
In was kann, in was will Schweinfurt im nächsten Jahr investieren? Auch wenn der Haushaltsentwurf einen klaren Sparkurs vorgibt: an den großen Projekten will man festhalten, kündigten Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Finanzreferentin Anna Barbara Keck bei der Vorstellung der Pläne an. Ab Montag, 11. November, wird der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates diese im Detail beraten. Was dann auf den Tisch kommt und an welchen großen Projekten die Stadtverwaltung festhalten möchte.
1. Sanierung des Theaters der Stadt Schweinfurt

Es ist das größte und umfangreichste Projekt der Stadt, das aktuell umgesetzt wird und am Ende wohl rund 55,5 Millionen Euro schwer: Seit Sommer 2023 läuft die Generalsanierung des Theaters der Stadt Schweinfurt. Asbest in Wänden und Decken wird entfernt, die komplette Haus- und Bühnentechnik erneuert, in Brandschutz investiert. Und anders als in Würzburg galoppieren die Kosten in Schweinfurt nicht davon. Bisher liege die Kostensteigerung nur bei knapp drei Prozent, hieß es im August 2024. Im Oktober 2027 soll das Haus wieder bespielt werden, bis dahin läuft der Spielbetrieb im Evangelischen Gemeindehaus weiter. 75 Prozent der Kosten übernimmt der Freistaat Bayern. Die Stadt Schweinfurt stellt in ihrem Haushaltsentwurf im nächsten Jahr 15 Millionen Euro bereit.
2. Neues Schulzentrum im Stadtteil Bellevue

Im Januar 2023 gab es den Spatenstich, im Juni 2024 wurde Richtfest gefeiert: Im Stadtteil Bellevue wächst mit der neuen Grundschule eines der größten Bauvorhaben der vergangenen Jahrzehnte, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé damals. Neben der dreizügigen Grundschule entstehen in der Anna-Weichsel-Straße eine Kindertagesstätte mit Krippe und Hort und eine Zweifachturnhalle. Geplante Eröffnung ist im Sommer nächsten Jahres. 35 Millionen Euro soll das Ganze insgesamt kosten, abzüglich der staatlichen Förderung in Höhe von rund 10,5 Millionen Euro. Im Haushaltsentwurf der Stadt Schweinfurt für 2025 sind 6,4 Millionen Euro für den Abschluss des Schulneubaus eingeplant.
3. Von Maxbrücke bis Bauhof: Millionen für weitere Planungen

Bevor gebaut wird, muss geplant werden. Das gilt für viele Projekte, die im Haushaltsentwurf für das nächste Jahr auftauchen. Planungskosten von 1,5 Millionen Euro sind allein für die Sanierung des Servicebetriebs der Stadt eingeplant. Ein Bruchteil dessen, auf was die eigentliche Sanierung geschätzt wird: 67 Millionen Euro. Das, so Keck, sei definitiv nicht machbar. Die Planung müsse angepasst, Alternativen entwickelt werden. Auch die Planung für einen Ersatzbau der Maxbrücke will man 2025 vorantreiben, eine Million Euro dafür bereitstellen.
Fraglich ist noch vieles. Ist es besser, die Brücke abzureißen und an gleicher Stelle neu zu bauen oder wäre eine dritte Brücke mit Anschluss an den Paul-Rummert-Ring oder an den Bahnhaltepunkt Schweinfurt Mitte möglich und günstiger? Das soll ein Ingenieurbüro prüfen. Erst, wenn das Projekt so weit ist, dass man es umsetzen, also die Brücke bauen kann, wird es tatsächlich fest im Haushalt eingeplant. Die Gesamtkosten werden auf 30 bis 40 Millionen Euro geschätzt. Anders als beim Servicebetrieb wäre eine staatliche Förderung möglich. Ebenso gehen die Planungen für den Bürgerpark weiter, 500.000 Euro sollen dafür im nächsten Jahr bereitstehen.
4. Schulen, Kitas und Ganztagsbetreuung

2,8 Millionen Euro sind im Entwurf für den Haushalt 2025 für Investitionen in den Ausbau der Ganztagsbetreuung, aber auch die Generalsanierung des Hortgebäudes in der Albert-Schweitzer-Schule sowie für Investitionskostenzuschüsse für den Bau von Kindertagesstätten vorgesehen. Planungskosten werden für den Ausbau des Ganztags in weiteren Schulen wie der Auen- oder der Schillerschule eingestellt. Ab 2026 ist der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung gesetzlich verbrieft.
5. Entsiegelung Schelmsrasen

Aus 5700 Quadratmeter Asphalt soll eine normale Straße mit viel Lebensqualität werden. Das versprechen die Planer für das Infrastrukturprojekt Schelmsrasen. Die Fläche wird entsiegelt und neu gestaltet. 2024 sind die Arbeiten angelaufen und gehen zügig voran. 1,5 Millionen Euro will man im nächsten Jahr dafür bereitstellen. Insgesamt sollen dann rund 3,7 Millionen Euro in die Neugestaltung geflossen sein, der Bund übernimmt davon über ein Förderprogramm 1,5 Millionen.