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Schweinfurt
Lokale Agenda 2030 will Ökologie und Ökonomie vereinen
Baugebiete, Sonderkulturen im Landbau, Verschmutzung und der Klimawandel bedrohen die Artenvielfalt. Ein Thema auch für die Agendagruppe "Regionale Wirtschaft".
Ökologie und Ökonomie will die Agendagruppe 'Regionale Wirtschaft' zusammenführen, etwa im Industrie- und Gewerbepark Maintal.
Foto: Gerd Landgraf | Ökologie und Ökonomie will die Agendagruppe "Regionale Wirtschaft" zusammenführen, etwa im Industrie- und Gewerbepark Maintal.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:21 Uhr

An Ideen fehlt es den Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda 2030 nicht, eher schon an Nachwuchs, den die Arbeitsgruppe "Nachhaltigkeit in der regionalen Wirtschaft und Steuerungsgruppe Fairtrade" mit einem neuen Projekt ins Boot holen könnte. Das Werben um Mitarbeit ist allerdings nur ein Nebeneffekt, denn mit dem Artenschutz wird eine der weltweit brisantesten Zukunfsfragen aufgegriffen und auf den örtlichen Wirkungskreis heruntergebrochen. Das Thema bringt man in die Grundschulen – mit Unterstützung von zwei Fairtrade-Schulen (Olympia-Morata-Gymnasium und Wilhelm-Sattler-Realschule).

Ausbildung zum Artenschutzbotschafter

Nach der Ausbildung zum Artenschutzbotschafter sollen Gymnasiasten und Realschüler in die Grundschulen gehen und dort die Kinder für den Schutz und die Pflege der Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf der Welt sowie in und rund um Schweinfurt sensibilisieren. Bei der Ausbildung zum Botschafter setzt Gruppensprecher Roland Merz auf die Unterstützung (finanziell und mit Unterrichtsmaterial) der zuständigen Ministerien in München. 

2011 wurde die Arbeitsgruppe von Georgia Drescher gegründet. Sprecher war von Anfang an Roland Merz. Das große Ziel ist die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Region für die kommenden Generationen. Mit Vorträgen und Aktionen wird informiert, wie der Schweinfurter heute und morgen nachhaltig leben kann. Auch unterstützt man Maßnahmen für eine sozial gerechte und umweltverträgliche Wirtschaft. So werden ständig soziale Themen, die sich auf die Region auswirken, angesprochen und öffentlich gemacht.

Schweinfurt ist Fairtrade-Stadt

Die Arbeitsgruppe initiierte die Kampagne "Schweinfurt – Fairtrade-Stadt". Der begehrte Beiname wurde Schweinfurt im Juni 2013 (als 167 Fairtrade-Stadt in Deutschland) zuerkannt. Einen konkreten Beitrag zur Nachhaltigkeit können hierbei alle Bürger durch den Kauf von fair gehandelten Produkten leisten, was vor allem Landwirten in ärmeren und zumeist südlichen Ländern einen gerechteren Lohn und bessere Arbeitsbedingungen beschert.   

Mit dem Fairen Handel geht die Arbeitsgruppe auch gegen ausbeuterische Kinderarbeit vor, denn Kinder sollten in die Schule und nicht zur Arbeit gehen. Ein Einkaufsführer, der in Zusammenarbeit mit dem Rathaus entstand, informiert, wo fair gehandelte Produkte in Schweinfurt verkauft werden. 

Ausgezeichnetes Engagement

Mehrfach wurde seit 2011 das Engagement der Arbeitsgruppe öffentlich ausgezeichnet, so etwa im Gründungsjahr und nochmals 2012 für die Aktion "Bäume für die Zukunft" (durch die "Ideen-Initiative Zukunft" und die Organisation "ZeitZeichen"), 2016 für das Projekt NaAb-Taschen (durch "Kommune bewegt die Welt"), im Jahr 2019 für eine Strategie- und Kommunikationsberatung zu Fairem Handel und zu Fairer Beschaffung (beim Wettbewerb "Hauptstadt des Fairen Handels") sowie im letzten Jahr für die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen auf kommunaler Ebene (durch den Deutschen Städtetag).

Für die Arbeitsgruppe sind eine florierende Wirtschaft und ein nachhaltiges Handeln kein Widerspruch, sondern die Zukunft, was die rasante Entwicklung der grünen Zukunftsmärkte belege. Deshalb will man die Ansiedlung neuer ökologisch wirtschaftender Firmen unterstützen. Als Beitrag zur Nachhaltigkeit wird ebenso die Vermarktung regionaler Produkte (insbesondere der Landwirtschaft) gesehen.

Bäume für den Stadtwald

Ziel des Projekts "Bäume für die Zukunft" ist die Sensibilisierung für Umwelt und Natur, wenn etwa zu einem Geburtstag oder zur Hochzeit Walnuss, Elsbeere oder Speierling im Stadtwald gepflanzt wird, wobei jedes ausgewachsene Exemplar pro Jahr drei Milliarden Liter Sauerstoff und 4000 Kilogramm organische Stoffe produzieren sowie 7000 Kilogramm Staub und 70 Kubikmeter Wasser filtern wird.

Für die NaAb-Taschen (Neues aus Abfall) werden leere Kaffeeverpackungen gesammelt, die in der Interkulturellen Maß- und Änderungsschneiderei Schweinfurt (Obere Straße) zum Mehrzwecktaschen vernäht werden.

Treffen im Schrotturm

Die Agendagruppe "Nachhaltigkeit in der regionalen Wirtschaft und Steuerungsgruppe Fairtrade" trifft sich alle zwei Monate im Schrotturm. Besucher sind willkommen. Kontakt und weitere Informationen bei der Geschäftsstelle der Lokalen Agenda 2030, Zentrum am Schrotturm, Petersgasse 5 und bei Geschäftsführerin Renate Schuler, Tel. (09721) 51 39 67 oder unter buergerservice@schweinfurt.de

 
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