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Schweinfurt
St.-Josef-Krankenhaus Schweinfurt: Trotz Rücknahme der Schließung ist die Zukunft ab Januar 2025 nicht sicher
Das Hin und Her hat das Vertrauen erschüttert. Viele Mitarbeitenden von St. Josef bleiben vorerst, doch die langfristige Personalplanung der Klinik bleibt eine offene Frage.
Wie lange strahlt die Sonne noch über dem Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt? Bis zum Jahresende sei der Betrieb uneingeschränkt gesichert, heißt es von der Kongregation der Erlöserschwestern.
Foto: René Ruprecht | Wie lange strahlt die Sonne noch über dem Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt? Bis zum Jahresende sei der Betrieb uneingeschränkt gesichert, heißt es von der Kongregation der Erlöserschwestern.
Irene Spiegel
 |  aktualisiert: 12.10.2024 02:38 Uhr

Die Unsicherheit über die Zukunft des St.-Josef-Krankenhauses in Schweinfurt bleibt. Die große Kündigungswelle zum Quartalsende hat wohl nicht eingesetzt. Viele der 600 Beschäftigten machen weiter, nachdem die Erlöserschwestern die Schließung der Klinik zurückgenommen haben. Genaue Kündigungszahlen nennt die Kongregation aber nicht.

"Bis zum Jahresende kann der Krankenhausbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten werden", versichert Geschäftsführer Martin Stapper. Wie es ab Januar 2025 weitergehen wird, ist unklar. "Wir sind gerade dabei, zu analysieren, wo es eventuell zu Beeinträchtigungen kommen könnte", sagt Stapper.

Das Hin und Her der Erlöserschwestern, die im Juli die Schließung der Schweinfurter Klinik zum Jahresende angekündigt hatten und dies zwei Monate später, am 25. September, wieder zurücknahmen, hat viel Vertrauen bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verspielt. Viele mussten sich jetzt zum Quartalswechsel entscheiden, ob sie gehen oder bleiben. Manche Beschäftigte mit kürzeren Kündigungsfristen haben dafür noch bis Mitte November Zeit.

Stadt und Landkreis Schweinfurt halten am Aufbau der Bettenkapazitäten fest

Stadt und Landkreis Schweinfurt haben Zweifel, dass der Kongregation der Weiterbetrieb gelingen wird. Sie halten deshalb an den bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Schließung einer eventuellen Versorgungslücke fest. Im städtischen Leopoldina-Krankenhaus sollen bis Jahresende 80 Betten neu geschaffen werden, in der Geomed-Landkreis-Klinik in Gerolzhofen 20 Betten.

Beide Kliniken brauchen dafür aber Personal aus dem Josef-Krankenhaus. Beginnt jetzt ein Kampf um die Pflegekräfte?

Geschäftsführer Stapper sagt, er sei erleichtert, dass sich viele Mitarbeitende erst einmal zum Bleiben entschieden hätten. Nun gelte es, für diese Pflegekräfte eine Perspektive zu entwickeln. Wie man gegebenenfalls neues Personal akquiriert, wolle man intern bei einer Gesamtanalyse festlegen.

Wie viel Personal braucht das Krankenhaus St. Josef noch? 

Doch wie viel Personal wird das St. Josef-Krankenhaus mittelfristig überhaupt noch brauchen? Krankenhausdirektor Norbert Jäger hatte am 25. September gemutmaßt, dass aufgrund der zunehmenden ambulanten Versorgung an Kliniken künftig 250 Beschäftigte am St.-Josef-Krankenhaus ausreichen könnten. Auf Nachfrage versichert Geschäftsführer Stapper jetzt, dass am aktuellen Personalstand festgehalten werde. Betriebsbedingte Kündigungen werde es "auf keinen Fall" geben. 

