Wie geht es weiter mit der Schweinfurter Innenstadt? Wird das Firmensterben auch 2023 anhalten? Wie kann man wieder mehr Menschen in die Fußgängerzone bringen? Was soll die Ausrichtung der Wirtschaftsförderung sein? Was benötigt die Schweinfurter Industrie? Fragen über Fragen, die sich der Stadtrat in den vergangenen Monaten stellte. Durchaus mit sehr kritischem Duktus.
Im Februar 2022 hatte die damalige Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, Pia Jost, die Stadt ein wenig überraschend verlassen und ein Angebot einer anderen Stadt in Brandenburg angenommen. Ihre Stelle war lange vakant, der Stadtrat mit verschiedenen externen Bewerbern nicht zufrieden. Man entschied sich, befristet auf zwei Jahre dem damaligen Citymanager Thomas Herrmann eine Chance als Amtsleiter zu geben.
Das sorgte nicht bei allen Stadträten für ein gutes Gefühl, gerade in den Haushaltsberatungen im November gab es Kritik an dieser Entscheidung und die Forderung, das Amt neu aufzustellen und auch extern zu besetzen. Die Hauptsorge: Schafft es Thomas Herrmann, neben der Wirtschaftsförderung auch das Amt des Citymanagers weiter adäquat auszufüllen?
Wie Schweinfurts Innenstadt wieder attraktiv für Besucher werden kann
Im Stadtrat gab Herrmann gemeinsam mit der neuen Sachgebietsleiterin für Wirtschaftsförderung, Johanna Faustmann, und dem neuen Innovation Scout Nico Hildmann nun einen derart ausführlichen und strukturierten Überblick über die Ausrichtung des Amtes und seine Schwerpunkte, dass alle Sorgen vor allem der Opposition vergessen scheinen. Zumindest kam der Vortrag angesichts der seit Monaten im Hintergrund schwelenden Unzufriedenheit einzelner Stadträte zur rechten Zeit.
Herrmann hatte in seinem Vortrag zwei Schwerpunkte: die Innenstadt und wie man sie deutlich besser beleben kann sowie die grundsätzliche Ausrichtung der Wirtschaftsförderung und welche Schwerpunkte sie haben sollte.
In Sachen Innenstadt gibt es in Schweinfurt traditionell viele widerstreitende Meinungen, aber nach wie vor kein klares Konzept, welche Marketingstrategie verfolgt werden soll. Das wird sich 2023 ändern, denn dann ist das Innenstadtkonzept fertig, das derzeit erstellt wird und in das neben den Akteuren in der Stadt von Handel bis Politik auch Bürgerinnen und Bürger eingebunden sind. "Am Ende des Prozesses", betonte Herrmann, "soll eine stringente und authentische Marketingstrategie stehen."
Im Vergleich zu 2019 sind deutlich weniger Menschen in der Schweinfurter Innenstadt
"Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Rückgang der Frequenz an Menschen in der Innenstadt im Vergleich zu 2019 ist nach wie vor zu spüren", betonte Herrmann mit Verweis auf die WLAN-basierten Frequenzdaten für den Marktplatz. In 2022 gab es zwar zahlreiche Aktionen des Citymanagements in der Innenstadt vom Kultursommer über das Stadtfest bis zur Street-Food-Meile.
Ausgebaut werden soll das Straßenmusik-Konzept, das es 2022 an 18 Samstagen zwischen März und Oktober gab. Man spüre aber derzeit, "dass die Menschen ihr Einkaufsverhalten aufgrund der Energiekrise überdenken", so der Wirtschaftsförderer. Deswegen tue man mehr, um für Schweinfurt zu werben: mit einer Imagekampagne im Umkreis von bis zu 80 Kilometern, mit Radio-Spots, mit digitalem Adventskalender.
Ausdrücklich betonte Herrmann, man interessiere sich "für Bürgerideen und bemühe sich, diese in die Konzepte mit einzubinden." Man wolle die Innenstadt zu einem "Treffpunkt, an dem man sich gerne aufhält", entwickeln.
Stadtrat und Verwaltung wollen Konzept für Wirtschaftsförderung erarbeiten
Seit Juli ist Johanna Faustmann bei der Stadt und leitet das Sachgebiet Wirtschaftsförderung. Ihre bisherige Bilanz und ihr Ausblick beeindruckten die Stadträte. Grundsätzlich geht es darum, die Stadt von einer Industrie- zu einer Innovationsstadt zu entwickeln und vor allem den großen Industrieunternehmen im Prozess der Mobilitäts- und Energiewende als Stadt zur Seite zu stehen. Faustmann kündigte an, schon im ersten Quartal 2023 gemeinsam mit den Stadträten die Strategie der Stadt erarbeiten zu wollen.
Die Stadträte goutierten die Ausführungen der Wirtschaftsförderung, "es lässt hoffen, dass wir auf einem guten Weg sind", so Georg Wiederer (FDP), der einer der größten Kritiker im Herbst war. Grünen-Fraktionssprecher Holger Laschka mahnte fraktionsübergreifendes Handeln an, "wir müssen vor allem in der Innenstadt ins Machen kommen".
Beim Thema "Machen" sah Ralf Hofmann auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé in der Verantwortung: "Sie sind zuvorderst gefragt", betonte Hofmann in Bezug darauf, dass für die Entwicklung und Sicherung des Industriestandortes Schweinfurt politische Lobbyarbeit in München, Berlin und Brüssel geleistet werden müsse.
1. Hafen-Ost: vmtl. größte Fachmärkte-Agglomeration in D, an der A 70, im Zentum Mainfrankens
2. City (im Westen) Stadtgalerie, Kaufhof, Kunsthalle, mit modernen Flaniermeilen (i. Ggs. zum von der Nachkriegszeit geprägten WÜ)
3. Altstadt (im Osten). Liebevoll sanierte Gebiete (Schrotturm, Zürch) mit Höfen, Gassen, guten Restaurants, Cafes, Bars (statt Backshops in der WÜer Innnestadt). Einer der schönsten Stadtstrände, Mainpromenaden, Stadtmauer mit Weinstube, erstklassige Stadtbücherei im Ebracher Hof, Museum Georg Schäfer mit weltgrößten Spitzweg-Sammlung. etc.
Genau richtig für heutige Ansprüche: Einkaufserlebnis
Aber katastrophale Aussendarstellung & jammernder Einzelhandel - die ewigen Hunger & Bettel-Artikel im Tagblatt sind die logische Folge
Sieht man auch in anderen Städten.
Irgendwie muss das vorhandene Geld ja ausgegeben werden. Wenn ich diese Spots so höre oder in anderen Städten die Plakatwände dazu sehe kann ich nur lachen! Die meisten im Umkreis kennen Schweinfurt und wissen, dass das billigste Werbung ist. Wer wegen dieser Plakate und Spots tatsächlich nach Schweinfurt fährt wird sicherlich nicht begeistert sein.
Ich bin in den letzten drei Jahren insgesamt ca. 3x in der Innenstadt zum Einkaufen gewesen, inkl. Stadtgalerie. Vor der Pandemie war ich ca. 1x im Monat in der Schweinfurter Innenstadt unterwegs. Ehrlich gesagt vermisse ich nichts.
Im Gegenteil die Stunden die man sonst mit An- und Abfahrt benötigt hat und stundenlanger nerviger Sucherei kann man viel besser verbringen - nämlich im Garten, in der Natur oder mit Freunden.
Meiner Meinung nach kann auch ein Wirtschaftsförderer einen toten Gaul nicht mehr reiten. Das entscheidende ist doch: Das Einkaufsverhalten hat sich grundlegend geändert, hin zu immer mehr online, sogar bei Kleidung und Schuhen!er.
Da nutzen auch günstige Parkplätze nichts oder bessere Buslinien wie Andy25 schreibt. Die gigantische Onlinewelt mit mehr Auswahl und besseren Preisen ist im Zweifelsfall nur einen Klick entfernt. Und nach der Pandemie weiß fast jeder U60 wie man Onlineshopping betreibt.
Die Zahl der Leute die Beratung wünschen geht auch zurück - die meisten lesen sich vorher online ein, da ist meist mehr Expertise vertreten wenn man fähig ist das Internet zu bedienen.
