
Es gibt eine Zukunft für das Krankenhaus St. Josef. Wie am Freitag bei einer Mitarbeiterversammlung und in einer Pressemitteilung verkündet wurde, hat sich die Kongregation der Schwestern des Erlösers, Trägerin des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt, gemeinsam mit den Sana Kliniken AG (Sitz Ismaning) auf eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit verständigt.
Ziel der Partnerschaft ist es laut Mitteilung, die langfristige medizinische Versorgung der Region im Rahmen eines Managementvertrags sicherzustellen und das Krankenhaus St. Josef strategisch weiterzuentwickeln. Die Sana Kliniken gehören laut Mitteilung zu den führenden Gesundheitsdienstleistern im deutschsprachigen Raum.
„Unser Verständnis dieser Zusammenarbeit lautet: Von Praktikern für Praktiker“, wird Mirko Papenfuß, Generalbevollmächtigter Managementverträge der Sana Kliniken AG in der Mitteilung zitiert. Man bringe umfassende Expertise von Einkauf, über Management bis hin zu medizinischer und pflegerischer Exzellenz ein.
Dank an die Unterstützer und besonders an Stefan Labus
Schwester Monika Edinger, Generaloberin der Erlöserschwestern, freut sich laut Presseinfo, einen starken Partner an der Seite zu haben, der die Bedeutung des Josefkrankenhauses für die Region erkennt und aktiv unterstützt. Sie dankt dem Schweinfurter Stadrat Stefan Labus, der eine Initiative zur Rettung des Krankenhauses gestartet hat und zahlreiche Benefizveranstaltungen initiierte. Auch bei den Bürgern bedankt sie sich für den Rückhalt und die Unterstützung.
Die Sana Kliniken AG kann laut Mitteilung nahezu alle Krankenhaus-Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Sie betreibt 46 eigene Krankenhäuser und hat mit 15 Klinikstandorten deutschlandweit Managementverträge, ohne selbst Anteile an diesen Häusern zu halten. Diese Dienstleistung bietet die Sana AG seit Mitte der 1990er-Jahre an, schließt die Pressemitteilung.
Wie ist die Vorgeschichte?
Das Krankenhaus mit gut 650 Beschäftigten und 272 Betten war in die Schlagzeilen geraten, weil der Träger, die Erlöserschwestern aus Würzburg, es erst zum Jahresende 2024 schließen wollten, dann aber im September aus Kostengründen von diesem Vorhaben wieder Abstand nahmen.
Nachdem weder der Bezirk, noch die Stadt Schweinfurt als Träger einsteigen wollten, kam Francesco De Meo als Berater ins Spiel. Der frühere Krankenhausmanager war seit Oktober vergangenen Jahres damit beschäftigt, ein neues Konzept für die Klinik zu finden. Auch er brachte nochmal die Idee auf, die Stadt Schweinfurt könnte einsteigen.

Im Stadtrat gaben Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter im Oktober bekannt, dass die Stadt bei ihrer Haltung bleibt und das St.-Josef-Krankenhaus aus finanziellen Gründen nicht als Träger übernehmen könne. Man werde sich weiter voll auf die Stärkung des städtischen Leopoldina-Krankenhauses konzentrieren.
Francesco De Meo wird von einem von Stadtrat Stefan Labus initiierten Verein zur Rettung des Krankenhauses aus Spendengeldern finanziert.
Noch im Oktober 2024 hatte Geschäftsführer Martin Stapper versichert, bis zum Jahresende könne der Krankenhausbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten werden. Allerdings sei es unklar, wie es ab Januar 2025 weitergehen wird. Das zumindest ist jetzt geklärt. Doch wie genau die Zukunft für das St. Josef aussieht, darüber schweigt sich die Pressemitteilung aus.
Diese Art des Managervertrages hatten sie ja auch dem Leo angeboten, er wurde aber leider vom Stadtrat abgelehnt !
Fragen über Fragen, die Schwester Edinger gewiss wortgewaltig beantworten könnte. Wenn sie nur wollte.
Trotzdem natürlich schön, dass es irgendwie weiter geht!
Ein Jahr lang haben die Erlöserschwestern deshalb ihre Belegschaft gequält. Wieviel Fegefeuer gibt das?
Um was geht es letztlich? Richtig, um Geld. Auch deswegen lehnte die Stadt das Angebot der Übernahme bzw jetzt den Einstieg über eine Managementgesellschaft ab.
Und hier kommt Sana ins Spiel: die haben definitiv den größeren finanziellen Spielrahmen, vorallem, um das Josefs zu ÜBERNEHMEN - denn wir dürfen nicht vergessen: der Orden wollte das Haus aus finanziellen Gründen schließen und will es auch jetzt weiterhin zeitnah abgeben. Wann dieser Übergabeprozess im Laufe der kommenden 2-3 Jahre erfolgt, werden wir sehen.
Aber Sie haben es ja schon erwähnt: wichtig und richtig ist es, dass es weitergeht - für uns Josefs-Mitarbeiter und für die Pstienten der Stadt und der Region.
M. Lerm