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Schweinfurt
Hat Landrat Florian Töpper zu spät gehandelt? CSU sieht Kreispolitik in Sachen St. Josef in der Pflicht
Wie geht es mit der Krankenhausversorgung in der Region nach der Schließung des Josefs-Krankenhauses weiter? Die CSU fordert den Landkreis zum Handeln auf.
Ende des Jahres schließen die Erlöserschwestern das Krankenhaus St. Josef. Danach gibt es in Schweinfurt nur noch das Leopoldina-Krankenhaus, das die komplette Versorgung übernimmt.
Foto: René Ruprecht | Ende des Jahres schließen die Erlöserschwestern das Krankenhaus St. Josef. Danach gibt es in Schweinfurt nur noch das Leopoldina-Krankenhaus, das die komplette Versorgung übernimmt.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 06.09.2024 02:32 Uhr

Ende Juli gaben die Erlöserschwestern aus Würzburg bekannt, dass sie sich als Träger des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt zurückziehen und dieses Ende Dezember schließen. 800 Mitarbeitende dort müssen sich einen neuen Job suchen. Die Entscheidung fiel vor allem aus finanziellen Gründen, da die Kongregation sich nach eigener Aussage nicht mehr in der Lage sah, das Defizit zu tragen und die Zukunftsperspektive sich aus Sicht des Ordens auch nicht besser darstellt.

Die Stadt als Träger des Leopoldina-Krankenhauses hat nun zahlreiche Maßnahmen angekündigt, wie man schnell dafür sorgen will, dass "keine spürbare Versorgungslücke der Bevölkerung entsteht", wie es Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter kürzlich im Ferienausschuss erklärte. In dieser Sitzung gab es aber auch deutliche Kritik an Landrat Florian Töpper (SPD) aus den Reihen der städtischen CSU.

Der Hintergrund: Das Leopoldina-Krankenhaus hatte schon vor zweieinhalb Jahren begonnen, mit St. Josef Gespräche über eine Kooperation mit dem Namen "Schweinfurter Modell" geführt. Als klar wurde, dass diese Kooperation nur mit einem Träger und zwei Gesellschaftern wirtschaftlich Sinn ergibt, gab die Kongregation bekannt, aus weltanschaulichen Gründen sei ihr diese Lösung nicht möglich. Die Stadt wiederum konnte aus finanziellen Gründen den Kauf des Josefs-Krankenhauses nicht stemmen.

Leopoldina-Krankenhaus vor allem für Patientinnen und Patienten der Region

Doch welche Rolle sollte der Landkreis übernehmen, der Träger der Geomed-Klinik in Gerolzhofen ist? Aus Sicht von CSU-Stadtrat Klaus Rehberger hält die Stadt Schweinfurt mit dem Leopoldina ein Krankenhaus vor, das "natürlich vor allem auch von Landkreisbürgern genutzt wird". Warum der Kreistag in den Ferien nach der Ankündigung der Schließung keine Sondersitzung einberufen habe, verstehe er nicht, so Rehberger. Seine These: "Die bunte Mehrheit im Kreistag hat das verhindert, denn sie müssten dann handeln und Verantwortung übernehmen."

Unterstützt wird Rehberger von den CSU-Mandatsträgern im Kreistag. Die CSU ist dort in der Opposition, denn Landrat Florian Töpper hat mit SPD, Freien Wählern, Grünen, FDP und Linken ein Bündnis, die sogenannte "bunte Mehrheit". Dass es für die Entwicklung eines Planes für die gemeinsame Krankenhausversorgung in Stadt und Landkreis nun einen Koordinierungskreis gibt, wird von Seiten der CSU begrüßt.

"Allerdings ist es bedauerlich, dass diese Koordinierungsrunde erst jetzt zusammenkommt. Die CSU-Kreistagsfraktion hat bereits vor zwei Jahren den Landrat aufgefordert, angesichts der Situation am Krankenhaus St. Josef eine solche Runde ins Leben zu rufen", wird die CSU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Gabriele Jakob, in einer gemeinsamen Pressemitteilung von ihr, der Landtagsabgeordneten Martina Gießübel und der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber zitiert.