1. Um bei Online-Shopping auf die selbe Umweltbelastung zu kommen, wie beim stationären Handel, müsste man nach einer Untersuchnung 22 Artikel für eine Lieferung bestellen. Der Verbrauch von Kartonagen hat enorm zugenommen! Oft komm ich kaum mehr zur Haustüre raus, weil LKW's den Weg zustellen. Die Digitalkonzerne haben riesige Logistikzentren im östl. Mitteleuropa wg. billiger Arbeitskräfte. Auf der A 4 aus Richtung Polen sah ich einen 60 km langen Monsterstau: die LKW's standen(!) auf drei Spuren nebeneinander. Die poln. LKW-Fahrer sind Arbeitsskkaven, die im Stau mitten auf der Autobahn schlafen müssen, bis sie durch Hupen aufgeweckt werden.
2. In den USA verödeten aus anderen Gründen die Innenstädte. Kriminalität machte sich breit, sie wurden No-go-Areas. Wenn auch die europäische Stadt verödet, als größtes Kulturgut der Menschheit, haben wir die Hölle auf Erden.
3. Ohne stationären Handel verlieren vielleicht auch Sie Ihren Job
Anruf Schierling: 'habt ihr so Babysitze zum Laufenlernen - 8monate'?. . nein nur Lauflernwagen.
'Wer hat das noch in SW?'.... niemand
ok.... wieder was aus dem Internet zum Bestellen...
schaue in der MiPa dennoch mal hin. wobei ich den Original-Kirchner vermisse... war früher schon immer besser als ich klein war
ich mache Städtetouren nur wegen Museen, Veranstaltungen und Hobbies... einjaufen ist sinnlos... überall dasselbe. da kann ich hier bleiben
> Parkplätze sind in SW günstiger als in WÜ
> Die Stadtgalerie hat 1.300 Plätze, die bei weitem nicht belegt werden, erste Std. frei!
> Die Stadtgalerie ist nur 5 Min. von der A 70, wovon man in WÜ nur träumen kann!
> Östlich der City gibt es schöne Altstadtquartiere mit hoher Aufenthaltsqualität und guter Gastronomie
- nur weiß das alles kaum jemand, weil man schlecht wirbt.
Statt "Imagekampagne...digitalem Adventskalender...Bürgerideen...Strategie der Stadt erarbeiten", Mainstream & Aktionismus, mit dem man heute in der ganzen Republik die Straßen Pflastern kann, sollte man ERST mit den vorhandenen Pfunden wuchern.
Und zweitens Strukturen verbessern:
> Stadtbus Bergl alle 20 Min. verlängern via Geldersheim & Euerbach
> Neue Linie Schwebheim-Röthlein-Heidenfeld
> Einsatz für Reaktivierung der Steigerwaldbahn, ab SW Hbf rückwärts weiter via SW-Mitte bis SW-Stadt
Mit 49-€-Ticket würde das alles die City beleben!
Bessere Strukturen schaffen, statt nur Aktionismus & Schminke!
Das stimmt. Elektrofahrzeuge parken kostenlos mit Parkscheibe. Da könnte sich Würzburg eine Scheibe abschneiden.
Ist aber nicht alles kostenlose Parkplätze.
Baumarkt gehe ich immer mit genauer Vorstellung hin und lasse mir das benötigte geben.. stresst weniger.
die Beratung ist sicher heute für viele das A und O. Bin vor Hagren nem Kunden im Medianarkt Hafen hinterher, da der Verkäufer Müll erzählt hatte ubd habs richtig gestellt.
ich pers. erwarte GUTE Beratung nur NOCH in Möbelhäusern und Haus der Mode. hört sich hart an... ist aber wohl für mich als Kunde die einzige Option.
ich kümmere mich vor dem Einkauf selbst um Fachwissen
Maximal eine Stunde Parkdauer z.B. am Parkplatz Kunsthalle ist zu kurz.
Und die Stadtgalerie komplett zum Parkhaus umbauen mit People Mover in die City.
Leid tun mir nur die wenigen inhabergeführten Läden die mit Herzblut ihre Nische abdecken. Ich denke da an die kleine Kaffeerösterei und ähnliche.