Und dann tanzten sie eben im Regen weiter. Trotz kühler, zwölf Grad und Nieselregen ließen es sich manche nicht nehmen, das Tanzbein am Georg-Wichtermann-Platz in Schweinfurt zu schwingen – auch wenn Tanzlehrerin Tamika Pelzer mit ihrem Format "Dancing in the City" kurzzeitig befürchtet hatte, das Programm wegen des schlechten Wetters unterbrechen zu müssen.
Doch das kam für sie dann doch nicht infrage. Kurzerhand griffen die Tanzlehrerin und ihr Team zum Wischmopp und Wasserschieber, um die Tanzfläche wieder begehbar zu machen. Pelzers Fazit: "Wir sind vom Allerschlimmsten ausgegangen, freuen uns aber, dass wir trotz der Wetterumstände so viele Menschen in der Stadt haben." Vor allem junge Menschen zog es bei dem Angebot bis in den späten Abend zum Bummeln und Einkaufen in die Innenstadt.
Das bestätigte auch Holger Laschka, Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben", die zur "Schweinfurt@Night", der langen Nacht für Shopping- und Kulturfans, eingeladen hatte. Laschka ist seit kurzem das neue Gesicht der Werbegemeinschaft, die sich für die Innenstadt in Schweinfurt einsetzt, und folgt damit seinem Vorgänger Werner Christoffel nach 34 Jahren als Vorsitzender.
35 Geschäfte nahmen in Schweinfurt teil
Eine Spur zu kühl, die Rückmeldung vieler Händler durchmischt, aber dennoch eine spürbar gefüllte Stadt, so das Resümee des neuen Vorsitzenden. "Mir gefällt der Spirit, den viele Unternehmerinnen und Unternehmer heute hier zeigen." Die Beteiligung unter den Händlerinnen und Händlern sei insgesamt gut. Insgesamt 35 Geschäfte ließen ihre Türen bis 23 Uhr geöffnet.
Eine davon war Andrea Hofmann von der Gärtnerei Blüte und Stil in der Rückertstraße. Um dem grauen Wetter und Asphalt vor ihrem Geschäft zu trotzen, hatten die Floristin und ihr Team allerlei bunte Blüten vor ihrem Geschäft verteilt. "Wetterbedingt ist es ein bisschen schade, aber im nächsten Jahr haben wir sicher wieder mehr Glück", war sich Hofmann sicher.
Nebenan fielen Alexandra Zängler und Tatjana Normann den Besuchern der Shoppingnacht ins Auge. Die beiden Frauen trugen Brautkleider vom Brautmodegeschäft "Das Brautsiegel" und waren den Abend über als Models unterwegs. "Wir dachten, wir schauen mal runter und zeigen etwas Präsenz", sagte Zängler. Wie oft käme es schließlich vor, dass eine Frau ein Brautkleid tragen dürfe, freuten sie sich und stießen bei einem Gläschen Sekt an.
Gelungenes Format für den Schweinfurter Handel
Dafür, dass das Wetter so war, wie es war, zeigte sich auch Axel Schöll, Kreisvorsitzender des Handelsverbandes Schweinfurt, zufrieden mit dem Abend. Dieses Jahr sei das
"Rama Dama" vom Wetter her super gewesen, dafür habe man nun eben etwas Pech mit der Shopping-Night gehabt. "Es sind ein paar kaufwillige Leute in der Stadt." Auch, dass die Nacht um eine Stunde verkürzt sei, tue gut, war sich Schöll sicher.
Insgesamt sei die Shopping-Night aus Sicht des Handels mit das beste Format, um Leute zum Bummeln und Flanieren in die Innenstadt zu locken, meinte Schöll. Auf die Frage, ob es deshalb noch weitere Einkaufsnächte in Schweinfurt brauche, sagte der Kreisvorsitzende: "Nur, weil etwas gut ist und man es doppelt macht, wird es nicht besser. Sonst nutzt es sich ab." Deshalb müsse man zusätzlich lieber neue Formate ausprobieren, um die Frequenz zu erhöhen.
Werbegemeinschaft hat neue Ideen in Planung
Neue Ideen innerhalb der Werbegemeinschaft gebe es reichlich, sagte Holger Laschka. "Wir haben nächste Woche unsere Vorstandssitzung, bei der wir die Vorschläge unsere Mitglieder und aus dem Vorstand durchsprechen wollen", ließ der Vorsitzende durchblicken. Was genau, könne man jedoch erst nach den nächsten Wochen sagen. Nur so viel: "Es sind viele junge Leute da heute. Die haben Durst, die wollen was haben und das muss man ihnen bieten."