Zur neuen Entwicklung bei der Trasse der Steigerwaldbahn hat sich nun auch Thomas Vizl (Grüne), Gerolzhöfer Stadtrat, Kreisrat und stellvertretender Landrat im Landkreis Schweinfurt, zu Wort gemeldet. "Eine fast 50 Kilometer lange Infrastruktur-Trasse darf man nicht einfach so aufgeben. Eine Zerschlagung dürfen wir nicht zulassen", schreibt er in einer Pressemitteilung.
Eine gute Infrastruktur sei entscheidend für die Entwicklung einer Region. Eine moderne Bahnstrecke wäre ein Gewinn für die Region und für jede Gemeinde entlang der Strecke, meint Vizl. "Das haben mir auch zahlreiche Bürgermeister und Kommunalpolitiker aus anderen Regionen mit Bahnanschluss bestätigt."
Deshalb sei es für ihn um so unverständlicher, dass besonders die Gemeinden und Bürgermeister (außer der Stadt Gerolzhofen) die Entwidmung der Trasse vorantreiben. Nach einer Entwidmung unterliegen die Grundstücke dem Planungsrecht der Gemeinden und diese könnten dann die Nutzung festlegen. "Eine einheitliche Nutzung, zum Beispiel als Fahrradweg oder als Trasse für autonomes Fahren, kann dann an einer einzelnen Gemeinde scheitern."
Zudem könnte der private Eigentümer der Strecke einzelne Grundstücksteile verkaufen. "Interessenten stehen sicherlich schon in den Startlöchern und vorbei ist es mit den Träumen der CSU von People-Movern oder Schnell-Fahrradweg", schreibt Vizl. Es gebe nur zwei Möglichkeiten die Trasse für die Infrastruktur weiterhin zu sichern: entweder bleibt die Widmung für Bahnbetriebszwecke weiterhin erhalten ("was ich persönlich für sinnvoll halte"), oder die beiden Landkreise kaufen das Grundstück vom privaten Eigentümer.
Es sei eine "Schande", wie Politiker aus der Region und vor allem die CSU-Staatsregierung eine historische Chance verspielen. Im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern in Bayern sei festgelegt, dass stillgelegte Eisenbahnstrecken dort reaktiviert werden sollen, wo es sinnvoll und möglich ist. "In unserer Region wäre es sinnvoll und möglich, man muss nur wollen", meint Vizl abschließend.
Es sei eine "Schande", wie ein Politiker aus der Region, der noch nie in der Verantwortung einer Gemeinde, als Landrat oder sonst wo stand, alle Bürgermeister, vor allem die CSU-Staatsregierung als Versager hinstellt.
Im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern in Bayern sei festgelegt, dass stillgelegte Eisenbahnstrecken dort reaktiviert werden sollen, wo es sinnvoll und möglich ist.
Das stimmt, aber es wurde eindeutig festgestellt.
In unserer Region wäre die Bahn nicht sinnvoll und möglich.
Also wo liegt das Problem?
Gerade als stellvertretender Landrat sollte Herr Vizl die demokratischen Spielregeln einhalten und die Mehrheiten akzeptieren!
Welcher Umstand _genau_ unterscheidet unsere Region von anderen Regionen in Baden Würrtemberg, Hessen oder sonst wo, so dass in unserer Region eine Bahn "nicht sinnvoll und möglich" sein soll?
Ist es z. B. dem durchschnittlichen Bewohner in der hiesigen Region - z. B. genetisch bedingt - nicht möglich, ein Schienenfahrzeug zu nutzen?
(wobei das "die Bahn wäre nicht ...möglich" schon von vorherein durch die pure Existenz widerlegt ist...)