zurück
Schweinfurt
Russischer Krieg in der Ukraine: Schweinfurt hilft der Partnerstadt Luzk
Medikamente, Lebensmittel, Schutzkleidung – die Liste an Hilfsgütern für die Ukraine ist lang. Wie viel Geld Schweinfurt für die Bürger in Luzk in die Hand nimmt.
Zeichen für den Wunsch nach Frieden für die Ukraine an der Anzeigetafel des Schweinfurter Dekanatszentrums in der Schultesstraße. Die Stadt Schweinfurt hilft im Rahmen ihrer Partnerschaft mit dem ukrainischen Luzk mit Hilfslieferungen.
Foto: Katja Beringer | Zeichen für den Wunsch nach Frieden für die Ukraine an der Anzeigetafel des Schweinfurter Dekanatszentrums in der Schultesstraße.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:50 Uhr

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine seit dem 24. Februar beschäftigt auch die Bürger in Schweinfurt und die Kommunalpolitik – nicht nur wegen der offensichtlichen Auswirkungen durch gestiegene Energiepreise, sondern auch, weil viele Schweinfurterinnen und Schweinfurter sich aktiv engagieren und geflüchteten Menschen aus der Ukraine vor Ort helfen. Und, weil die Stadt mit ihrer Flüchtlingsunterkunft in der Ledward Kaserne und den zahlreichen Angeboten dort wichtige Hilfe zur Integration bietet.

Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hat darüber hinaus im Mai eine Solidaritäts-Partnerschaft mit der ukrainischen Großstadt Luzk bekannt gegeben und engagiert sich persönlich im Austausch mit dem dortigen Bürgermeister Ihor Polischtschuk. Remelé bezog in einer Stadtratssitzung im Mai klar Stellung: "Das ist ein völkerrechtswidriger Angriff auf einen friedlichen Nachbarn. Die Ukraine verteidigt nicht nur sich selbst, sondern auch Europa."

Nun will Schweinfurt noch mehr tun, nämlich konkrete Hilfe im Wert von 250.000 Euro leisten. Im Hauptausschuss betonte Sozialreferent Jürgen Montag, es gehe nicht nur "um Symbolik, sondern auch um konkrete Hilfe." In mehrere Videokonferenzen mit den Verantwortlichen in Luzk habe man sich ausgetauscht, darüber hinaus eine umfangreiche Bedarfsliste bekommen.

Auf der stehen dringend benötigte Produkte wie Medikamente, Verbandsmaterial, Schutzkleidung, lange haltbare und trockene Lebensmittel, Schlafsäcke und Isomatten, Batterien, Powerbanks und Generatoren sowie saisonale Sommerkleidung. Der Aufruf der Stadtverwaltung an die Bevölkerung, zu spenden, brachte Mitte Juli immerhin acht Paletten Kleidung. Dennoch besteht die Notwendigkeit, insbesondere Medikamente und Lebensmittel zu kaufen, weswegen die Stadt 250.000 Euro einsetzen will.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Darüber hinaus wird derzeit der Transport eines Feuerwehrfahrzeugs vorbereitet, das trotz seiner 32 Jahre noch absolut tauglich ist, von der hiesigen Wehr aber ausgemustert wurde und gebraucht verkauft werden sollte. Es ist unter anderem mit zwei Generatoren ausgerüstet.

Stadtverwaltung kooperiert bei Hilfstransporten in die Ukraine mit SKF

Die Stadt arbeitet eng mit der Firma SKF zusammen, die ein eigenes Werk in Luzk hat, das von Deutschland aus geleitet wird. Es gibt nach wie vor regelmäßig Transporte in die Ukraine und zurück, im Werk wird seit einigen Wochen auch wieder gearbeitet. Grünen-Stadtrat Holger Laschka, der als Pressesprecher bei SKF arbeitet, begrüßt das Engagement der Stadt: "Wir müssen das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Hilfsleistungen hochhalten."

Luzk ist eine über 1000 Jahre alte Stadt mit mittelalterlicher Bausubstanz. Sie hat 210.000 Einwohner, liegt am Fluss Styr. Das aus den Medien bekannte Lwiw nahe der polnisch-ukrainischen Grenze liegt rund 150 Kilometer südwestlich. Dort kommen die meisten Flüchtlinge aus der Ostukraine an, die dann über die gut 70 Kilometer entfernte Grenze zu Polen Richtung Westeuropa flüchten. Der industrielle Schwerpunkt der Stadt liegt nach Angaben der Verwaltung auf dem Maschinenbau, außerdem gibt es eine staatliche Universität und eine industrielle Hochschule.

OB Remelé erklärte, nach seinen Informationen seien derzeit dort 15.000 Flüchtlinge zu versorgen. Luzk sei keine Frontstadt, aber der Flughafen bereits beschossen worden und es gebe regelmäßig Luftalarm.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Angriffskriege
Bürger
Christlich Soziale Union Bayern Werneck
Lebensmittel
Partnerstädte
Sebastian Remelé
Stadt Schweinfurt
Stadtverwaltung Schweinfurt
Ukraine-Russland-Krieg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top