Am 15. April sind die letzten drei laufenden Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet worden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) macht sich dafür stark, dass die Bundesländer selbst entscheiden sollen, ob sie wieder in Betrieb gehen können. Betroffen wäre das AKW Isar 2 im niederbayerischen Essenbach. Der ehemalige Atommeiler in Grafenrheinfeld käme dafür aber nicht in Frage. Denn der Rückbau des 2015 stillgelegten Kraftwerks ist so weit fortgeschritten, dass es die Stromproduktion schon aus technischen Gründen gar nicht mehr aufnehmen kann.
Preussen-Elektra: "Rückbauarbeiten sind irreversibel"
Denn die 2018 begonnenen Arbeiten sind bereits an die Herzstücke herangerückt: Der kugelförmige Sicherheitsbehälter ist nicht mehr intakt, weil seine meterdicke Hülle durchbohrt worden ist, um einen Lastenaufzug einzubauen, damit die demontierten Teile leichter abzutransportieren sind. Und auch die Einbauten des Reaktordruckgefäßes, in dem die atomare Kettenreaktion und mit ihr die Freisetzung der Energie stattgefunden hat, werden bereits zerlegt. "Die Rückbauarbeiten im Kontrollbereich sind irreversibel", bestätigte eine Sprecherin des Betreibers Preussen-Elektra der Redaktion bereits im Sommer 2022.
Dazu komme, dass die Hälfte aller Komponenten im Werk stillgesetzt worden sei. Auch Sicherheits- und Kühlsysteme seien "endgültig außer Betrieb genommen" worden. Im Frühjahr 2021 sei bereits die Brennelementelademaschine zerlegt worden. Sprich: Man kann die Anlage gar nicht mehr mit Brennstoff bestücken.
Im Zeitplan: Rückbau am AKW hat Fahrt aufgenommen
Wie es von Preussen-Elektra heißt, liege man derzeit im veranschlagten Zeitplan. Nachdem die Jahre nach der Abschaltung eher den vorbereitenden Maßnahmen wie der Freiräumung von Gebäudeteilen als Lagerflächen gedient haben, sei man 2021 in den tatsächlichen Rückbau eingestiegen. Derzeit befinde man sich in der Phase "Rückbau der Großkomponenten". Dabei handelt es sich zum Beispiel um den Primärkreislauf der Anlage und die Hauptkühlmittelpumpen, die bereits entfernt worden sind.
475 Menschen arbeiten derzeit daran, die Anlage Stück für Stück auseinanderzulegen. 2600 Tonnen Material waren demnach bis 2022 schon ausgebaut worden. Das entspreche etwa acht Prozent der kompletten Masse. Nach dem Rückbaukonzept sollen möglichst viele Materialen, wie etwa Metall oder Betonteile, in den Recycling-Kreislauf zurückgeführt werden. Dazu werden die Teile aus dem Kontrollbereich "freigemessen". Das heißt: Sie gelten als unbedenklich, wenn sie eine Strahlung von zehn Mikrosievert pro Jahr nicht überschreiten. Gerade dieses Verfahren hat dem Betreiber viel Kritik von Atomkraftgegnern eingebracht. Im Übrigen hat der Bund Naturschutz seine Klage gegen die Rückbaugenehmigung laut Veröffentlichung von Preussen-Elektra zurückgenommen.
Asbest und anderer Müll kommen auf Deponie und in Zwischenlager
Reste, die nicht wiederverwertet werden können, müssen anderweitig entsorgt werden. So landeten inzwischen 117 Tonnen Abfall, wie zum Beispiel Asbest, auf der Deponie Rothmühle im Landkreis Schweinfurt und 17 Tonnen im Schweinfurter Müllheizkraftwerk.
Abfall, an dem sich noch nukleare Anhaftungen befinden, muss separat behandelt und gesammelt werden: Er kommt in Container, die in das 2021 in Betrieb genommene Zwischenlager AZR in Grafenrheinfeld gestellt werden. Dort befinden sich aktuell 75 Gebinde mit 115 Tonnen radioaktiven Mülls; ihre Zahl wird stetig zunehmen. Der Müll soll in Zukunft ins dafür vorgesehene Endlager im Schacht Konrad bei Salzgitter gebracht werden. Neben dem AZR in Grafenrheinfeld steht das Zwischenlager BZR für die in Castoren eingeschlossenen und hochradioaktiven Brennelemente. Für diese Stoffe gibt es noch kein Endlager.
Rückbau am AKW Grafenrheinfeld läuft bis 2035
Der Zeitplan sieht vor, dass der Rückbau im Jahr 2033 beendet sein soll und nur noch die Rohbauhüllen der Gebäude stehen. Sollten sie abgerissen werden, soll dies bis 2035 erledigt sein. Zuvor steht aber noch die geplante Sprengung der Kühltürme nach dem Vorbild des abgebauten AKW Philippsburg bei Karlsruhe an. Ein Projektteam ist demnach dabei, die Sprengung vorzubereiten. Das Spektakel könnte 2024 stattfinden.
