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Schweinfurt
Gute Nachrichten: Es geht doch weiter mit dem Schweinfurter Krankenhaus St. Josef
Bei einer Versammlung wurden die Mitarbeiter informiert. Was geplant ist und wie sich das Angebot des Krankenhauses verändern wird, ist im Detail aber noch nicht klar.
Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt. Bei einer Mitarbeiterversammlung wurde jetzt verkündet, wie es weitergeht. 
Foto: Anand Anders | Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt. Bei einer Mitarbeiterversammlung wurde jetzt verkündet, wie es weitergeht. 
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 06.02.2025 02:39 Uhr

Es gibt eine Zukunft für das Krankenhaus St. Josef. Wie am Freitag bei einer Mitarbeiterversammlung und in einer Pressemitteilung verkündet wurde, hat sich die Kongregation der Schwestern des Erlösers, Trägerin des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt, gemeinsam mit den Sana Kliniken AG (Sitz Ismaning) auf eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit verständigt.

Ziel der Partnerschaft ist es laut Mitteilung, die langfristige medizinische Versorgung der Region im Rahmen eines Managementvertrags sicherzustellen und das Krankenhaus St. Josef strategisch weiterzuentwickeln. Die Sana Kliniken gehören laut Mitteilung zu den führenden Gesundheitsdienstleistern im deutschsprachigen Raum.

„Unser Verständnis dieser Zusammenarbeit lautet: Von Praktikern für Praktiker“, wird Mirko Papenfuß, Generalbevollmächtigter Managementverträge der Sana Kliniken AG in der Mitteilung zitiert. Man bringe umfassende Expertise von Einkauf, über Management bis hin zu medizinischer und pflegerischer Exzellenz ein.

Dank an die Unterstützer und besonders an Stefan Labus

Schwester Monika Edinger, Generaloberin der Erlöserschwestern, freut sich laut Presseinfo, einen starken Partner an der Seite zu haben, der die Bedeutung des Josefkrankenhauses für die Region erkennt und aktiv unterstützt. Sie dankt dem Schweinfurter Stadrat Stefan Labus, der eine Initiative zur Rettung des Krankenhauses gestartet hat und zahlreiche Benefizveranstaltungen initiierte. Auch bei den Bürgern bedankt sie sich für den Rückhalt und die Unterstützung. 

Die Sana Kliniken AG kann laut Mitteilung nahezu alle Krankenhaus-Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Sie betreibt 46 eigene Krankenhäuser und hat mit 15 Klinikstandorten deutschlandweit Managementverträge, ohne selbst Anteile an diesen Häusern zu halten. Diese Dienstleistung bietet die Sana AG seit Mitte der 1990er-Jahre an, schließt die Pressemitteilung. 

Wie ist die Vorgeschichte? 

Das Krankenhaus mit gut 650 Beschäftigten und 272 Betten war in die Schlagzeilen geraten, weil der Träger, die Erlöserschwestern aus Würzburg, es erst zum Jahresende 2024 schließen wollten, dann aber im September aus Kostengründen von diesem Vorhaben wieder Abstand nahmen.

Nachdem weder der Bezirk, noch die Stadt Schweinfurt als Träger einsteigen wollten, kam Francesco De Meo als Berater ins Spiel. Der frühere Krankenhausmanager war seit Oktober vergangenen Jahres damit beschäftigt, ein neues Konzept für die Klinik zu finden. Auch er brachte nochmal die Idee auf, die Stadt Schweinfurt könnte einsteigen.

Generaloberin Schwester Monika Edinger, und Geschäftsführer Martin Stapper im Juli 2024, als die Schließung des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt verkündet wurde. 
Foto: Irene Spiegel | Generaloberin Schwester Monika Edinger, und Geschäftsführer Martin Stapper im Juli 2024, als die Schließung des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt verkündet wurde. 

