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Schweinfurt
Warum Schweinfurts Senioren auf  Wohngemeinschaft warten
Bislang gibt es eine große Seniorenwohngemeinschaft in der Schweinfurt. Der Freie Altenring und die Stadt- und Wohnbau realisieren ein zweites Projekt in der Theresienstraße.
Das Wohnprojekt des Vereins Freier Altenring Schweinfurt in der Oskar-von-Miller-Straße 95 bis 99.
Foto: Gerd Landgraf | Das Wohnprojekt des Vereins Freier Altenring Schweinfurt in der Oskar-von-Miller-Straße 95 bis 99.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:14 Uhr

Wer in Schweinfurt nach alternativen Wohnformen für Senioren sucht, der sucht lange und wird abseits privater Initiativen nur den Freien Altenring finden. Mindestens jeder 20. unter den 13 000 Schweinfurtern, die den 65. Geburtstag gefeiert haben, interessiere sich für das Thema, das im Rathaus recht stiefmütterlich behandelt werde, sagt dazu der Seniorenbeirat. Und so ist der Freie Altenring Schweinfurt e.V. weiterhin das Leuchtturmprojekt, das von der Lokalen Agenda-Arbeitsgruppe "Selbstbestimmtes Wohnen im Alter" angeschoben worden war. Der Vorsitzende des eingetragenen Vereins gehört dem Beirat der Lokalen Agenda 2030 an.     

Im dritten Anlauf erfolgreich

Seit 1988 beschäftigt sich die Lokale Agenda mit dem Selbstbestimmten Wohnen im Alter. 2003 folgte die Gründung des Vereins. Zwei Projekte in der Innenstadt scheiterten, ehe 2013 im Zuge der Gebäudesanierung in der Oskar-von-Miller-Straße am Bergl ein Block für eine Seniorenwohngemeinschaft von der Stadt- und Wohnbau GmbH umgestaltet war. Die Gebäude 95 bis 99 bieten auf dem Erd- und den zwei Obergeschossen 16 Wohnungen für Paare und Singles mit zwei oder drei Zimmern (58 bis 73 Quadratmeter).

Wer einziehen will, muss sich der Hausgemeinschaft vorstellen. Passende Bewerber kommen auf eine Warteliste, was unterstreicht, dass ein jeder frühzeitig über das Wohnen im Alter, über das Leben in der eigenen Wohnung, über die Angebote des betreuten Wohnens, über Seniorenwohngemeinschaften, über Heime oder etwa Seniorenresidenzen nachdenken sollte. Am Bergl bietet der Freie Altenring eine Wohngemeinschaft, kein betreutes Wohnen – also das selbst bestimmte Wohnen, wo jeder sein eigenes Reich hat, wo man unabhängig und doch nicht allein lebt. So gibt es den großen Gemeinschaftsraum mit Küche und Terrasse sowie ein Gästezimmer.

Nicht im Sinne des Erfinders 

Die Hausgemeinschaft organisiert sich selbst, auch wenn hierbei nicht alles nach dem Wunsch des Vorsitzenden läuft, der über gar zu viel Zurückhaltung alles, nur nicht erfreut ist. Dass nahezu 30 Prozent der Bewohner nicht an der Gemeinschaft teilnehmen, sei so ganz und gar nicht im Sinne des Projekts, sagt Peter Näther. 

48 Mitglieder, die in der Oskar-von-Miller-Straße wohnen oder wohnen wollen, hat der Verein, der einmal im Jahr zur Hauptversammlung einlädt. Alle weiteren Absprachen ergeben sich, brauchen keinen formellen Rahmen. Anmeldungen für die Wohnungen werden von Bewerbern ab einem Alter von 50 Jahren berücksichtigt, denn mit den Jüngeren kommen auch Ideen, so der Vorsitzende, der sich zudem über jeden freut, der bei der Gartenarbeit zupackt. 

Umgebaut wird in der Theresienstraße 19 für eine Seniorenwohngemeinschaft und für das generationsübergreifende Wohnen.
Foto: Gerd Landgraf | Umgebaut wird in der Theresienstraße 19 für eine Seniorenwohngemeinschaft und für das generationsübergreifende Wohnen.

Noch keine Belegung gibt es bei einem zweiten Projekt, das aktuell saniert und umgebaut wird. Die Theresienstraße 19 im Gründerzeitviertel wird künftig nicht mehr 19, sondern 13 Wohneinheiten haben. Erneut ist der Altenring Partner der Stadt- und Wohnbau, die in dem Gebäude und mit einer Investition von 3,6 Millionen Euro fünf Zwei-, vier Drei- und vier Vier-Zimmer-Wohnungen schaffen wird.  Gedacht ist bei diesem zweiten Projekt auch an das generationsübergreifende Wohnen.

Die Gruppen der Lokalen Agenda 2030

Kontakte zum Selbstbestimmten Wohnen und zum Freien Altenring vermittelt die Geschäftsstelle der Lokalen Agenda 2030 (Tel: 09721 51 39 67. Dies gilt auch für die weiteren Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda: Barrierefreies Schweinfurt für alle, Elternschmiede, Nachhaltigkeit in der regionalen Wirtschaft, Klimafreundliche Mobilität und Grün findet Stadt

 
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Kommentare
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  • K. K.
    Wenn 30% der vor dem Einzug handverlesenen Bewohner nach dem Einzug nicht an der Gemeinschaft teilnimmt, dann hat doch diese alternative Wohnform schon vereinsintern ein Akzeptanzproblem, oder?
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