Staatssekretär Gerhard Eck ist ein bekennender Fan des People Mover von ZF. Er findet: Millionen Euro in die Ertüchtigung der Steigerwaldbahn-Strecke von Schweinfurt nach Gerolzhofen ist verschwendetes Geld. Viel besser wäre es, die Strecke für das autonome Bussystem des Automobilzulieferers aus Friedrichshafen umzubauen, der mit 9000 Mitarbeitenden in Schweinfurter der größte Arbeitgeber Unterfrankens ist.
Die neueste Generation des People Mover, der in Rotterdam und Abu Dhabi bereits im Einsatz ist, stellte ZF nun auf seiner Teststrecke in Schweinfurt vor. Eck sprühte dabei vor Begeisterung, warb erneut vehement für die Idee. Zwölf Anfragen aus bayerischen Städten (sechs aus Franken) für das System liegen dem Unternehmen bisher vor, darunter das Thema Steigerwaldbahn, aber auch eine Strecke in Schweinfurt selbst.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) fuhr selbst mit, zeigte sich auf Nachfrage angetan vom Fahrkomfort und den Möglichkeiten. Er erklärte, die Stadt habe "schon früh Interesse bekundet" und werde dies bei einem Treffen mit der Unternehmens-Leitung auch noch einmal bekräftigen. In der Stadt gäbe es verschiedene Optionen für das kleine, selbst fahrende Shuttle: Als Verbindung der beiden FH-Standorte zum Beispiel, oder als Transportmittel zwischen Hauptbahnhof und Landesgartenschau-Gelände in der Ledward-Kaserne im Jahr 2026.
Die Herausforderung, die nicht nur Schweinfurt zu bewältigen hat, ist, den Straßenraum so umzubauen, dass der People Mover eine eigene Spur bekommt. Denn dann kann er alle seine Vorteile gegenüber dem Individualverkehr am besten ausspielen. Auch für die weitere Nutzung der Steigerwaldbahn-Trasse sieht Remelé das Fahrzeug, das auch mehrfach koppelbar ist, um die Personen-Kapazität zu erhöhen, als geeignete Alternative. "Es fährt praktisch lautlos und insbesondere in den Gemeinden, wo die Steigerwaldbahn-Trasse durch Wohngebiete führt, steigert das die Akzeptanz der Bevölkerung", so der OB.
Bis der People Moder in Schweinfurt oder auf einer umgebauten Steigerwaldbahn-Trasse fahren würde, vergehen noch viele Jahre. Als Option aber ist es durchaus denkbar, wie auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) erklärte: „Ein modernes ÖPNV-Angebot hilft der Umwelt und dem Klimaschutz. Wir wollen daher den ÖPNV stärken und ein noch attraktiveres und flexibleres Angebot schaffen. Autonome elektrische Fahrzeuge sind dabei eine spannende Entwicklung, die sicherlich ein fester Teil der öffentlichen Mobilität der nicht allzu fernen Zukunft sein werden.“
People Mover wird auf der Teststrecke von ZF in Schweinfurt vorgestellt
ZF stellt den People Mover und seine Ideen für autonome Shuttle-Systeme seit Anfang Mai Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen und Verkehrsbetrieben auf dem Testgelände in Schweinfurt vor und sucht Kooperationspartner für Projekte, um das nun in der dritten Generation befindliche Fahrzeug im Regelbetrieb zu etablieren.
Ein solches Projekt gerade in Schweinfurt zu verwirklichen, hätte für die Stadt den Vorteil, dass das Werk vor Ort profitiert: Ein Großteil der Antriebs-Komponenten wird hier entwickelt und hergestellt. Außerdem, so Standortleiter Manfred Süß, "ist hier bei ZF in Schweinfurt schon jetzt das notwendige Know-how vorhanden, das zum Betrieb sowie der Wartung von autonomen Shuttle-Systemen benötigt wird.“
ZF sieht sich auch als Partner der Kommunen und Verkehrsgesellschaften, um gemeinsam zu projektieren, das System in bestehende Verkehrsinfrastruktur zu integrieren und Service und Wartung zu bieten. Mit Fahrzeugen wie dem Modell Group Rapid Transport (GRT) der ZF-Tochtergesellschaft 2getthere ließen sich aus seiner Sicht viele Verkehrsprobleme lösen, betonte Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF. Die Shuttles könnten Menschen schneller transportieren, die Verkehrs- und CO2-Belastung in Ballungsräumen senken und den ländlichen Raum an Zentren besser anbinden.
People Mover hat Platz für 22 Personen und fährt bis zu 40 km/h schnell
Der People Mover bietet Platz für bis zu 22 Personen. Er fährt autonom – also ohne Fahrer – entweder im Straßenverkehr mit oder auf getrennten Fahrspuren, die in Städten wie Schweinfurt erst gebaut werden müssten. Das Fahrzeug ist elektrisch betrieben mit Batterie, fährt emissionsfrei und ist bis zu 40 km/h schnell. „Auf baulich abgetrennten Spuren fahren die Shuttle-Passagiere am Stau vorbei und haben damit einen deutlichen Zeitvorteil“, erläuterte Gollewski. „Heute nutzen viele den Pkw, weil sie im ÖPNV die doppelte Zeit brauchen – die Lösung mit baulich abgetrennten Spuren dreht dieses Verhältnis zugunsten der Shuttle-Benutzer um.“
Wer den People Mover einmal kennenlernen will, kann dies im Rahmen der so genannten "Innovation Week" der Stadt Schweinfurt vom 16. bis 22. Mai. Jeweils zwischen 10 und 18 Uhr präsentiert ZF den People Mover und die dahinter stehende Idee auf dem Marktplatz in Schweinfurt.