 
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  • Elke Wallmeier
    Wenn man wollte, könnte man das St.Josef auch jetzt noch retten.
    Offensichtlich will man aber nicht.
    Ich frage mich nur wieso und warum und wer will das nicht?
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  • Gerald Effertz
    Tja, das ist die entscheidende Frage....
    Ein funktionierendes Krankenhaus...
    Klasse Team.....
    Menschen......
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  • Guido Spahn
    Glaubwürdig für die Rettung des Sankt Josefs-Krankenhauses beziehungsweise die Überbrückung von zwei Jahren für einen geordneten Übergang, wäre:
    1. Rettungsschirm für Sankt Josef für zwei Jahre zur Überbrückung.
    2. Stadt und Kreis Schweinfurt, benachbarte Landkreise gemäß Belegungszahlen und der Bezirk Unterfranken beteiligen sich, ebenso die Erlöserschwestern mit Finanzierungsbeiträgen.
    3. Die Kommunen des Landkreises Schweinfurt leisten ihren Beitrag zur Gesundheits-Versorgung und Rettung von Sankt Josef mit einer Erhöhung der Kreisumlage für diesen besonderen, zeitlich begrenzten Zweck.
    Eine Zustimmung zu diesen drei Punkten wäre ein Beitrag zur Glaubwürdigkeit für alle politische Parteien! Sie würde beweisen, dass es sich bei den Wortmeldungen der politischen Akteure zur Zukunft der Gesundheitsversorgung nicht nur um Beileids- und Betroffenheitsbekundungen handelt.
    Das Zeichen wäre: Politik packt an und findet Lösungen!
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  • Bernd Schuhmann
    Ihr Grundsatzgedanken weißt in die richtige Richtung unter dem Vorbehalt der Prüfung durch Verwaltungsjuristen und der Rechtsprüfung der Regierung von Unterfranken.
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  • Bernd Schuhmann
    Entscheidungen egal in welche Richtung . St.Josef, Leopoldina, Geo-Med Klinik werden von partikular Interessen gedanklich vorbereitet.
    Jede Partei betreibt gewissermaßen Klientelpolitik.
    Empfehlenswert wäre die Lektüre der Bücher des „ Cicero „.
    Politik hat sich seit 2000 Jaren nicht geändert!
    Eine Gesamtlösung für die Gesundheitsregion Schweinfurt wäre schon Anfang 2023 notwendig gewesen .
    Wurde von mir in einem Hintergrundgespräch im St.Josefs gefordert. Logischerweise wurde dieser Diskussionsaspekt von Landrat Herrn Töpper sofort im Keim erstickt.
    Alle Kliniken müssen überprüft werden . Leider bauen die Gutachten der Übernahme/Fusion Leo/ St.Josefs als Erstes, dann die Anbindung Geo-Med an Leo aufeinander auf.

    Es wär interessant für die Leserschaft diese Gutachten und deren Zielrichtung im Tagblatt zu lesen .

    P.S. Es stehe 2026 Kommunalwahlen an . 😇
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  • Erich Fritscher
    Von der Mainpost wurden doch dieser Tage ein paar Zahlen veröffentlich. Welche Kliniken, welche Defizite haben. (Artikel: Defizite in Millionenhöhe: Wie steht es um die Krankenhäuser in Unterfranken?) Wenn ich mich erinnere, haben alle mehr oder weniger hohe Defizite. Eine Ausnahme dürfte die Uni-Klinik Würzburg gewesen sein. Warum ist das so? Passen die Rahmenbedingungen nicht? Ist das "gewollt"? Oder ... ?
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  • Gerald Effertz
    Manche Menschen denken, hoffen, beten noch dass es das "Josef's" Wunder gibt. Ich hoffe auch noch dass es in irgendeiner Form weitergeht
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  • Silke Müller
    Die Ampel, der SPD-Landrat, immer sind alle schuld außer der CSU. Schäbig!
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  • Georg Brueckner
    Da kann man sich aufblasen wie man will. Fakt ist, dass die Gesundheitsversorgung nach Artikel 4 der Landkreisordnung zu den Kernaufgaben der Landkreise zählt. Fakt ist auch dass nach den ersten Gerüchten die CSU 2022 im Kreistag in SW den Landrat aufgefordert hat aktiv zu werden. Ob der Landrat und seine Verwaltung Gespräche geführt hat, weiss ich nicht- auf jeden Fall wurde dem Kreistag und seinen Gremien hierüber nicht berichtet. Fakt ist auch dass die CSU im Kreistag in der Oposition ist und nicht bestimmen kann was auf die Tagesordnung kommt. Fakt ist auch dass die SPD, Freie Wähler, FDP, Grüne, Linke im Kreistag keinen Antrag auf Sondersitzung gestellt haben - in der Stadt schon. Das kann ja jeder interpretieren wie es ihm passt aber die Fakten sind eindeutig, transparent und nachvollziehbar. Wichtig ist,dass jetzt überparteilich an echten Lösungen gearbeitet wird. Vielleicht muss jetzt der Landkreis ganz neu überlegen wie er die Region sinnvoll versorgen will.
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  • Margit Kempf
    Die CSU hat was? Genau so versagt wie alle anderen Gremien. Und jetzt sollten vielleicht mal alle an einem Strang ziehen und nicht immer Schuldzuweisungen an die anderen senden. ,,Miteinander ,ist dass eigentlich für manche so schwer? Wo ein Wille,da gibt es auch einen Weg,aber halt nur gemeinsam! Jetzt können sich einige mal beweisen!Denken wir doch einfach mal an die 800 Beschäftigten,an die Familien die dahinter stehen und vor allem an die zigtausenden Patienten!🍀👍🍀
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  • Peter Koch
    Zeichnet sich überhaupt eine Notlage ab? Und was ist mit dem Schweinfurter OB von der CSU, ist der nicht mitschuldig an einer nicht bestehenden Notlage?
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  • Stefan Müller
    Ist wie beim "Schwarzer Peter" spielen. Jeder darf mal ziehen und jeder darf sich dann ärgern. Statt, dass man gemeinsam nach einer Lösung sucht!
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  • Hans-Joachim Krämer
    Und was genau hat jetzt der Landkreis damit zu tun? Und was ist mit den anderen Landkreisen deren Patienten ins Leopoldina kommen?
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  • Georg Ries
    Politische Spielchen, die niemandem etwas bringen 👎
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