Im Stadtrat gaben Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter im Oktober bekannt, dass die Stadt bei ihrer Haltung bleibt und das St.-Josef-Krankenhaus aus finanziellen Gründen nicht als Träger übernehmen könne. Man werde sich weiter voll auf die Stärkung des städtischen Leopoldina-Krankenhauses konzentrieren.

Francesco De Meo wird von einem von Stadtrat Stefan Labus initiierten Verein zur Rettung des Krankenhauses aus Spendengeldern finanziert.

Noch im Oktober 2024 hatte Geschäftsführer Martin Stapper versichert, bis zum Jahresende könne der Krankenhausbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten werden. Allerdings sei es unklar, wie es ab Januar 2025 weitergehen wird. Das zumindest ist jetzt geklärt. Doch wie genau die Zukunft für das St. Josef aussieht, darüber schweigt sich die Pressemitteilung aus. 

 
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  • Meli Goetzendoerfer
    Die jetzige Situation ist ja wesentlich einfacher, das Haus bleibt ja noch in der Kongregation, das heißt solange wird es keine Eingriffe geben, die gegen die Überzeugung des Ordens sprechen. Wenn es soweit ist, dass das Josefs in die Sana Gruppe aufgenommen wird, zieht sich der Orden ja zurück. So ist der Plan, mit dieser Zukunft kann jeder gut leben.
    Diese Art des Managervertrages hatten sie ja auch dem Leo angeboten, er wurde aber leider vom Stadtrat abgelehnt !
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  • Elke Wallmeier
    Sehr schön. So sehen Lösungsansätze aus.
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  • Gerald Effertz
    Gute Nachricht, die hoffentlich weiter in die richtige Richtung geht.
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  • Walter Stöckl-Manger
    Was genau ist für die Erlöserinnen an Sana weltanschaulich besser als Leopoldina bzw. Stadt Schweinfurt?
    Fragen über Fragen, die Schwester Edinger gewiss wortgewaltig beantworten könnte. Wenn sie nur wollte.
    Trotzdem natürlich schön, dass es irgendwie weiter geht!
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  • Peter Koch
    Diverse Sana Kliniken bieten Schwangerschaftsabbrüche an, genau deshalb wollten die Erlöserschwestern keine Kooperartion mit der Leopoldina. Jetzt ist das plötzlich egal.
    Ein Jahr lang haben die Erlöserschwestern deshalb ihre Belegschaft gequält. Wieviel Fegefeuer gibt das?
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  • Oliver Hesse
    Letztendlich war das Argument der weltanschaulichen Differenzen beim ursprünglich geplanten Zwei-Träger-Modell mit Leo/Stadt ein Schein-Alibi und nur ein TEIL der Wahrheit.

    Um was geht es letztlich? Richtig, um Geld. Auch deswegen lehnte die Stadt das Angebot der Übernahme bzw jetzt den Einstieg über eine Managementgesellschaft ab.
    Und hier kommt Sana ins Spiel: die haben definitiv den größeren finanziellen Spielrahmen, vorallem, um das Josefs zu ÜBERNEHMEN - denn wir dürfen nicht vergessen: der Orden wollte das Haus aus finanziellen Gründen schließen und will es auch jetzt weiterhin zeitnah abgeben. Wann dieser Übergabeprozess im Laufe der kommenden 2-3 Jahre erfolgt, werden wir sehen.

    Aber Sie haben es ja schon erwähnt: wichtig und richtig ist es, dass es weitergeht - für uns Josefs-Mitarbeiter und für die Pstienten der Stadt und der Region.

    M. Lerm
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  • Norbert Eusemann
    Sehen wir die heutige Info als einen ersten Schritt für den Weiterbestand des St. Josef und freuen uns mit den Mitarbeitern und allen Patienten die weiterhin gerne ins St. Josef gehen. Das Fazit der Nachricht lautet Aufgeben ist keine Option, denn wer aufgibt, hat schon verloren.
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  • Ralf Eberhardt
    Ein Licht am Ende des damals schon von Vielen als nicht existierend bezeichneten Tunnels! Gut so.
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