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Donnersdorf
Am Samstag öffnet der digitale Dorfladen in Donnersdorf: Alles Wissenswerte zu dem außergewöhnlichen Markt
Vor 13 Jahren schloss der letzte Einkaufsmarkt in Donnersdorf seine Türen. Mit dem „Doasdörfer Lädla“ beginnt in mehrfacher Hinsicht eine neue Zeitrechnung.
Kurz vor der Fertigstellung steht der neue Dorfladen in der Ortsmitte von Donnersdorf. Am Samstag wird Bürgermeister Klaus Schenk das „Doasdörfer Lädla“ eröffnen, nur vier Monate nach Vertragsunterschrift mit der Firma Arudu. Nach Betreiberangaben handelt es sich um ein einzigartiges Konzept.
Foto: Stefan Pfister | Kurz vor der Fertigstellung steht der neue Dorfladen in der Ortsmitte von Donnersdorf. Am Samstag wird Bürgermeister Klaus Schenk das „Doasdörfer Lädla“ eröffnen, nur vier Monate nach Vertragsunterschrift mit der ...
Stefan Pfister
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Lange haben die Bürgerinnen und Bürger auf die Neuansiedlung eines Nahversorgers in der Gemeinde gehofft. Am Samstag wird der Wunsch der Bevölkerung endlich in Erfüllung gehen. Dann öffnet das „Doasdörfer Lädla“ seine Türen für die Kundschaft.

Binnen kürzester Zeit wurde dieses besondere und neuartige Konzept umgesetzt. Die Redaktion beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem digitalen Dorfladen, wie er zustande kam sowie zum Betreiber, und erklärt außerdem, wie das neuartige Einkaufen in Donnersdorf konkret funktioniert.

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Wann und wo öffnet der neue Kleinstsupermarkt?

Ab Samstag, 28. Oktober, 10 Uhr, ist das Einkaufen in dem neuen Dorfladen möglich. Das Geschäft ist recht einfach zu finden: Es liegt mitten im Ort, direkt gegenüber dem Rathaus. Die Adresse lautet Hauptstraße 26. Zugleich öffnet an diesem Tag das angegliederte Café.

Wie schnell wurde das Vorhaben umgesetzt?

Sehr schnell, vor allem wenn man bedenkt, dass im Februar die Pläne für einen zunächst angedachten Markt mit einem anderen Unternehmen aufgrund einer Insolvenz plötzlich hinfällig waren. Daraufhin nahm die Gemeinde zügig Kontakt mit einem neuen Betreiber auf. Von der Vertragsunterschrift im Juni bis zur bevorstehenden Eröffnung sind gerade einmal vier Monate vergangen. Das Aufstellen der Container-Module und der Innenausbau des Ladens dauerten nur drei Wochen.

Was ist das Besondere an dem neuen Geschäft?

Nach Angaben des Betreibers, die Firma Arudu aus Oberfranken, handelt es sich hierbei nicht um ein normales Einzelhandelsgeschäft, sondern um ein "einzigartiges Konzept, welches für Lebensqualität auf dem Land steht". Der Nahversorger wird laut Ladenschlussgesetz der Kategorie „digitale Kleinstsupermärkte“ zugeordnet, die der Freistaat erst seit August 2021 erlaubt. Ein solcher Markt darf 100 Quadratmeter reine Verkaufsfläche nicht überschreiten und muss ohne Personal auskommen. Nur im integrierten Café-Bereich sind Mitarbeitende erlaubt und stundenweise vor Ort.

Innerhalb von drei Wochen erfolgte der Aufbau der Module und anschließend der Innenausbau des Ladens. Das Bild zeigt die Anlieferung der fünf in Polen gefertigten Container am 4. Oktober.
Foto: Stefan Pfister | Innerhalb von drei Wochen erfolgte der Aufbau der Module und anschließend der Innenausbau des Ladens. Das Bild zeigt die Anlieferung der fünf in Polen gefertigten Container am 4. Oktober.

Zu welchen Zeiten ist der Zutritt möglich?

Zugang zum Markt erhalten die Kunden mit ihrer Giro-Card (früher EC-Karte). Sobald die Karte an das Lesegerät im Außenbereich gehalten wird, öffnet sich die Eingangstür. Eine Mitgliedskarte wird nicht benötigt. Die Öffnungszeiten sind eine weitere Besonderheit: Einkaufen ist sechs Tage die Woche, von Montag bis Samstag, in der Zeit von 5 bis 23 Uhr, möglich. Bald soll das Geschäft sogar rund um die Uhr zugänglich sein, informieren die beiden Jungunternehmer Leonard König und Pascal Timmel (Arudu) in ihrer Einladung. Einen konkreten Termin dafür nennen sie nicht.

Warum darf nicht an sieben Tagen geöffnet werden?

Ursprünglich sah das Konzept einen sogenannten 24/7-Dorfladen vor, mit sieben Öffnungstagen in der Woche, also auch an Sonn- und Feiertagen. Dies lässt das bayerische Ladenschlussgesetz jedoch nicht zu, „da hierdurch die Sonn- und Feiertagsruhe gestört werden kann“, teilt das Landratsamt Schweinfurt auf Anfrage mit. Nach Auskunft der Behörde sind dahingehend auch keine Ausnahmen für solche „digitalen Kleinstsupermärkte“ vorgesehen. Lediglich im Rahmen von verkaufsoffenen Sonntagen wäre eine Öffnung möglich, wofür die Gemeinde zuständig ist.

Welches Sortiment bietet der Dorfladen?

Angeboten werden rund 2000 Artikel, die über den Großhändler Bartels-Langness aus Eibelstadt bei Würzburg bezogen werden. Darüber hinaus wird der Mini-Supermarkt von lokalen Anbietern und Direktvermarktern aus der Region beliefert. Bezahlt werden die Einkäufe an einer Scanner-Kasse, wo die Kunden die Waren selbst erfassen müssen. Im Café-Bereich mit Sitzmöglichkeiten erhalten die Kunden nicht nur Kaffeespezialitäten und Snacks, sondern auch warme Mittagsspeisen.

Wie kam es zu dem außergewöhnlichen Namen?

Bei einer Umfrage in der Bevölkerung wurde auch der Name „Doasdörfer Lädla“ genannt. Im August, im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung der Gemeinde, kam dieser Vorschlag am besten an, sodass sich Gemeinde und Betreiber darauf geeinigt haben.

 
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  • Matthias Braun
    Natürlich ist es schön wenn man Samstags um 20:15 Uhr vor dem Tatort noch schnel l Chips und Cola kaufen kann und den vergessenen Brotaufstrich zum Frühstück auch noch schnell besorgen kann. Der Wocheneinkauf wird dennoch bei Lidl Aldi .... erfolgen. Das steht nicht zur Diskussion und ist verständlich. Ich finde das Konzept des Dorfladens sehr gut. Digital ,modern, top.

    Gibt es durch denLaden einen Mehrwert für àltere Bürger mit eingeschränkter Mobilität? Kommt eine 75 Jährige Seniorin mit der digitalen Kasse/Scanner... klar.? Gibt es eine Hilfe für Menschen die evtl. die Technik nicht bedienen können?
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