zurück
Schweinfurt
Coronakrise: Werbegemeinschaft hilft Schweinfurter Händlern
Die Wirtschaft in der Schweinfurter Innenstadt ist von den seit zwei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen stark getroffen. Wo man Lieferdienste und Online-Angebote findet.
Wie ausgestorben ist der Schweinfurter Marktplatz im Moment nicht nur am Wochenende. Die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronakrise hatten auch zur Folge, dass fast alle Geschäfte in der Stadt schließen mussten. Welche Folgen das haben wird, ist offen.
Foto: Silvia Gralla | Wie ausgestorben ist der Schweinfurter Marktplatz im Moment nicht nur am Wochenende. Die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronakrise hatten auch zur Folge, dass fast alle Geschäfte in der Stadt schließen mussten.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:43 Uhr

Die Lage für die Geschäftsleute in der Schweinfurter Innenstadt war schon vor der Coronakrise schwierig. Über 50 Leerstände, teilweise auch in 1a- und 1b-Lagen, die Konkurrenz durch Internet-Versandhändler, auch das Einkaufszentrum "Stadtgalerie" – man muss sich etwas einfallen lassen, in Schweinfurt Kunden in seinen Laden zu ziehen. Vielen gelingt das sehr gut, doch durch die Einschränkungen während der Coronakrise ist zu befürchten, dass möglicherweise weitere Geschäftsschließungen drohen. Die Innenstadt ist fast menschenleer, das sonst quirlige Treiben gerade an Wochenende mit schönem Wetter gibt es im Moment nicht.

Die Werbegemeinschaft „Schweinfurt erleben e. V.“ sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt mit Citymanager Thomas Herrmann versuchen bestmöglich, die Händler zu unterstützen. "Wir stehen auch in der derzeitig schwierigen Lage zueinander und bieten vielfältige Unterstützung für den Schweinfurter Einzelhandel, Dienstleister und Gastronomen an", schreibt Werner Christoffel, Vorsitzender von "Schweinfurt erleben", in einer Pressemitteilung. Wichtig ist der Werbegemeinschaft, dass sich sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder in dieser besonderen Zeit gegenseitig unterstützen.

„Wir machen keinen Unterschied. Hier geht es um die Sache und um unsere Schweinfurter Innenstadt als Ganzes“, so Christoffel. So wurden auf der Internetseite www.schweinfurt-erleben.de bereits sämtliche online-Angebote und Lieferdienste der Einzelhändler aus Schweinfurt zusammengefasst und die Plattform www.gastro-schweinfurt.de für die Gastronomen unterstützt. Der Eintrag ist für Unternehmen kostenfrei. Der Kunde findet nun gebündelt die Angebote der Schweinfurter Unternehmen auf diesen beiden Seiten.

Wie ausgestorben ist die Spitalstraße in Schweinfurt gerade am Wochenende, da auch die Gastronomiebetriebe und Eisdielen wegen der Ausgangsbeschränkungen geschlossen sind.
Foto: Silvia Gralla | Wie ausgestorben ist die Spitalstraße in Schweinfurt gerade am Wochenende, da auch die Gastronomiebetriebe und Eisdielen wegen der Ausgangsbeschränkungen geschlossen sind.

Über die lokale Presse sowie über die sozialen Netzwerke werden die Seiten aktiv unter dem Motto „Schweinfurt ist online“ beworben. Erweitert wird das Angebot zeitnah durch die Einbindung der Angebote aus dem Landkreis. 

„Auch für uns als Werbegemeinschaft ist die aktuelle Lage finanziell nicht einfach. Viele Aktionen und Veranstaltungen wurden bereits angestoßen und organisiert, mussten aber letztlich wieder abgesagt werden, z. B. der Verkaufsoffene Sonntag und Schweinfurt bunt erleben. Unsere Geschäftsstelle ist weiterhin besetzt und steht allen Gewerbetreibenden für Fragen und Anregungen jederzeit offen“, wird Christoffel zitiert.

Die Werbegemeinschaft bittet angesichts der dramatischen Umsatzverluste im Handel die Eigentümer und Vermieter, die Mietforderungen für die Monate März und April entsprechend anzupassen oder auszusetzen. "Jegliche Unterstützung hilft unserer Innenstadt", so Christoffel.

Die Gutscheine von "Schweinfurt erleben" können als Geschenkidee weiterhin bei den Schweinfurter Banken gekauft werden. Ebenfalls sind Gutscheine der einzelnen Geschäfte eine Möglichkeit für den Kunden, direkt und unkompliziert den Handel zu unterstützen. Die Wirtschaftsförderung der Stadt bemüht sich ebenfalls um Hilfe für die Unternehmen. Citymanager Thomas Herrmann arbeitet derzeit im Home Office. Die Stadt hat unter www.schweinfurt.de sämtliche Angebote von Stadt, Land und Bund aufgezeigt, die Unterstützung gewähren.

Herrmann nimmt kein Blatt vor den Mund, um die Lage in der Innenstadt für die Geschäftswelt in der Coronakrise zu beschreiben. In einem von der Stadt verschickten Interview sagt er: "Die aktuelle Lage lässt sich fur alle Innenstädte mit einem Wort beschreiben: katastrophal. Nicht nur, dass Handel, Dienstleister und Gastronomie geschlossen haben und keine Umsätze generieren, sondern auch die damit verbundenen Probleme, z. B. volle Warenlager, Kostendruck, Personalverantwortung und vor allem die Ungewissheit, wie lange geschlossen sein muss, sind fur unsere Gewerbetreibende in der Innenstadt fatal. Leider mussen wir davon ausgehen, dass nicht alle Gewerbe dies uberstehen werden und wir weitere Leerstände in der Innenstadt bekommen."

"Den Innenstädten wurde ihre Seele, die Lebendigkeit und das bunte Treiben genommen."
Thomas Herrmann, Citymanager der Stadt Schweinfurt, über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Betriebe in der Schweinfurter Innenstadt.

Dadurch, dass auch Frequenzbringer wie Veranstaltungen im Moment untersagt sind, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen und die Bevölkerung zu schützen, wurde "den Innenstädten ihre Seele, die Lebendigkeit und das bunte Treiben genommen", so Herrmann.

Die auf der städtischen Internetseite zu findenden Hilfen der Regierung würden ständig aktualisiert.  Der Citymanager ruft dazu auf, wenn man online kauft, dies uber die "Onlineshops unserer lokalen Händler" zu tun. Viele lieferten auch direkt nach Hause. Geplante Einkäufe bis zum Ende der Ausgangsbeschränkung zu verschieben und dann im stationären Handel vor Ort zu tätigen, sei auch eine Möglichkeit zu helfen. Es liege "in der Verantwortung von uns allen, welchen Stellenwert wir unserer gesamten Innenstadt geben", so Herrmann.

Unternehmen können sich jederzeit an die Wirtschaftsförderung der Stadt wenden: Telefonisch unter Tel.: (09721) 51533 oder 516074 sowie per E-Mail an wirtschaftsfoerderung@schweinfurt.de
Die Handwerkskammer für Unterfranken hat für von der Corona-Krise betroffene Betriebe eine Hotline eingerichtet: Telefon (0931) 3 09 08-33 44.

Dien IHK hat ebenfalls eine Hotline eingerichtet, bei der Mitgliedsfirmen zu diversen Fragestellungen (z.B. zu Finanzierungs- oder Rechtsthemen) beraten werden: 0931 4194800. Außerdem können sich Unternehmer unter www.wuerzburg.ihk.de/coronavirus informieren.

Das müssen Sie zur Coronakrise wissen:

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Coronavirus
Dienstleister
E-Mail
Einkaufszentren
Einzelhandel
Einzelhändler
Handwerkskammer für Unterfranken
Handwerkskammern
Internet
Internetshops
Kunden
Leerstände
Schweinfurt erleben
Stadt Schweinfurt
Werner Christoffel
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Guter Ansatz mit Schwächen: auf gefundenem Firmeneintrag sieht man keine Kontaktdaten zur Firma!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten