
Die Maxbrücke in Schweinfurt über den Main ist fraglos eine der wichtigsten Verbindungen aus dem Landkreis in die Innenstadt. 1960 wurde sie eröffnet, jetzt ist sie am Ende ihrer Lebenszeit angelangt. Seit Jahren wird darüber diskutiert, ob ein Abriss und Neubau oder der Bau einer neuen dritten Mainbrücke die beste Lösung sind. Die große Sorge nicht nur des Einzelhandels ist, dass eine jahrelang notwendige Sperrung bei Abriss und Neubau die Innenstadt nachhaltig schädigen könnte.
Die Befürworter der Lösung mit einer neuen dritten Brücke sehen als einen Vorteil, dass die Sperrung deutlich kürzer wäre und die Maxbrücke stehen bleiben könnte, wenn sie nur noch von Fußgängern und Radfahrenden genutzt würde. Außerdem könnte man das Gelände so auch zu einer Art Brückenschoppen-Bereich wie in Würzburg auf der Alten Mainbrücke ausbauen. Aus Sicht von Baureferent Ralf Brettin und Tiefbauamtsleiter Christian Meckel ist das nur ein schöner Traum.
Die meisten Spannbetonbrücken in Deutschland sind am Ende ihrer Lebenszeit
Im Bauausschuss hatte Meckel auf eine Frage von Adi Schön (Freie Wähler), ob die Maxbrücke nicht noch viele Jahre halten würde, wenn kein Schwerlastverkehr mehr darauf fährt, noch einmal erklärt, warum die Stadt der Überzeugung ist, dass dies nicht möglich ist. Das Problem ist nämlich der Spannbeton. "Es ist ein konstruktives Problem", so Meckel, mit dem Hinweis, dass alle Brücken in Deutschland, die so gebaut sind, in den nächsten Jahren abgerissen und neu gebaut werden müssen.
Bei Spannbeton sind im Inneren Stahlelemente verbaut, die die Tragfähigkeit erhöhen. Nach Jahrzehnten der Nutzung und vor allem wegen der Verwendung von Tausalz im Winter im Straßendienst ist die Materialermüdung "nicht zu verhindern", so Meckel. Bei einer Podiumsdiskussion von IHK und Handelsverband zur Maxbrücke vor wenigen Wochen hatte er es so auf den Punkt gebracht: "Die Maxbrücke ist ein unheilbarer Patient."
Ein weiteres Thema in der Diskussion war eine Frage von Johannes Petersen (SPD), ob die Deutsche Bahn bereits zugesagt habe, dass bei einem Neubau des Tunnelfeldes an der Harmoniekreuzung die lichte Höhe über den Bahngleisen so bleiben könne wie bisher. Petersen spielte damit auch auf eine Debatte der vergangenen Wochen an, denn in der Tat ist die Antwort auf die Frage, welche lichte Höhe für ein Bauwerk über den Bahngleisen zugelassen ist entscheidend dafür, ob eine neue Mainbrücke überhaupt auf der Seite der Innenstadt angeschlossen werden kann oder nicht doch zu steil ist.
Christian Meckel erklärte, Vorgespräche habe es zwischen Stadt, Ingenieurbüro und Bahn gegeben, aber eine schriftliche Zusage liege bisher nicht vor. Kann sie auch gar nicht, denn von einem detaillierten Plan geschweige denn einem Planfeststellungsverfahren ist man noch Jahre entfernt. Dennoch ist Meckel nach den ersten Gesprächen zur Sanierung des Tunnelfeldes "guter Dinge". Reginhard von Hirschhausen (Grüne) bemerkte dazu: Wenn die Bahn verlangen würde, man müsste das Tunnelfeld jetzt anheben, weil es ein Neubau ist und kein Bestandsschutz vorliege, "wäre das ein Stück aus dem Tollhaus".
Sorgen macht derweil aber die personelle Ausstattung des Tiefbauamtes in Schweinfurt. Baureferent Ralf Brettin hatte in den Haushaltsberatungen erklärt, dass man genug Planstellen habe, aber zu wenig Bewerbungen, um sie zu besetzen. Immerhin habe nun eine im Brückenbau erfahrene Person zugesagt, sodass die Sachgebietsleitung zeitnah wieder besetzt ist. Einen weiteren Sachbearbeiter Brückenbau suche man noch.
Einfach Abreissen ist keine Zukunftsweisende Idee.
SW hätte hier die Möglichkeit endlich attraktiver zu werden.
Fehler machen, ist menschlich, in Schweinfurt allerdings lernt man aus Fehlern nicht. Das ist einfach nur dämlich.
Bei der Bauweise aus dieser Zeit bleibt nur Abreisen.
Die Idee für Radfahrer und Fußgänger zu verwenden , finde ich absolut klasse .
Dann doch lieber abreissen.