Es war der Initiative von weitsichtigen Ingenieuren und Kaufleuten aus Nürnberg und Fürth zu verdanken, dass das ehrgeizige Projekt der ersten Eisenbahn Deutschlands so zielstrebig verfolgt wurde. Die bayerische Regierung stimmte zwar zu, sah das "dampfende Fortbewegungsmittel" aber eher skeptisch. König Ludwig I. von Bayern war von der Eisenbahn viel weniger angetan als vom Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals. Nur ungern ließ er sich vom Erfolg der englischen Ingenieure und der ersten funktionierenden Eisenbahnstrecke von Liverpool nach Manchester im Jahre 1830 überzeugen – ganz im Gegensatz zu den Franken, die Pionierarbeit leisteten.
Ganz früh versammeln sich Neugierige am 7. Dezember 1835. Sie wollen auf keinen Fall die erste Fahrt des "Adler" verpassen. Mit ihm begann der Siegeszug der Eisenbahn - doch der "Adler" selbst kam bald aufs Abstellgleis!
Der "People Mover" 2022 ist die Zukunft!
Die Bahn macht von München nach Berlin sinn!
Den PEOPLE-MOVER als Versuchs- und Teststrecke, wo er ausreifen könnte, sich weiterentwickeln - aber bitte an einer Stelle, wo bisher NICHTS der gleichen vorhanden ist. Schweinfurt - Maßbach - Stadtlauringen - Bad Königshofen
Aber bitte die STEIGERWALDBAHN genauso innovativ reaktivieren - durch Triebzüge mit Wasserstoff-Antrieb - oder gar als Regio-Tram, also als Kombination von Überland-Zügen und Straßenbahn (oder gar beides - Regio-Tram mit Wasserstoff-Antrieb)
DAS wäre Innovation - und nicht die Zerstörung von Infrastruktur eines ausgereiften Verkehrsmittels für etwas, das im Moment für den ÖPNV (noch) nicht geeignet ist!
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Dass ein Bus aktuell ca. eine Dreiviertelstunde braucht - und der Zug 20-25 - also etwa halb so lang?
Dass der People-Mover etwa doppelt so lange braucht?
Ich versteh's gerade nicht!
Vergleicht man dann noch die Zwangseinstellung der 8160 (ca 40 Haltestellen in Stadt und Land) und das "Umsteigen-müssen" auf die 7 Bahnhöfe.. dann sorgt man für ein Revival des PKW. DA kann der Mover eher Vorteil bringen, da diese nicht mehr lange an Strecken gebunden ist (vgl. Autopilt Tesla). Der Flexibilität gehört die Zukunft. Und diese kann schrittweise erricht werden. Die Steigerwaldbahn ist dagegen eine Sackgasse, die in Großlangheim endet
Weder ist "autonom" an die verwendete Antriebsenergie gebunden (ginge prinzipiell genauso mit einem Verbrenner) noch "schont" ein solches Vehikel die Umwelt mehr, als wenn es durch einen Fahrer gelenkt werden würde.
Im Gegenteil, dadurch dass es sich um ein Straßenfahrzeug handelt, ist der benötigte spezifische Energieeinsatz IMMER höher als es bei einer vergleichbar dimensionierten Schienenbahn der Fall wäre.
Tatsächlich modern und umweltfreundlich, weil wenig Energie benötigend, wäre eine autonome, elektrische Schienenbahn. Das System Schiene eignet sich per se wesentlich besser für eine Automatisierung.
ABER: warum muss ich dafür eine Bahnstrecke ersetzen durch ein geteertes Band und große Flächenversiegelung?im südlichen Landkreis ist immer noch die Reaktivierung der Bahn das beste Konzept!
Aber der nördliche Landkreis wäre da geeignet - da ist noch kein ÖPNV außerhalb der Straße vorhanden - Schweinfurt - Üchtelhausen - Maßbach - Stadtlauringen - eventuell sogar Bad Königshofen - DAS wäre das Schließen einer Lücke und sinnvoll - aber doch nicht die Zerstörung vorhandener Infrastruktur und Ersetzen mit einer schlechteren (Geschwindigkeit, Bodenversiegelung …)
Und da bin ich ganz realistisch - im Ausbau- und Entwicklungszustand des movers, wie er JETZT im Moment ist, ist er keine Alternative bzw. Konkurrenz zum Auto, sondern eher für Menschen, die ansonsten gar nicht mobil wären und auch viel Zeit haben.
Aber: So ein Fortbewegungsmittel muss sich bewähren, braucht Zeit zur Optimierung und Weiterentwicklung. Das kann alles noch kommen!
ABER: Dieses Büsschen ist kurzfristig definitiv KEINE Alternative zur Steigerwaldbahn - und auch keine Alternative zum regulären Bus bzw. zum privaten PKW
Deshalb Schluss mit dem CSU-Gelaber, Steigerwaldbahn jetzt! Lasst uns die Erneuerung der Strecke endlich in Angriff nehmen.
Höchste Eisenbahn, dass der Steigerwald zum Zug kommt! 🌳🚄🚃🚃🌳
Als Ersatz für Massenverkehrsmittel: lachhaft!