zurück
Schweinfurt
Schweinfurts Krankenhäuser: Wie geht es nach dem geplatzten Verbund für Leopoldina und St. Josef jetzt weiter?
Aus Schweinfurts Krankenhäusern sollte ein Klinikum werden, dann sprang ein Partner ab. Wird das Leopoldina die Regie übernehmen? An diesem Mittwoch gibt es die Antwort.
Um die medizinische Versorgung in Schweinfurt für die Zukunft aufzustellen, sollte ein Klinikum gegründet werden – mit zwei Betriebsstätten, dem Leopoldina Krankenhaus und dem Krankenhaus St. Josef. Im Oktober 2023 platzten die Pläne. Wie es weiter geht, könnte sich in diesen Tagen entscheiden.
Foto: Heiko Becker | Um die medizinische Versorgung in Schweinfurt für die Zukunft aufzustellen, sollte ein Klinikum gegründet werden – mit zwei Betriebsstätten, dem Leopoldina Krankenhaus und dem Krankenhaus St. Josef.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 28.04.2024 02:38 Uhr

Das Konzept stand, Schweinfurts Krankenhäuser sollten zu einem Klinikum verschmelzen – mit einem Träger an der Spitze. Doch genau in dieser Pressekonferenz, in der Gutachter Prof. Dr. Norbert Roeder Mitte Oktober 2023 das Konzept vorstellte, platzte das "Schweinfurter Modell". Die Verantwortlichen des Krankenhauses St. Josef erteilten den Plänen eine Absage. Man werde dem Leopoldina Krankenhaus ein Übernahmeangebot vorlegen, hieß es. Seitdem wird verhandelt und geprüft. Und das Ergebnis?

Im nicht öffentlichen Teil der Stadtratssitzung in Schweinfurt, am Dienstag, 23. April, stand das Thema auf der Tagesordnung: Due Dilligence Prozess Leopoldina Krankenhaus/Krankenhaus St. Josef. Due Dilligence bedeutet die sorgfältige Prüfung eines Unternehmens, unter anderem auf wirtschaftliche und finanzielle Verhältnisse. Das Ergebnis wird entscheidend dafür sein, ob das Leopoldina das Josefs-Krankenhaus übernimmt, also kauft.

Genau das hatte die Kongregation der Schwestern des Erlösers Würzburg dem Leopoldina angeboten, nachdem sie ihren Ausstieg aus den seit April 2022 laufenden Plänen für einen Verbund der Schweinfurter Krankenhäuser verkündet hatten.

Warum die Erlöser-Schwestern aus den gemeinsamen Plänen ausgestiegen sind

Die Leopoldina Krankenhaus GmbH und die Kongregation der Schwestern des Erlösers Würzburg hätten für den Träger eines Klinikums nach dem "Schweinfurter Modell" eine gemeinsame Gesellschaft gründen müssen. Ein Vorschlag, dem Schwester Monika Edinger, Generaloberin des Ordens, eine Absage erteilt hatte. Die Empfehlung bringe die Kongregation in einen unlösbaren Interessenskonflikt. "Eine Ein-Träger-Lösung in gemeinsamer Gesellschaft mit einem kommunalen Träger würde unserer Identität und unserem christlichen Auftrag zuwiderlaufen", hieß es.

Es gehe um Werte, um Haltung. Als Beispiel nennt Edinger den Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen. Doch auch sie sah – wie ihr Geschäftsführer Martin Stapper – in dem Modell die Zukunft für die beiden Krankenhäuser und eine sichere Perspektive für die Menschen, die hier arbeiten.

Pressemitteilung wird für Mittwoch erwartet

Wie aus gut informierten Kreisen zu hören ist, wird es nach der Information im Stadtrat im Lauf des heutigen Mittwochs eine offizielle Pressemitteilung geben. Dann wird wohl etwas klarer sein, wie es mit den Krankenhäusern in Schweinfurt weitergeht.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Katja Beringer
Krankenhäuser und Kliniken
Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Georg Brueckner
    Vielleicht muss man in Sachen Krankenhäuser der Region neu und anders denken. Es gibt ein Kreiskrankenhaus in Gerolzhofen, die Hassberg-Kliniken, ein Krankenhaus in Volkach, Kitzingen und Burgebrach und weitere Richtung Osten. Vielleicht kann man da, weil alle überleben wollen, eine Regionenlösung andenken?
    Wir haben in Deutschland bis jetzt eine Super Krankenversorgung und Krankenhausversorgung. Wir sollten nicht alles schlechtreden und wir sollten überlegen wie es intelligente Kombinationen vielleicht auch zum und mit dem Thema Pflege gibt. Vielleicht müssen wir auch für spezielle OP´s weitere Anfahrten hinnehmen? Auf jeden Fall altert die Bevölkerung und je älter desto anfälliger- also müssten doch die Fallzahlen auch steigen. Ich würde mir hierzu bei den Gesetzen mehr durchdachte Lösungsansätze und Varianten wünschen und nicht ständiges nachbessern. Lieber länger überlegen und dann mit den Verbänden und Betroffenen gemeinsam umsetzen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Gerald Effertz
    Liebe Verantwortliche, egal mit wem man spricht: das KH Josef und Leopoldina sind unglaublich wichtig für die Bevölkerung. Notaufnahmen z.B. sind in beiden Häusern unabdingbar. Zusammenarbeit ist wichtig. Das Josef muss - meiner Meinung nach- aber ein vollwertiges KH bleiben. Eben so, wie es jetzt noch ist. Wir brauchen zwei funktionierende Häuser ! Bitte, liebe Entscheidungsträger: denken sie - neben dem absolut verständlichen Kosten - aber auch und vor allem die Menschen, ergo Patienten. In beiden Häusern. Der Mensch im Mittelpunkt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten