zurück
GRAFENRHEINFELD
BN klagt gegen Rückbau-Genehmigung für das KKG
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:46 Uhr

Am 4. Juni und damit am exakt letzten Tag der Frist hat der Bund Naturschutz in Bayern (BN) Klage eingereicht gegen die Rückbau-Genehmigung für das AKW Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt). Auch wenn man natürlich wolle, dass die Anlagen verschwinden, wie Edo Günther sagt. Aber eben nicht auf dem, von Preussen Elektra geplanten Weg, so der Vorsitzende der Kreisgruppe Schweinfurt.

Immer wieder hatten der BN Gemeinden, Bürgerinitiativen und andere Kritiker gewarnt, dass die radioaktive Belastung der Bevölkerung mit dem geplanten Vorgehen im Vergleich zum Betrieb nicht abnehme, sondern sogar steigen werde. Der BN sieht die technische Vorgehensweise und die anschließende Lagerung des radioaktiven Abbruch-Materials äußerst kritisch. Zu dem bestehenden Zwischenlager Bella soll laut den Plänen eine Halle gebaut werden für mittel- und schwachradioaktive Stoffe. Wie lange diese Lager bestehen, sei offen, sagt Günther. Offiziell ist Bella bis 2046 genehmigt. Wie es dann weitergeht, ist fraglich. Ein Endlager fehlt bundesweit.

Kläger wollen Alternativen aufweisen

Dass die für den Rückbau genehmigten Werte immer unter den gesetzlichen Grenzwerten angesiedelt werden, sei ihnen bewusst, sagt Günther. Trotzdem müsse eine Reduzierung das Ziel sein. Das wolle der BN mit seiner Klage erreichen. Zudem wolle man laut Günther „Alternativen zum jetzigen Vorgehen aufweisen“. Um die konkret auszuarbeiten, brauche man aber komplette Akteneinsicht. Ein entsprechender Antrag sei schon gestellt. Vertreten wird der BN von der Hamburger Kanzlei Günther, die in diesem Bereich Erfahrung hat – sie vertritt unter anderem die Klage des BN gegen den Rückbau des AKW Isar 1 bei Ohu/Landshut. Eingereicht wurde sie im März 2017. Seitdem, sagt der Schweinfurter Edo Günther, hat sich nichts getan.

Eine aufschiebende Wirkung, so viel ist klar, wird die Klage auch im Fall Grafenrheinfeld nicht haben. Das hatte das Umweltministerium von vornherein klar gemacht. 

Am 5. Juni übrigens wird Preussen-Elektra, Rechtsnachfolger von E.ON, über den Rückbau informieren – bei einem Pressetermin.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Grafenrheinfeld
Katja Beringer
Atomkraftwerk Grafenrheinfeld
Atomkraftwerke
BUND Naturschutz in Bayern
Eon AG
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    So so, jetzt wo das Kraftwerk abgeschaltet ist wird für die Bevölkerung alles noch schlimmer? Da hätte man es mal besser in Betrieb gelassen.
    Aber stimmt schon, aus der Kugel Eis ist ein riesiger Eisbecher geworden und durch die Verzögerungstaktik wir aus dem Eisbecher bald ne ganze Eisdiele.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. E.
    Die "Launen-Flip-Flop-Politik" seitens BK Merkel läßt grüßen.

    Tja, ein Großteil die Verblendeten zogen mit; egal ob "Rot", "Grün", "Schwarz".... und ließen "SIE" ohne Widerspruch gewähren; Warum nur?

    Evtl. ist diese Subventionspolitik, nach ehemaliger DDR-Manufaktur mit ihren
    "Schattenseiten" so gewollt; siehe unter anderem "uferlose" Flüchtlingspolitik,
    Dieselaffäre u.s.w.

    Vermutlich dürften sich die "deutschfreundlichen" Länder um uns herum und anderswo über die planlose Vorreiterrolle freuen und ihre Witze machen.

    Aber was soll`s, sind eh nur Steuergelder von "Normalbürgern".
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. K.
    wäre schön, wenn sichs nur um Eis handeln würde...;-(
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten