Die Nachricht sorgt für großes Entsetzen: Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt wird Ende 2024 geschlossen. Es findet sich kein Interessent, der das 272-Betten-Haus übernimmt. 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihre Arbeit. Und Schweinfurt verliert eine medizinische Einrichtung, die jährlich 30.000 Patientinnen und Patienten versorgt.
Nach 93 Jahren wird damit das Wirken der Erlöserschwestern in Schweinfurt enden. Die Kongregation kann aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb nicht weiterführen.
Bezirkstag von Unterfranken lehnt Übernahme der Klinik ab
In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Dienstagnachmittag gaben die Würzburger Erlöserschwestern ihren Rückzug bekannt. Kurz zuvor war auch die letzte Hoffnung geplatzt, dass der Bezirk Unterfranken das Krankenhaus übernehmen könne: Der Bezirkstag lehnte auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause im nicht öffentlichen Teil eine Übernahme von St. Josef wegen hoher wirtschaftlicher Risiken ab. Die Entscheidung fiel mit 17 zu 4 Stimmen.
"Wir haben alles daran gesetzt, einen anderen Träger zu finden", sagte Generaloberin Schwester Monika Edinger am Dienstag. Die Schließung des Hauses sei für die Kongregation ein "schmerzlicher Weg", vor allem mit Blick auf die Mitarbeitenden. Sie hätten in den zurückliegenden schwierigen Monaten Unglaubliches geleistet.
Klinik in Finanznot: Vier Millionen Euro Defizit in 2023
Schon seit zwei Jahren sucht die Kongregation nach Möglichkeiten, den Weiterbetrieb des Krankenhauses zu sichern. Vier Millionen Euro betrug 2023 das Defizit. Zuerst hatte es Überlegungen für einen Zusammenschluss mit dem städtischen Leopoldina-Krankenhaus gegeben. Dann stand ein Übernahmeangebot im Raum und am Ende die Absage der Stadt Schweinfurt. Auch sie wollte das finanzielle Risiko nicht tragen.
Für Geschäftsführer Martin Stapper reiht sich die "dramatische Entwicklung von St. Josef" ein in die lange Liste der Häuser, die seit der Ankündigung der Krankenhausreform durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Dezember 2022 in ihrer Existenz bedroht sind oder bereits geschlossen wurden. "Wir fühlen uns im Stich gelassen", macht die Generaloberin keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung und Verärgerung. Die Politik lasse die Krankenhäuser ausbluten, sagt Edinger – "das ist verantwortungslos".
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wütend und enttäuscht
Mit Enttäuschung, Trauer und Wut reagierte laut Krankenhausdirektor Norbert Jäger die Belegschaft auf die Bekanntgabe der Schließung. "Wir sind alle geschockt", sagt Klaus Riegler, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung. Damit habe man nicht gerechnet. Es seien bereits Termine wegen eines Sozialplans mit der Krankenhausleitung vereinbart.
Der Bezirk habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt Bezirkstagspräsident Stefan Funk. "Mit Blick auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Krankenhausreform können wir die Gespräche aber leider nicht mehr weiterführen." Das Krankenhaus St. Josef sei eine Klinik der Grundversorgung und damit keine Pflichtaufgabe des Bezirks. Mit dem König-Ludwig-Haus in Würzburg, dem Thoraxzentrum Münnerstadt und der Orthopädischen Klinik Schloss Werneck unterhalte der Bezirk Unterfranken bereits drei Einrichtungen als freiwillige Angebote. Eine vierte zusätzliche Aufgabe könne man nicht schultern.
Aus auch für die Palliativstation
Von der Schließung des Krankenhauses ist auch die ausgelagerte Palliativstation betroffen. Ungewiss ist, ob alle medizinischen Leistungen des Hauses überhaupt bis Ende des Jahres aufrechterhalten werden können. Bereits in den vergangenen Monaten hat es aufgrund der unsicheren Zukunft der Klinik mehr Kündigungen als üblich gegeben.
Die Schließung des Josefskrankenhauses ist für Ende 2024 beschlossen, ist plötzlich angesagt. Warum diese Eile? Das heißt, daß sich ein Investor gefunden hat, der schnell einsteigen will. Wer ist nun dieser Investor? Die Stadt Schweinfurt sollte es wissen. Denn es ist ja nicht ganz unbedeutend, was an Stelle des jetzigen Krankenhauses dort entstehen wird. Aus meiner Sicht spekuliert dieser unbekannte Investor auf ein künftiges gutes Geschäft. Ein solches Geschäft bietet die von unserer Regierung geforderte und somit auch geförderte Abschaffung der „Kriegsmüdigkeit“. Wäre nicht denkbar, daß dieser Investor dies nutzen und z.B. an Stelle des Krankenhauses einen atomsicheren Bunker oder Ähnliches bauen könnte? Principiis obsta – Wehret den Anfängen.
Wenn für bauliche Maßnahmen der Freistaat zuständig ist, investiert ER die 1,2 Mrd. für die neue Kopfklinik in WÜ, wo es schon 8 Krankenhäuser gibt. SW/Main-Rhön ist eine Gesundheitsregion mit 5 Kurbädern, davon 3 Staatsbädern, dazu in SW ein wichtiger Industrie- & Forschungsstandort von FreseniusMC.
In der Region WÜ kommen auf einen Studenten 15 Einwohner, in der Region SW/Main-Rhön 150 Einw. - eine große Ungerechtigkeit und Benachteiligung auf allen(!) Ebenen, bis hin zur Demografie. SW braucht dringend mehr Studenten; z. B. mit einer Außenstelle der Uni WÜ, mit St. Josef als Zweig der Uniklinik und einen auf die Gesundheitsregion Main-Rhön zugeschnittenen Lehrbetrieb. Der Freistaat sollte als langfristiges Ziel endlich eine Universität WÜ-SW anstreben, nach dem Vorbild ER-Nbg. WÜ würde kaum was bemerken - aber für SW wärs ein Quantensprung - für den Standort! Für das Stadtimage!
St. Josef wäre eine gute Vorlage für den Freistaat!
St. Josef als Uni-Zweigklinik plus Studienfächer die zur Gesundheitsregion Main-Rhön passen wäre ein relativ kleiner Schritt für die Uni WÜ - aber ein großer für SW!
und das hervorragende immer Freundliche Personal.Die Politik wirft Unsummen
Geld zum Fenster raus,für allen Mist nur nicht für den kleinen Mann,der ist denen egal.
Dem Lauterbach empfehle ich einen Flug zum Mond.Die nächste Wahl kommt.
Klar wurde: Es braucht Reserven. Am besten mehr davon - auch wenn das was kostet.
Und nun ?
gerade mal 4 Jahre später sind die bitteren Lehren längst verdrängt und es wird Kapazität eingestampft!
Wie kann man diese Vorgänge anders deuten, als dass dieser ... Regierung die Versorgung der Menschen absolut nicht wichtig ist ?
Per "Krankenhausreform" wird weggespart, dass die Schwarte kracht.
Wichtig war hingegen offenbar, schnellstmöglich das Kiffen zu erleichtern, per Inlandsflug zum Fußballgucken zu fliegen und sich die Diäten in Rekordhöhe zu gönnen. Jetzt 11.227,20 € pro Abgeordnetem und Monat. Nebst allerlei Extras wie Fahrdienst, Spesen, Büros, Assistenten uvm.
www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/bunderegierung-flug-fussball-em-kosten-100.html
www.bundestag.de/abgeordnete/mdb_diaeten/mdb_diaeten-214848
Drum:
Erst denken, dann wählen !
Können Sie bitte ihre Quelle nennen?
Klinikbetten pro 1000 Einwohner:
Deutschland 7,8
Schweiz 4,5
Italien 3,2
USA 2,8
Dänemark 2,5
https://www.zeit.de/2023/28/krankenhausreform-medizinische-versorgung-personalmangel
Auch Nebelkerzen können nicht davon ablenken wie
"Nicht Lauterbach schließt die Häuser."
Die wirtschaftliche Verantwortung liegt beim Träger richtig.
H. Lauterbach hat keine, aber er schafft für die Träger Rahmenbedingungen, die sie in den Ruin treiben.
duale Finanzierung heißt, die Betriebskosten werden über die Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen finanziert,
die Investitionskosten über die Länder.
Im Doppelhaushalt 2024 / 2025 für das Jahr 2024 hat der Freistaat den Förderetats von rund 643 Millionen Euro auf 800 Millionen Euro aufgestockt.
Die Rahmenbedingungen bei der Finanzierung der Betriebskosten setzt der Bund. Und die sind so schlecht, dass sie die Situation der Krankenhäuser verschlechtern. Mit dem Stand der laufenden Gesetzesvorhaben setzt sich diese Entwicklung fort. Lauterbach selbst spricht von einer Revolution.
Für den laufenden Betrieb, der die Defizitäre Situation der Krankenhäuser verursacht, werden die Grundlagen bei Lauterbach gelegt!
Ihr Kommentar Finanzierung ist Ländersache ist falsch! Nur für bauliche Maßnahmen ist das Land zuständig.
"Die Deutsche Krankenhausgesellschaft schlägt Alarm: "Die seit Jahrzehnten anhaltende chronische Unterfinanzierung, vor allem durch Ausbleiben ausreichender Investitionskostenfinanzierung der Länder, droht die bisher gute Krankenhausversorgung zu gefährden", so ihr Präsident Gerald Gaß."
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/krankenhaeuser-finanzierung-105.html
Eine Stadt SW, eine Region SW ohne das "Josef": unvorstellbar.
Eine Klinik mit vielen, engagierten Mitstreitern: diese Klinik darf nicht verschwinden.
Eine Klinik die rund 30000 ! Menschen ! behandelt.
Eine Paliativstation die sich um Menschen auf deren letzten Weg einsetzt.
Eine Krankenpflegeschule die sich um den wichtigen Nachwuchs kümmert.
DAS JOSEF MUSS ERHALTEN WERDEN !!!!!!!
Ich bin zwar aus dem nördlichen Lankreis Haßberge....aber gerade in unserer Region sind bei einem Notfall sowieso eher dem Sterben ausgesetzt, als daß Hilfe noch erbracht werden könne....
Wann treten Kommunalpolitiker in Aktion?
Selig sind die, die noch Würzburg in der Nähe haben....
https://www.change.org/search?q=krankenhaus&offset=0