Ist der People Mover eine Alternative auf der Strecke der Steigerwaldbahn von Schweinfurt nach Gerolzhofen und sogar weiter bis nach Kitzingen? Jahrelang gab es über diese Idee des früheren Staatssekretärs Gerhard Eck (CSU) erbitterten Streit mit den Grünen und dem VCD. Jetzt fühlen sich der Landtagsabgeordnete und die CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Gabriele Jakob, in ihrer Ansicht bestätigt.
Der People Mover ist ein autonom fahrendes Shuttle, das elektrisch betrieben in der jetzigen Version bis zu 22 Personen Platz bietet und rund 40 km/h schnell ist. Es wurde von ZF entwickelt und in den vergangenen Wochen Politikern, Verkehrsexperten und der Öffentlichkeit auf dem Testgelände im Schweinfurter Werk sowie auf dem Marktplatz in der Wälzlagerstadt vorgestellt. ZF sucht nun konkrete Projekte, wo das Fahrzeug den Serienbetrieb aufnimmt.
Nicht nur für Schweinfurt ist der People Mover interessant, wie Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bestätigt. Er kann ihn sich auf Extra-Spuren zwischen Hauptbahnhof und Landesgartenschau-Gelände 2026 in der Ledward Kaserne ebenso gut vorstellen wie als Shuttle zwischen den FH-Standorten in der Stadt. Auch Kitzingen hat sich intensiv mit dem People Mover beschäftigt und will ihn vor Ort einsetzen.
Kürzlich hatten der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Ortsverband Schweinfurt, sowie die Kreistags-Grünen und der Bund Naturschutz in einer Pressemitteilung erklärt, sie hätten sich den People Mover vorstellen lassen. Für innerstädtische Konzept stelle er in der Tat eine Alternative dar, als Ersatz für eine Eisenbahn auf der Steigerwaldbahn-Trasse aber nicht, so der Tenor. Die CSU hat auf diese Einschätzung nun reagiert: mit Zufriedenheit.
"Der 'People Mover', von der CSU seit 2019 ins Spiel gebracht, funktioniert! Und das auch auf längeren Strecken. Es freut uns sehr, dass die Grünen um ihren 'Bahnfanatiker Vizl' das nun auch begriffen haben“, wird der Landtagsabgeordnete Eck in einer Pressemitteilung seiner Partei zitiert. Nachdem ZF alle Mandatsträger aus der Region sowie Verbände wie Bund Naturschutz und VCD über die Technik informiert habe, "können nun die Teilnehmer der Grünen diese neue Technologie nicht mehr lächerlich machen wie bisher", heißt es von Seiten der CSU, da Technik, Sicherheit, Flexibilität und realistische Fahrsituationen offen dargelegt worden seien.
„Deshalb bin ich sehr dankbar, dass die bisherigen Widersacher unseres Verkehrskonzeptes zum modernen und ökologischen ÖPNV – die Kreistagsgrünen, Geo-net, der VCD, Umweltverbände im Landkreis Schweinfurt und die Freien Wähler im Landkreis Kitzingen – nun anscheinend von der praktischen und modernen Nutzung des People Mover überzeugt sind“, erklärt Eck in der Mitteilung weiter.
Machbarkeitsstudie zur Nutzung des People Movers
„Bereits im November 2021 stellte die CSU-Fraktion im Kreistag Schweinfurt den Antrag für eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung des People Movers, parallel mit einer Fahrradschnellstrecke auf der Steigerwaldbahntrasse“, erläutert darüber hinaus die CSU-Kreistags-Fraktionsvorsitzende Gabriele Jakob. Der Antrag sei bisher nur nicht-öffentlich mit den Fraktionsvorsitzenden besprochen worden. Mittlerweile habe sich die Situation aber erneut verändert, unter anderem würden die Anrainer-Gemeinden den Erhalt der Trasse befürworten, wenn dort kein Bahnverkehr stattfände.
Sie sei mit Landrat Florian Töpper (SPD) in Gesprächen, wie der CSU-Antrag nun weiter behandelt werde, so Jakob. Der CSU vorzuwerfen, dass eine Studie noch nicht beauftragt sei, zeige aus ihrer Sicht bei den Grünen die Unkenntnis der aktuellen Situation. Außerdem hätten die Grünen in ihrer jüngsten Stellungnahme eine Machbarkeitsstudie für die Steigerwaldbahntrasse gefordert: „Wer oder was hindert die Kolleginnen und Kollegen der Grünen daran, unserem Antrag bei einer Behandlung in den Kreisgremien zuzustimmen?“, fragt sich Jakob.
Weiter schreiben Eck und Jakob, die Einschätzung von Grünen, VCD und Bund Naturschutz, der People Mover sei vor allem auf Kurzstrecken und in städtischem Umfeld einsetzbar, zeige, "dass man jetzt endlich die Technologie, vor allem die umwelt- und klimafreundliche Fortbewegungsart, akzeptiert." Gerhard Eck schlussfolgert für sich: "Gerade weil die Städte Kitzingen und Schweinfurt als „Dockingstation“ bei der Steigerwaldbahntrasse die Synergien verstärken, macht der Einsatz des Movers entlang der Trasse richtig Sinn.“
So könne man die aktuellen Vorteile des Busses, mit direktem Zustieg in den Dörfern, mit der vorhandenen Trasse verbinden und müsse keine zusätzlichen Versiegelungen vornehmen. „Dass alle Gemeinden entlang der Strecke dies befürworten, können die Grünen politisch nicht mehr wegleugnen“, so Eck. Ein solches Konzept auf einer vorhandenen Trasse über gut 50 Kilometer sei einzigartig und gebe es in Deutschland bisher nicht. Allein deshalb sei eine Pilotstrecke sinnvoll. Der People Mover habe laut ZF eine Reichweite von 50 Kilometern, die weiter erhöht werden soll. Außerdem könne man entlang der Strecke Schnellladesäulen für das Shuttle bauen.
„Wir wollen die praktischen Vorteile für die Bürgerinnen und Bürger mit einem modernen ÖPNV der Zukunft nutzen“, so Fraktionschefin Jakob. „Viele positive Rückmeldungen von Bürgern, die den People Mover auf dem Schweinfurter Markplatz besichtigen konnten, geben uns Rückenwind und bestärken uns dabei. Vielleicht ergibt dies dann in Verbindung mit der Werntalbahn sowie der Mainschleifenbahn auch ein besonderes touristisches Konzept für unsere Heimatregion“, erklärt Jakob weiter.
Unsere Region hat mehr verdient, als politische Grabenkämpfe.
Am Besten wäre ein kleines Experiment. H. Eck, Fr. Jakob und 20 ZF-Manager fahren mal mit dem Teil 50 km und werden dann beim Aussteigen fotografiert oder gefilmt.
Warum gibt diese Zeitung dieser Einzelmeinung immer noch eine Bühne?
Warum stellt die Zeitung zum wiederholten Mal dieses Gefährt in Zusammenhang mit der Bahnstrecke dar, obwohl nun klar ist, dass beides nichts miteinander zu tun hat?
Wieso wird in bester "Saitenbacher"-Manier mit immer gleichen Bildern der Menschenbeweger gelobhudelt? Wie wäre es mal mit einem Bericht über die Möglichkeiten einer modernisierten, durchgehenden Bahnverbindung von (Würzburg -)Kitzingen nach Schweinfurt unter Auslassung von Berichten von Träumen einzelner CSUler?
So schaut Verkehrspolitik der hiesigen CSU aus.
Hr. Eck hatte seit seiner Maurerlehre bestimmt keinen Kontakt mehr mit dem ÖPNV, und unser OB sollte lieber schauen die Fußquerung über den Hauptbahnhof in Schweinfurt wieder hinzukriegen, bevor er sich mit so einem komplexen Thema wie den Einsatz des people mover in SW auseinandersetzt.
Ach ja, nicht zu vergessen die Begrünung und Modernisierung des Bahnhofvorplatzes. Schließlich ist ein Bahnhof, anders wie ein Parkhaus eine Visitenkarte einer jeden Stadt.
LGS lässt grüßen.
Interessante Analyse, nur leider sind die Shuttles eben noch nicht für die Fahrt auf längeren Strecken bereit, sondern finden als Zubringer oder auf kurzen innerörtlichen Strecken ihren Einsatz.
Auch die Aussagen von Frau Jakob zur Machbarkeitsstudie sind nicht nachvollziehbar:
Eine Machbarkeitsstudie ist doch noch lange nicht in Auftrag gegeben, nur weil man irgendwann mal einen Antrag dafür gestellt hat, der dann aber nie in den Gremien behandelt wurde!?!?!
Diese Pressemitteilung ist wieder mal ein Beispiel dafür, wie die CSU es immer wieder schafft, Wahrheiten zu verdrehen.
tauscht dem Herrn Eck seinen Dienstwagen gegen einen People Mover, und ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis er (komplett genervt) zu Protokoll gibt, statt mit dieser lahmen Gurke herumzukurven, könnte man genausogut zu Fuß gehen...
ich unterstütze den Antrag.
Aber mal ernsthaft .... wer fährt denn mit maximal 40 Km/h 20 Km weit .... Herr Eck vielleicht einmal zur Einweihung und für Fotos?
Einfach unrealistisch die Bahnstrecke SW/GEO durch den "Mover" ersetzen zu wollen .... durch einen Fernradweg das befürworte ich.
Aber!!! innerstädtisch die Parkplätze auf der Straße beseitigen um eine Spur für den "Mover" zu haben - das wäre zukunftsorientiert (aber das traut sich die CSU nicht, denn die hält am IST fest). Keine Parkplatzsuche ... mehr Lebensqualität für Anwohner.
Wie auch an anderer Stelle zu lesen ist: das "Bähnle" ist allenfalls für beispielsweise innerstädtischen Verkehr geeignet. Dass eine Nachfrage für Fahrten über längere Distaanzen besteht zeigen die Verkaufszahlen des 9-Euro-Tickets. Die Erfurter Bahn kann laut Berichterstattung in dieser Zeitung beispielsweise den Bedarf an Plätzen in der Relation KG - SW kaum zur Verfügung stellen. Bei steigenden Spritpreisen muss jeder davon ausgehen, dass der ÖPNV in Zukunft stärker nachgefragt wird.
Eck sollte es unterlassen, die Auffassung der Grünen, des VCD und weiterer Verbände in seinem Sinne zu interpretieren.
Und was ist überhaupt mit der Klage der Thüringer?? Wenn die Recht bekommen hat sich der PeopleMover (und die Entwidmung) doch sowieso erstmal erledigt.
Ganzseitige Stellungnahmen mit teilweise falschen Behauptungen eines Eck und einer Jakob tragen nicht dazu bei, das Thema Reaktivierung der Steigerwaldbahn objektiv zu diskutieren.