zurück
Schweinfurt
Neue Sozialwohnungen in Schweinfurt: SWG baut in Bellevue
Der Spatenstich des bisher größten SWG-Neubauprojektes mit 121 Wohnungen in Bellevue wurde groß gefeiert. Warum auch Kommunalpolitik eine Rolle spielte und wann es losgeht.
Spatenstich mit Bagger: (v.l.) Baureferent Ralf Brettin, Stefanie Riedel von der Riedel Bau Gruppe, Oberbürgermeister Sebastian Remelé, SWG-Vorstandsvorsitzender Alexander Förster und Architekt Daniel Opitz.
Foto: Stefan Pfister | Spatenstich mit Bagger: (v.l.) Baureferent Ralf Brettin, Stefanie Riedel von der Riedel Bau Gruppe, Oberbürgermeister Sebastian Remelé, SWG-Vorstandsvorsitzender Alexander Förster und Architekt Daniel Opitz.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:05 Uhr

Festzelt mit 60 Personen, großer Bagger, sehr große Bauschilder, gut gelaunter Oberbürgermeister, SWG-Chef und Architekt – der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt des Neubauprojekts der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWG wurde groß gefeiert. Ab Frühjahr 2020 beginnen die Rohbauarbeiten für die ersten Häuser, in die ab 2021 die ersten Mieter einziehen können. Insgesamt entstehen in vier Bauabschnitten acht Häuser mit 121 Wohnungen unterschiedlicher Größe. 74 davon sind Sozialwohnungen.

Für die SWG ist das Projekt aus mehreren Gründen ein besonderes, wie Vorstandsvorsitzender Alexander Förster betonte. Zum einen sei es das bisher größte Neubauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft, die mit gut 5000 Wohnungen im Bestand eine der größten in Unterfranken ist. Zum anderen freue man sich, dass man im Auftrag der Stadt den wichtigen Eingang des neuen Stadtteils Bellevue, vormals das amerikanische Wohnquartier Askren Manor, neu gestalten darf. 

Neues städtisches Wohnen gestalten

Die "Torwirkung" war auch Architekt Daniel Opitz vom Büro HPA aus Köln besonders wichtig. Rund um den Amerikaplatz werde neues städtisches Wohnen gestaltet mit Häusern, die bewusst so geplant wurden, dass sie einen einladenden Eingangsbereich für die zukünftigen Bewohner des Areals bilden. Am Ende des Ausbaus in Bellevue werden dort auf 28 Hektar von verschiedenen Bauherren insgesamt 650 neue Wohneinheiten geschaffen sein, die Stadt geht davon aus, dass in einigen Jahren Platz für gut 3000 Einwohner in dem neuen Stadtteil ist.

Ein Modell des Architekturbüros für die neuen SWG-Häuser am Eingang des Stadtteils Bellevue vom Kennedyring kommend.
Foto: Stefan Pfister | Ein Modell des Architekturbüros für die neuen SWG-Häuser am Eingang des Stadtteils Bellevue vom Kennedyring kommend.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Baureferent Ralf Brettin gingen noch einmal auf die bisherige Geschichte der Konversion ein seit dem Abzug der amerikanischen Soldaten 2014. Insgesamt bekam die Stadt 80 Hektar neues Gelände, das man nun in Bellevue, der Ledward Kaserne, Yorktown und Kessler Field vor allem zu neuer Wohnnutzung weiterentwickelt. "Der Abzug der Amerikaner war eine Zäsur, aber auch eine Chance, die Stadt zukunftsfest zu machen", so der OB.

Anzeige für den Anbieter Facebook Video über den Consent-Anbieter verweigert

Ralf Brettin verwies auf den städtebaulichen Wettbewerb, der der Gestaltung in Bellevue zu Grunde liegt. Erhalten und bereits verkauft und renoviert sind die ehemaligen Offiziershäuser, ansonsten wird schon seit Monaten gebuddelt, gebaggert, abgerissen und neu aufgebaut, was das Zeug hält. Die Firma Glöckle baut in Sichtweite zum SWG-Projekt, im Norden ist die alte Grundschule der Amerikaner im Abriss, dort entsteht die neue Körnerschule mit Kita und Zweifach-Turnhalle. Auch der Eingangsbereich im Norden wird neu gestaltet, außerdem im kommenden Jahr ein Wettbewerb gestartet für einen Einkaufsmarkt mit Büronutzung.  Brettin betonte auch, dass es eine große neue Grünanlage im Herzen Bellevues geben wird.

Bei einer kleinen Podiumsdiskussion befragte Moderator Sven Schröter (links) auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (Mitte) und SWG-Chef Alexander Förster über das Neubauprojekt der SWG in Bellevue.
Foto: Oliver Schikora | Bei einer kleinen Podiumsdiskussion befragte Moderator Sven Schröter (links) auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (Mitte) und SWG-Chef Alexander Förster über das Neubauprojekt der SWG in Bellevue.

Die SWG beginnt nun am Quartierseingang vom Kennedyring kommend mit dem ersten Bauabschnitt. Gebaut werden energieeffiziente Häuser nach dem so genannten KfW-55-Standard. Die Wohnfläche im ersten Bauabschnitt ist 2076 Quadratmeter groß, es entstehen zunächst 31 öffentlich geförderte Mietwohnungen, die Investitionssumme beträgt 8,5 Millionen Euro. Vom Freistaat werden 4,4 Millionen Euro Fördermittel aus dem Wohnungsbauprogramm erwartet sowie 2,5 Millionen Euro aus einem KfW-Förderprogramm.

Alle Wohnungen sind barrierefrei

Insgesamt entstehen auf 9100 Quadratmetern 121 Wohnungen, 74 davon sind Sozialwohnungen, 47 frei finanziert. Alle Wohnungen sind barrierefrei, haben einen Balkon und bodengleiche Duschen. Gebaut werden vier Ein-Zimmer-, 37 Zwei-Zimmer-, 53 Drei-Zimmer-, 23 Vier-Zimmer- und vier Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die Rohbauarbeiten beginnen im Frühjahr 2020, die Häuser sollen im Frühsommer 2021 bezugsfertig sein. Der zweite Bauabschnitt soll Anfang 2021 beginnen.

Der OB ging in einer kurzen Podiumsdiskussion auch auf die aktuelle Diskussion über das Bürgerbegehren "Bezahlbar Wohnen in Schweinfurt" ein. Er erklärte, die Stadt habe eine andere Einschätzung der Lage auf dem Wohnungsmarkt als die Initiatoren. Mit dem Bau der 74 Sozialwohnungen durch die SWG "kommen wir unserer Pflicht als Kommune nach, dass ein Mix aus Wohnungen und Angeboten für alle Schichten bereit gehalten wird". Es sei eine Daueraufgabe: "Wir sagen Ja zu gefördertem Wohnungsbau in dem Maße wie sich die Bevölkerung entwickelt und wir es leisten können", so Remelé.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Alexander Förster
Bauherren
Bürgermeister und Oberbürgermeister
Häuser
Mieterinnen und Mieter
Mietwohnungen und Mietshäuser
Sebastian Remelé
Städte
Wohnen
Wohnen in Schweinfurt
Wohnungen
Wohnungsmarkt
Wohnungsunternehmen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Man sollte sich schon vorher mal die Einkommensgrenzen ansehen, wer genau Anspruch auf eine Sozialwohnung hat und wer nicht. Und da werden sich viele, die denken sie seien schon arm, erschrecken. Sozialwohnungen sind meist nur Hartz-IV-Beziehern oder anderen auf Sozialhilfe angewiesene Personen vorbehalten! Die untere Mittelschicht hat meist keinen Anspruch mehr, da -Achtung zynisch- zu viel verdient wird... Daher brauchen wir weniger Sozialwohnungen, damit jene die arbeiten gehen, sich auch etwas leisten können!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hammer@diakonie-schweinfurt.de
    .....es sind sogar Wohnungen mit Sozialbindung dabei. Gut so. Weniger als beschlossen. Die ersten Neuen nach Jahrzehnten. Tut doch gar nicht weh. Also jetzt weitermachen, Jahr um Jahr. Tausende Schweinfurter/innen werden dankbar sein, Pflegekräfte, Arbeiter/innen, Verkäuferinnen, Alleinerziehende, Menschen mit Handicap.....Die Förderprogramme hat die Regierung im Freistaat mit Freude und Stolz aufgelegt. Gut so. Auf geht's.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinshagen153@t-online.de
    Super! Dieser Stadteingang mit seinem Eingangstor hat Charakter und wird ein Wahrzeichen von Bellevue. Er unterscheidet sich von den gesichtslosen Wohnblockhütten, wie sie derzeit vielerorts, auch in Bergrheinfeld, das Ortsbild verschandeln werden. Das hier in Bellevue ist eine Bereicherung, die zudem hoch bezuschusst wird und die über den Abbruch vieler Askren-Manor-Blocks hinwegtröstet. Ende gut-alles gut.

    Wenn die Stadt mit derart hochwertiger Planung bzw. Wettbewerbsentscheidungen so wie hier(!) weiter macht (Fr.-Schäfer-Heim, Kulturforum, Mönchkutten ohne "Hundehütten", neue Maxbrücke einschließlich Wittek Brix und dadurch wieder sehr hohen Zuschüssen) dann könnte sie vielleicht doch wieder in die großen Fußstapfen von G. Grieser treten, an denen sie allein gemessen wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinshagen153@t-online.de
    PS an die Tagblatt-Redaktion

    Bellevue grenzt an die Gemarkung Oberndorf. Morgen jährt sich zum 100. Mal die Eingemeindung Oberndorfs, die letzte Eingemeindung nach SW und deshalb ein deutsches Unikum und zudem ein Thema, das derzeit wieder aktuell wird. Wurde das von der Redaktion übersehen? Zum 70. Jahr gab's sogar eine Sonderbriefmarke der Deutschen Post.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten