auch in diesem Jahr weitere Gebäude hochziehen. Im neuen Stadtteil entstehen nicht nur Mietwohnungen für den freien Markt, sondern auch Sozialwohnungen.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 13.02.2024 05:17 Uhr

15,8 Millionen Euro hat die Stadt- und Wohnbau GmbH Schweinfurt (SWG) im vergangenen Jahr in ihre Häuser und Wohnungen investiert: darunter 4,8 Millionen Euro in die Instandhaltung, 4,1 Millionen Euro in Modernisierungen sowie 6,1 Millionen Euro in Neubauten. Ob Wohnungen modernisiert wurden, wie in der Theresien- und der Oskar-von-Miller-Straße, oder neu hochgezogen wurden, wie in Bellevue – eines fällt auf: Ein-Zimmer-Wohnungen gibt es darunter so gut wie keine mehr. Warum?

Die Nachfrage bestimmt das Angebot, wobei das in Sachen Wohnungen in Schweinfurt nicht ganz stimmt. Zumindest bisher. Denn große Wohnungen, die für Familien geeignet sind, gibt es kaum. Das hatte SWG-Chef Alexander Förster schon im Oktober 2019 erklärt und ein Umdenken angekündigt. Die Nachfrage nach großen Wohnungen spiegelt sich in den Plänen der SWG wieder. Das zeigt der Geschäftsbericht für 2021, den Förster am Dienstag dem Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates vorgelegt hat.

Beispiel Oskar-von-Miller-Straße 85. Dort wird seit April 2021 modernisiert. Im November 2022 will man fertig sein. Dann werden aus den bisher 48 Wohnungen nur 40. Vier-Zimmer-Wohnungen gab es bisher nicht, künftig sind es acht. Von früher 24 Drei-Zimmer-Wohnungen bleiben 16. Dazu kommen (wie bisher) je acht Eineinhalb- und Zwei-Zimmer-Wohnungen. Die acht Einzimmer-Wohnungen fallen weg.

Neues Wohnprojekt in der Theresienstraße 19: Was das mit dem Altenring zu tun hat

Ähnlich ist es in der Theresienstraße 19. Auch dort wurden größere Wohnungen eingerichtet. Die meisten der 19 Einheiten sind allerdings Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen. Dazu kommt ein Gemeinschaftsbereich. Denn in der Theresienstraße 19 will die SWG in Kooperation mit dem Freien Altenring  Generationenübergreifendes Wohnen etablieren. Eine Kooperation mit dem Altenring gibt es seit 2013 in der Oskar-von-Miller-Straße, wo Schweinfurts bisher erste und einzige Senioren-WG lebt.

5000 eigene Wohnungen hat die SWG in Schweinfurt, verwaltet darüber hinaus 2700 Wohnungen anderer Eigentümer und ist damit – neben Genossenschaften wie dem Bauverein – ein Schwergewicht auf dem Wohnungsmarkt. Rund 28.000 Wohnungen gibt es in Schweinfurt insgesamt.

Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt: Was im Bereich Sozialwohnungen geplant ist

Weitere sollen dazu kommen, auch im Bereich des öffentlich geförderten Wohnraums. Über 500 neue Sozialwohnungen wird die SWG bis zum Jahr 2026 schaffen, darauf hatten sich SWG, die Stadt und die Initiatoren des Bürgerbegehrens "Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt" Ende 2020 geeinigt. Aktuell sind schon 126 umgesetzt; 143 weitere sollen in diesem Jahr dazu kommen. Bleibt es bei diesen Fortschritten, sei der Plan erreichbar, so Förster.

2021 wurden nicht nur in Bellevue, in der Wilhelm-Kohlhoff-Straße 1-5, 74 Sozialwohnungen durch die SWG geschaffen (neben 47 frei finanzierten Mietwohnungen). Auch in der Innenstadt hat die SWG öffentlich geförderte Wohnungen eingerichtet, unter anderem im Ersatzneubau für die Ludwigstraße 31, der im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde. Für Förster ist klar: Die Herausforderungen durch den Klimaschutz sind wichtig, sowohl bei Modernisierungen als auch bei Neubauten spielen sie eine Rolle, nicht nur im Bereich Wärmedämmung. Mindestens ebenso drängend sei "die soziale Frage unserer Zeit", die nach Wohnraum.

Modernisierungen und Neubauten: Wie die weiteren Pläne der SWG aussehen

Alte Gebäude sanieren und modernisieren, neue hochziehen lassen: Auch in diesem Jahr hat die SWG einiges auf dem Plan. Bereits angelaufen ist die Modernisierung der Oskar-von-Miller-Straße 69. Geplante Fertigstellung: November 2023. Auch in der Wilhelm-Kohlhoff-Straße in Bellevue geht es weiter im zweiten und dritten Bauabschnitt. Ein anderes Projekt in Bellevue läuft in der Edmund-Hornung-Straße 2-6 weiter, im Sommer 2023 sollen die Arbeiten an den Gebäudekomplexen abgeschlossen sein.

Weiter laufen auch die Bauarbeiten an den SWG-Gebäuden in der Edmund-Hornung-Straße 1-5 und 2-6 in Bellevue. Geplantes Bauende: Herbst 2023. Im nächsten Jahr sollen auch weitere Projekte starten: Darunter Ersatzneubauten für die Ludwigstraße 30 und die Landwehrstraße 26 und die Modernisierung der Raßdörferstraße 7-11.

Heizkosten: Warum die Mieter der SWG von Preiserhöhungen noch nicht betroffen sind

Reicht der Heizkostenzuschuss an Hartz IV-Empfänger, der vom Bund auf 270 Euro verdoppelt worden ist, angesichts der Preisexplosionen auf dem Energiemarkt? Die Frage stellte sich Frank Firsching (Die Linke). Laut SWG-Chef Förster liegt man in diesem Jahr "im grünen Bereich", weil die SWG fixe Lieferverträge abgeschlossen habe, sowohl für Gas als auch für Fernwärme, noch zu niedrigeren Preisen. Wie sich die Preisentwicklung danach auswirken werde, könne man nicht sagen.

Neu für alle Mieter und Mieterinnen seit März 2022: Sie bekommen eine monatliche Übersicht über ihren Energieverbrauch. Grundlage dafür ist eine EU-Richtlinie, so Förster. Das Ziel: die Verbraucherinnen und Verbraucher für Energieeinsparungen sensibilisieren.

Mit einem Jahresüberschuss von 1,9 Millionen Euro hat die Wohnungsbaugesellschaft auch im vergangenen Jahr gut abgeschlossen. Für 2022 rechnet die SWG laut Förster mit einem Überschuss von 2,2 bis 2,4 Millionen Euro. An Investitionen sind über 20 Millionen Euro geplant.

 
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  • schlumpf100100@aol.com
    "..es entstehen auch Sozialwohnungen..."
    ah ja... hm..
    es waren hunderte fast sofort bezugsfertige Sozialwohnungen vorhanden!!!
    aber nein, man muß sie abreißen.

    Von wegen schadstoffbelastet. Von 34 Wohnblocks, wurden 4 untersucht. Für die anderen, aber in den letzten US-Jahren alles generalsaniert und schadstoffentsorgt, sagte man, ohne diese überhaupt zu untersuchen, die sind halt auch belastet. Somit hat man sich das abrißfördernde Gutachten gewünscht. Die Turnhalle Geb.575 war zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht zugänglich. Da sagte man, man können Schadstoffbelastung nicht ausschließen. Blöd nur, das die Turnhalle 1999 nagelneu nach neuesten Vorgaben der Bundesrepl.Deutschl. gebaut wurde...... und jetzt braucht man wieder eine Turnhalle für die neue Körnerschule...
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