Die Stimmung im Festzelt zur Eröffnung des 115. Volksfestes in Schweinfurt war ausgelassen, die Besucherinnen und Besucher strömten am ersten Abend in Scharen: Während mehrere Tausend bereits die Fahrgeschäfte ausprobierten, vor allem Familien mit Kindern, warteten im Festzelt die Gäste gespannt auf den Auftritt von Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Der kam mit Ehefrau Monika und war augenscheinlich bester Laune, ist doch der Anstich des ersten Fasses Festbier auf dem Volksfest traditionell einer seiner liebsten Termine. Und wie sich das gehört, ist der OB in dieser Causa auch ein Profi, der es mit Dieter Reiter, dem Oberbürgermeister von München, locker aufnehmen kann: Ein gezielter Schlag mit dem großen Holzhammer auf den Hahn, zack saß dieser im Fass und die erste Maß frisch gebrautes Festbier konnte fließen. "Ozapft is", wie es so schön heißt.
Auch wenn der Deutsche Wetterdienst für das Wochenende Dauerregen vorhergesagt hatte und deswegen auch der nur alle fünf Jahre stattfindende Trachtenumzug vom Marktplatz zum Volksfestplatz abgesagt wurde, ließen sich die Gäste am ersten Wochenende nicht die Laune verderben und kamen dennoch.
Feuerwerk trotz des Regens ein Spektakel für die Zuschauenden
Dass es am Freitagabend beim traditionellen "Brillant-Feuerwerk" regnete, tat der Show keinen Abbruch, die Zuschauenden waren dennoch begeistert. Auch im Festzelt ging es dabei hoch her, tanzten die Gäste zu den Rhythmen der Partyband "Die Vagabunden" auf den Bänken und freuten sich, dass wieder Volksfest ist.
Das war auch die Botschaft von Sebastian Remelé. Der hatte gleich zwei Empfehlungen. Als Fan von eher langsameren Fahrgeschäften, die nicht so auf den Magen schlagen wie die Achterbahn "Rock & Roller Coaster", ist er eher für das Riesenrad "Jupiter" zu haben, ein fester Bestandteil des Schweinfurter Volksfestes seit Jahren. "Von dort haben Sie einen wunderbaren Ausblick und man kann sehen, wie sich Schweinfurt entwickelt", gab es noch ein bisschen Werbung für die Stadt dazu.
Apropos "Jupiter": Es war ein echter Kraftakt, dass das Riesenrad sich am 31. Mai zur Eröffnung in Schweinfurt tatsächlich drehte, wie der Sprecher der Schausteller, Karl-Heinz Hartnagel, verriet. Denn am 27. Mai hatte "Jupiter" bei der Erlanger Bergkirchweih erst um 23.30 Uhr seine letzte Fahrt, wurde danach in Windeseile abgebaut, nach Schweinfurt gebracht, und wieder aufgebaut. "Eine echte Leistung", so Hartnagel.
Der zweite Tipp des Oberbürgermeisters war einer nach Hartnagels Geschmack: "Schauen Sie nicht nur, nutzen Sie die Fahrgeschäfte, gehen Sie essen und trinken, genießen Sie die einzigartige Schweinfurter Volksfestatmosphäre." Friedlich sein und ordentlich etwas ausgeben, sei das Motto für die kommende Woche bis 9. Juni. Zumal, so der OB, "ab Montag das Wetter in Schweinfurt bombig wird."
Positive Bilanz des ersten Wochenendes trotz der Wettervorhersage
Gut gelaunt war auch Ordnungsreferent Jan von Lackum nach dem ersten Wochenende, nicht nur, weil das Festzelt unter anderem am Sonntagmorgen beim Comedy-Frühschoppen mit Sebastian Reich und Amanda "rappelvoll" war. Natürlich hatte es auch in Schweinfurt zwischen Freitag und Sonntag immer wieder stark geregnet und der Besucherstrom war dünner als in normalen Jahren, alles in allem aber "war es gut bisher", so von Lackum.
Am Samstagabend begann es kurz vor dem Champions-League-Finale zwischen Dortmund und Real Madrid zu regnen, der Festplatz leerte sich. Voll hingegen war es am Samstag beim Gautrachtenfest im Festzelt, das trotz der Absage des großen Umzuges stattfand. Von Lackum hält die Absage des Umzugs im Vorfeld für richtig, auch wenn es dann am Samstag nicht wie aus Eimern schüttete.
Aufgrund der schwierigen Lage in Schwaben hatten die Feuerwehren im Landkreis und die in der Stadt Fahrzeuge und Rettungskräfte zur Hilfe dorthin geschickt. Da sie nicht bei der Absicherung des Umzugs gebunden waren, war dies leichter zu bewerkstelligen.
Umfangreiches Programm bis Sonntag, 9. Juni, auf dem Volksfest
Das Programm in den nächsten Tagen kann sich sehen lassen. Am Montag, 3. Juni, steht ab 18 Uhr bis Festende die Ladies Night im Festzelt auf dem Programm. Es spielt das "Mangold Trio" Unterhaltungsmusik. Außerdem gibt es im Festzelt die Fotobox für das Volksfest-Gesicht 2025. Am Dienstag, 4. Juni, ist von 14 bis 18 Uhr Seniorennachmittag mit Tanz, es spielen "Bernhard Schäfer & friends". Am Abend ab 18.30 Uhr gehört die Bühne der "Country Company", die Countrymusik spielt. Vor der Bühne gibt es genug Platz für Linedance.
Das Volksfest endet am Sonntag, 9. Juni. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag von 14 bis 23 Uhr, Freitag und Samstag von 14 bis 24 Uhr. Am Abschlusstag ist von 12 bis 24 Uhr geöffnet, am Abend gibt es das große Abschlussfeuerwerk. Für den 5. Juni ist der Familien-Nachmittag vorgesehen, für den 7. Juni der Heldentag.
Parkmöglichkeiten gibt es in den Parkharfen am Volksfestplatz sowie entlang der Niederwerrner Straße und am Kennedy-Ring.
