Tanzende Kinder zu akustischem Gitarrenklang zwischen Cafés und Modegeschäften. Wer an einem Samstag durch Schweinfurts Innenstadt bummelt, wird solche Szenen in nächster Zeit noch öfter sehen und hören. An 21 Samstagen in Folge sorgen Straßenmusikerinnen und Straßenmusiker nach mehr als zwei Jahren künftig wieder für ein musikalisches Ambiente in der Fußgängerzone.
Den Auftakt hierfür machten am 5. März die Sängerin Elena Kleinschrod und Gitarrist Rainer Schediwak vom "Friday-Night-Duo" aus Würzburg. Von 11 bis 15 Uhr coverten die beiden Klassiker aus der Popmusik an verschiedenen Orten in der Innenstadt. Welchen Eindruck hinterlässt der erste Straßenmusik-Samstag bei den Beteiligten?
Menschen und Musiker freuen sich über das Angebot
Auch wenn größere Menschentrauben an diesem Nachmittag ausbleiben, freuen sich einzelne Bummlerinnen und Bummler sichtlich über das Angebot. So auch Mutter Marlène, die an diesem Samstag mit ihren beiden Kindern in der Innenstadt unterwegs ist. "Nach all den Einschränkungen der letzten Jahre ist es schön, wieder etwas Kultur in der Stadt zu haben", sagt sie im Gespräch mit der Redaktion, während ihre Sprösslinge zu der Musik tanzen.
"Man merkt, dass den Leuten das fehlt", beschreibt Sängerin Elena Kleinschrod den Nachmittag aus ihrer Sicht. Trotz eisiger vier Grad und der überschaubaren Besucheranzahl ist es für das Duo ein schönes Gefühl, endlich wieder auftreten zu können. "Uns haben einige Leute angesprochen und sich über die Stimmung gefreut."
Gutes Konzept mit Ausbaupotenzial
Gerald Günther ist einer der Hauptorganisatoren des Programms. Der Geschäftsführer des Schweinfurter Kulturvereins KulturPackt freut sich darüber, nach mehreren Jahren wieder auftretende Künstler in der Schweinfurter Innenstadt zu sehen. "Wir haben richtig gute Musiker, die in den nächsten Wochen hierher kommen", bekräftigt Günther im Gespräch mit dieser Redaktion.
Dennoch sieht der Organisator neben der Freude über das Angebot auch durchaus Verbesserungspotenzial. Günther ist sich sicher, wenn man die Innenstadt spürbar beleben wolle, bräuchte es zwei bis drei Gruppen mehr, die jeden Samstag verteilt in ihr auftreten.
Neben mehreren Bands wäre es aus seiner Sicht zudem sinnvoll, die bürokratischen Hürden für Straßenmusik in Schweinfurt abzubauen. Gebühren, Einschränkungen bei der Lautstärke und unflexible Anmeldungen im Voraus: "Viele schreckt das ab", sagt Günther. Das ginge, wie auch zu früheren Zeiten, einfacher und unkompliziert, meint der Organisator. "Wenn man die Satzung kippt oder zumindest lockert, würden die Musiker ganz allein nach Schweinfurt kommen."