"Wir glauben an eine Zukunft von St. Josef."
Geschäftsführer Martin Stapper

Das bayerische Gesundheitsministerium hatte die Kongregation nach dem Hin und Her um Schließung und Doch-nicht-Schließung von St. Josef aufgefordert, für klare Verhältnisse zu sorgen.  "Wir führen derzeit viele Gespräche, intern und extern und glauben an eine Zukunft von St. Josef", sagt Stapper. Aktuell gebe es mehrere Lösungsansätze für einen langfristigen Weiterbetrieb und eine "gute Überführung".

Bleibt dabei: Erlöserschwestern wollen die Trägerschaft langfristig beenden

Langfristig will die Kongregation ihre Trägerschaft für das St. Josef beenden. Das hat Generaloberin Schwester Monika Edinger immer wieder klargestellt und unter anderem mit den hohen Kosten begründet: Allein im Jahr 2023 musste die Klinik einen Verlust von vier Millionen Euro verkraften. 

Stadt, Landkreis und Bezirk wären Wunschträger der Erlöserschwestern gewesen, sie haben aber abgelehnt. Inzwischen hat sich auf Initiative des Schweinfurter Freie-Wähler-Stadtrates Stefan Labus ein Verein "Zur Rettung des St. Josef-Krankenhauses" gegründet. Er will Spenden sammeln und mit Charity-Projekten Geld für den Erhalt der Klinik auftreiben.  

Ungeachtet dessen gibt es in Schweinfurt Gerüchte, das Josef-Krankenhaus solle zu einer Flüchtlingsunterkunft werden. Geschäftsführer Stapper sagt auf Nachfrage: "Diese Gerüchte entbehren jeglicher Grundlage."

 
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  • Jürgen Metschl
    Wie kann ein Geschäftsführer nicht wissen, dass bei einer vorzeitigen Schließung Fördergelder zurückgezahlt werden müssen ?
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  • Peter Koch
    Ich wage zu behaupten, dass der Geschäftsführer ein etwas seltsamer Typ ist. Er hat null Ahnung wie es in drei Monaten weiter gehen soll. Vor drei Monaten wusste er aber, dass es in drei Monaten nicht weiter gehen kann. Mir fehlen gerade die druckreifen Worte.
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  • Fred Reinshagen
    @Frau Spiegel

    Solche Gerüchte sollte man nicht in eine seriöse Tageszeitung schreiben. Sind vmtl. aus den Asozialen Schwätzwerken äh Sozialen Netzwerken.
    Hintergrund: Die Leute dort wollen sich ihre Langeweile mit (ideenlosen) Gerüchten vertreiben. In SW sind es meist Schließungen (z. B. Hugendubel), weil ihnen nichts anderes einfällt. Die TB-Redaktion sollte aufhören im medialen Müll zu lesen und ihre Zeit lieber für Recherchen nutzen - da gibts ja derzeit genug zu tun.
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  • Dietmar Eberth
    Warum sollte eine Tageszeitung nicht über Gerüchte schreiben, wenn diese eindeutig als Gerüchte beschrieben und erkennbar sind?
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  • Klaus Fiederling
    dass immer wieder auf den Köpfen von Kranken und Beschäftigten herumgetrampelt werden muss verstehe ich nicht.
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  • Robert Grünewald
    Es wäre für die Beschäftigten und die Menschen in der Region sicher von Vorteil, wenn der Geschäftsführer einmal klar benennen könnte, wie die Zukunft des Hauses ab Januar 25 konkret aussehen soll. Der Glaube an die Zukunft ist ja gut, aber der Glaube sollte auch ein hinreichend solides Fundament haben.

    Beschäftigte, Patienten und andere Menschen müssen sich auf seine Aussagen verlassen können. Insbesondere die Beschäftigten haben in meinen Augen ein Recht darauf zu wissen, worauf sie sich einstellen müssen.

    Da ich nur weiß, dass die öffentliche Hand nicht einsteigt, ich nicht davon überzeugt bin, dass ein Verein mit Spenden das Haus weiterführt, hoffe ich, dass es konkrete andere Lösungen gibt.

    Nachdem die bisherige Kommunikation sehr wechselreich war, bin ich etwas in Sorge, dass hier unberechtigt Hoffnungen geschürt werden könnten.
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