"Authentisch, ehrlich, engagiert", das ist das Motto von Axel Schöll, Direktkandidat der FDP im Stimmkreis Schweinfurt für die Landtagswahl. Den Mund aufmachen, die Meinung sagen, auch wenn sie aneckt: Das hat den 51-jährigen Ur-Schweinfurter schon immer ausgezeichnet. Als Kreisvorsitzender des Handelsverbandes ist ihm das Wohlergehen der Innenstadt eine Herzensangelegenheit.
Klare Worte gibt es von Schöll aber auch in Sachen Landespolitik. Gerade weil er davon überzeugt ist, dass es eine liberale Stimme im Maximilianeum mehr denn je braucht. Seit 2018 sitzen die Freien Demokraten zwar erneut im Landtag, doch die aktuellen Umfragen sehen sie knapp unter der 5-Prozent-Hürde. Ein Umstand, der Axel Schöll nicht schreckt: "Wir müssen jetzt zeigen, dass wir Alternativen für die Menschen haben", sagt er. Denn: "Wir kämpfen für einen anderen Partner für die CSU."
Der Einzelhändler, der in der Schweinfurter wie der Bad Kissinger Innenstadt je ein Schuhgeschäft mit insgesamt zwölf Angestellten betreibt, ist wie viele freie Demokraten in den 1990er Jahren politisch sozialisiert: Die großen Namen wie Hans-Dietrich Genscher oder Guido Westerwelle fallen bei der Frage nach Vorbildern. Sie standen damals für klare Positionen und FDP-Werte, vor allem die soziale Marktwirtschaft, findet Schöll.
Kritik an der bayerischen Staatsregierung in Sachen Bildungspolitik
Drei Themen treiben ihn politisch an: Bildung, Förderung des Mittelstandes und die Transformation der Industrie. Vor allem die Bildung ist ihm wichtig. Das von vielen Politikerinnen und Politikern oftmals betonte "Kinder sind unsere Zukunft" hat bei Axel Schöll noch mal eine andere Bedeutung.
Seit über zwölf Jahren engagiert er sich als Vorsitzender des Fördervereins der Friedrich-Rückert-Grundschule, auf die auch seine Kinder gingen. Er kennt die Nöte an der Basis, weiß wie es Lehrerinnen und Lehrer geht, aber auch den Schülerinnen und Schülern. Insbesondere, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie hatte, machte seine Tochter doch 2020 ihr Abitur.
Für Axel Schöll gibt es in Sachen bayerische Bildungspolitik nur ein Fazit: "Pleiten, Pech und Piazolo." Die von der CSU wie dem Freie-Wähler-Kultusminister Michael Piazolo verantwortete Bildungspolitik im Freistaat hält die FDP für falsch. Axel Schölls Forderung: "Lehrplan entrümpeln, den Lehr-Beruf auch finanziell attraktiver machen, viel mehr Quereinsteiger ausbilden und vor allem die Ausstattung der Schulen verbessern." Außerdem: "Wir brauchen ein neues Fach Gesellschaftskunde von der ersten bis zur zehnten Klasse", findet Schöll, für den in Sachen Bildungspolitik klar ist: "Es braucht einen richtig großen Wurf."
Die mittelständischen Handwerks-Betriebe mehr unterstützen
Stehen die Umfrage-Werte für die FDP in Bayern auch schlecht, weil die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP gerade in Bayern immer wieder kritisiert wird? Axel Schöll hat da eine klare Meinung: "Das Heizungsgesetz in dieser Form zu kritisieren, ist reine Heuchelei." Denn: CDU/CSU wie SPD hätten ein Gesetz in ihrer Amtszeit verabschiedet, in dem ab 2026 Ölheizungen nicht mehr eingebaut werden durften. Der FDP auf Bundesebene sei es nun gelungen, "die größten Fehler der großen Koalition auszumerzen".
Ein weiteres Thema, das den FDP-Politiker auch in seinem Berufsleben umtreibt: Bürokratieabbau. "Man kommt sich vor, als würde der Staat denken, alle Unternehmer sind Verbrecher", bringt es Schöll plakativ auf den Punkt. Immer neue Verordnungen und Gesetze seien aber der falsche Weg.
Das Motto, aus seiner Sicht, müsse lauten: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Ein Phänomen für Schöll: "Es gibt immer mehr Angst vor Verantwortung. Das ist verloren gegangen in den vergangenen Jahren, es gibt eher eine Politik des Gegeneinanders als des Miteinanders."
Eigenverantwortung hochzuhalten, ein Ur-FDP-Thema, sagt Schöll als Verfechter der sozialen Marktwirtschaft. Die Politik müsse den Mittelstand viel mehr stärken, sich bewusst machen, wo die Hauptzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind. Natürlich sei gerade in Schweinfurt das Thema Transformation hin zur Elektromobilität für die Industrie ein besonders wichtiges. Klimaschutz und Nachhaltigkeit seien auch FDP-Themen, so Schöll. Er plädiert für "Technologieoffenheit", die auch in Schweinfurt wichtig sei, um neue Produkte für die Industrie zu erschließen und die enge Verzahnung mit der Technischen Hochschule bestmöglich zu nutzen.