Der TÜV war vor 3 Jahre fällig. Die Bremsleitungen sind verrostet und haben Risse. Es ist nicht haftpflichtversichert. Wenn der Fahrer (m,w,de) damit beim Fahren erwischt wird, was passiert dann? Kommt er in die Klapse oder ins Gefängnis?
Stellen wir uns weiter vor, dass man das Wort „Auto“ durch „Atomkraftwerk“ ersetzt. Was ist von Menschen (m,w,d) zu halten, die „Isar 2“ weiterlaufen lassen wollen? Falls es Politiker (m,w,d) sind, soll man die noch wählen?
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Erstens hätte er die CDU/CSU geführte Koalition im Bund gefährdet und zweitens standen keine Landtagswahlen in Bayern an. Mas sehen was uns bis dahin für "Södereien" begegnen werden.
Eigentlich macht die ganze Diskussion zum jetztigen Zeitpunkt keinerlei Sinn mehr.
Es ist doch bislang unvorstellbar gewesen, dass man von einer solchen Chaos-Bundesregierung regiert wird, die an allen Ecken versucht Wählerstimmen zu fischen und sich gegenseitig an dummen Sprüchen überbietet.
Die verbliebenen drei AKWs sind nicht in einem Zustand, der einen bedenkenlosen Weiterbetrieb ermöglichen könnte, vielmehr wurden im Hinblick auf den Ausstiegstermin sonst übliche Routinewartungen seit längerer Zeit ausgesetzt. Erkundigen Sie sich doch mal bei den Betreibern welcher Aufwand jetzt für einen Weiterbetrieb nötig wäre. Also gibt's von daher schon Seiten der Betreiber erhebliche Vorbehalte zum Weiterbetrieb.
Darüber hinaus müsste Deutschland sich erst neu mit radioaktiven Material eindecken. Soll Deutschland dafür bei Putin zu Kreuze kriechen und würde der Aggressor Deutschland überhaupt was verkaufen? Den Gashahn hatte er uns ja auch mutwillig zu gedreht!
Sie sollten den Dampfplauderer aus Nürnberg nicht so ernst nehmen.
Nach der Landtagswahl kann er sich sowieso nicht mehr daran erinnern , was er zur Abschaltung gesagt hat.
Das wird er bleiben lassen - das würde Stimmen, Posten und Pfründe kosten.
Dort befindet sich eh eine alte Deponie und das macht dir sicher auch nichts aus. Also bitte, nicht deine ureigenste Meinung als Tatsache darstellen. Abschaltung der letzten drei KKW ist Vernichtung wertvoller Energieerzeuger in unserer so unsicheren Zeit. Ich hätte die für die krisengeschüttelte Zeit weiterlaufen lassen und verstärkt die erneuerbaren Energien vorangetrieben, anstatt Millionen Tonnen Gift durch KohleKW in die Luft zu blasen! Zur Ukraine sagte Habeck:"Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen: Die sind ja gebaut"!
Welch eine Aussage!!! Lösung sind KKW nicht, Übergangslösung in dieser Zeit schon, Krise können Grüne absolut nicht!!!
ich würde sagen, ein "wissenschaftler" wie markus söder:
https://www.tagesschau.de/inland/endlagersuche-bericht-reaktionen-101.html
und selbst wenn eine komission den eulenberg als das endlager das am besten geeignet ist vorstellen würde, ein söder wäre dagegen, weil dies entscheidung gegen bayern wäre.
söder ist ein populist und rosinenpicker:
fracking ja bitte, aber nicht in bayern!
windstrom ja, aber nicht in bayern!
endlager ja, aber nicht in bayern!
2011 für einen ausstieg aus der kernenergie in 2022, 2022 gegen einen ausstieg aus der kernenergie.
und das fähnchen im wind flattert munter weiter.
Und wer hier Ideologien verbreitet, erschließt sich aus Ihren weiteren Kommentaren unten.
Mitte 08/2022 war mehr als die Hälfte der 56 Kernreaktoren in Frankreich vom Netz. Gründe dafür waren sicherheitsrelevante Schäden im Sicherheits-Einspeisesystem, Hitze bzw. Trockenheit sowie planmäßige Stillstände. Die Folge: der traditionelle Stromexporteur Frankreich hat in 2022 mehr Strom importiert (72,9 TWh) als exportiert (56,5 TWh) vgl.„Energy Charts“). Zum Vergleich: 2021 war der Export+44 TWh höher als der Import.
Allerdings ist die Stromproduktion seit August kontinuierlich stetig gestiegen. Die verfügbare Erzeugungskapazität aus Kernkraft kletterte innerhalb von fünf Monaten von ca. 24 GW im August auf gut 37 GW im Dezember 2022. Am 10.01.2023 wurden rund 44 GW Strom aus Kernkraft erzeugt. Heute ca. 56 GW.
Frankreich prüft den Bau von mehr als 14 neuen Atomkraftwerken bis zum Jahr 2050 um Klimaneutral zu werden.
Es wird nicht ohne gehen!