Ende Juli gaben die Erlöserschwestern aus Würzburg bekannt, dass sie sich als Träger des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt zurückziehen und dieses Ende Dezember schließen. 800 Mitarbeitende dort müssen sich einen neuen Job suchen. Die Entscheidung fiel vor allem aus finanziellen Gründen, da die Kongregation sich nach eigener Aussage nicht mehr in der Lage sah, das Defizit zu tragen und die Zukunftsperspektive sich aus Sicht des Ordens auch nicht besser darstellt.
Die Stadt als Träger des Leopoldina-Krankenhauses hat nun zahlreiche Maßnahmen angekündigt, wie man schnell dafür sorgen will, dass "keine spürbare Versorgungslücke der Bevölkerung entsteht", wie es Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter kürzlich im Ferienausschuss erklärte. In dieser Sitzung gab es aber auch deutliche Kritik an Landrat Florian Töpper (SPD) aus den Reihen der städtischen CSU.
Der Hintergrund: Das Leopoldina-Krankenhaus hatte schon vor zweieinhalb Jahren begonnen, mit St. Josef Gespräche über eine Kooperation mit dem Namen "Schweinfurter Modell" geführt. Als klar wurde, dass diese Kooperation nur mit einem Träger und zwei Gesellschaftern wirtschaftlich Sinn ergibt, gab die Kongregation bekannt, aus weltanschaulichen Gründen sei ihr diese Lösung nicht möglich. Die Stadt wiederum konnte aus finanziellen Gründen den Kauf des Josefs-Krankenhauses nicht stemmen.
Leopoldina-Krankenhaus vor allem für Patientinnen und Patienten der Region
Doch welche Rolle sollte der Landkreis übernehmen, der Träger der Geomed-Klinik in Gerolzhofen ist? Aus Sicht von CSU-Stadtrat Klaus Rehberger hält die Stadt Schweinfurt mit dem Leopoldina ein Krankenhaus vor, das "natürlich vor allem auch von Landkreisbürgern genutzt wird". Warum der Kreistag in den Ferien nach der Ankündigung der Schließung keine Sondersitzung einberufen habe, verstehe er nicht, so Rehberger. Seine These: "Die bunte Mehrheit im Kreistag hat das verhindert, denn sie müssten dann handeln und Verantwortung übernehmen."
Unterstützt wird Rehberger von den CSU-Mandatsträgern im Kreistag. Die CSU ist dort in der Opposition, denn Landrat Florian Töpper hat mit SPD, Freien Wählern, Grünen, FDP und Linken ein Bündnis, die sogenannte "bunte Mehrheit". Dass es für die Entwicklung eines Planes für die gemeinsame Krankenhausversorgung in Stadt und Landkreis nun einen Koordinierungskreis gibt, wird von Seiten der CSU begrüßt.
"Allerdings ist es bedauerlich, dass diese Koordinierungsrunde erst jetzt zusammenkommt. Die CSU-Kreistagsfraktion hat bereits vor zwei Jahren den Landrat aufgefordert, angesichts der Situation am Krankenhaus St. Josef eine solche Runde ins Leben zu rufen", wird die CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Gabriele Jakob, in einer gemeinsamen Pressemitteilung von ihr, der Landtagsabgeordneten Martina Gießübel und der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber zitiert.
Offensichtlich will man aber nicht.
Ich frage mich nur wieso und warum und wer will das nicht?
Ein funktionierendes Krankenhaus...
Klasse Team.....
Menschen......
1. Rettungsschirm für Sankt Josef für zwei Jahre zur Überbrückung.
2. Stadt und Kreis Schweinfurt, benachbarte Landkreise gemäß Belegungszahlen und der Bezirk Unterfranken beteiligen sich, ebenso die Erlöserschwestern mit Finanzierungsbeiträgen.
3. Die Kommunen des Landkreises Schweinfurt leisten ihren Beitrag zur Gesundheits-Versorgung und Rettung von Sankt Josef mit einer Erhöhung der Kreisumlage für diesen besonderen, zeitlich begrenzten Zweck.
Eine Zustimmung zu diesen drei Punkten wäre ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit für alle politische Parteien! Sie würde beweisen, dass es sich bei den Wortmeldungen der politischen Akteure zur Zukunft der Gesundheitsversorgung nicht nur um Beileids- und Betroffenheitsbekundungen handelt.
Das Zeichen wäre: Politik packt an und findet Lösungen!
Jede Partei betreibt gewissermaßen Klientelpolitik.
Empfehlenswert wäre die Lektüre der Bücher des „ Cicero „.
Politik hat sich seit 2000 Jaren nicht geändert!
Eine Gesamtlösung für die Gesundheitsregion Schweinfurt wäre schon Anfang 2023 notwendig gewesen .
Wurde von mir in einem Hintergrundgespräch im St.Josefs gefordert. Logischerweise wurde dieser Diskussionsaspekt von Landrat Herrn Töpper sofort im Keim erstickt.
Alle Kliniken müssen überprüft werden . Leider bauen die Gutachten der Übernahme/Fusion Leo/ St.Josefs als Erstes, dann die Anbindung Geo-Med an Leo aufeinander auf.
Es wär interessant für die Leserschaft diese Gutachten und deren Zielrichtung im Tagblatt zu lesen .
P.S. Es stehe 2026 Kommunalwahlen an . 😇