Am Mittwochmorgen, um halb acht, war es soweit. Die ersten Schwerlasttransporter erreichten Donnersdorf und parkten direkt neben dem freien Grundstück gegenüber dem Rathaus. Geladen hatten sie eine besondere Fracht: Mehrere Container, die für den künftigen Mini-Supermarkt im Herzen des Ortes benötigt werden – frisch gefertigt in einem Werk in Polen.
Insgesamt fünf der holzverkleideten und damit recht ansehnlichen Module werden für den Dorfladen mit integriertem Café benötigt. Binnen zwei Tagen werden sie zusammengesetzt. Nächste Woche kann der Innenausbau beginnen.
Es ist ein großer Schritt auf dem Weg zu dem in Donnersdorf langersehnten Nahversorger im Innenort. Die Gemeinde hat das Vorhaben zusammen mit der Betreibergesellschaft K & T Regional KG aus Oberfranken in den vergangenen vier Monaten intensiv vorangetrieben. Erst im Juni hatten die beiden Parteien die Verträge unterschrieben.
Dorfladen-Projekt ein Parforceritt für alle Beteiligten
Alle notwendigen Unterlagen für den Antrag zur Baugenehmigung hatte Schenk wenige Tage später höchstpersönlich im Landratsamt abgegeben, während gleichzeitig die für den Laden benötigten Container bei einer polnischen Firma bestellt wurden. Nachdem die Kreisbehörde das Bauvorhaben vergangene Woche genehmigt hatte, begannen sofort die Arbeiten am Fundament. Es war aufgrund des eng gesteckten Zeitplans – die Eröffnung soll im Oktober erfolgen – für alle Beteiligten ein wahrer Parforceritt.
Dementsprechend gut gelaunt waren Bürgermeister Klaus Schenk und Geschäftsführer Pascal Timmel am Mittwochmorgen, als die ersten drei Module per Lastkran auf das Grundstück gehievt wurden. Bis zum Donnerstag sollten die restlichen Container-Bauteile angeliefert und montiert sein. Zusätzlich folgten bereits Teile der Inneneinrichtung, darunter Schränke und Kühlaggregate. Die nötige Infrastruktur wie die Versorgungsleitungen sind bereits in den Modulen verbaut und müssen nur zusammen- und angeschlossen werden. Danach steht noch das Einräumen der Waren an.
"Wir sind sehr zufrieden mit dem Ablauf seit Juni", konstatierte Timmel und lobte die Vorleistungen der Gemeinde. Klaus Schenk dankte insbesondere dem zuständigen Bauamt für dessen Unterstützung bei diesem Vorhaben, das im Landkreis Schweinfurt eine Premiere sei, so der Bürgermeister weiter.
Der Nahversorger öffnet voraussichtlich am Monatsende
Beide sind optimistisch, dass der neue Nahversorger noch in diesem Monat seinen Betrieb aufnehmen wird. Timmel und Schenk gehen aktuell von Ende Oktober als Eröffnungstermin aus. Mehrere Partner-Firmen hat sich der Betreiber bereits ins Boot geholt, für sein Dorfladen-Konzept namens "arudu", das für "alles rund um die Uhr" steht.
Die meisten der rund 2000 angebotenen Artikel im Sortiment werden über den Großhändler Bartels-Langness (Bela) aus Eibelstadt im Landkreis Würzburg bezogen. Dieser ist laut Geschäftsführer Timmel von den seit Monaten im Handel laufenden Streiks nicht betroffen. Es gebe keine Probleme bei der Belieferung, im Gegensatz zu anderen Handelsunternehmen.
Zusätzlich wird der Mini-Einkaufsmarkt von Direktvermarktern und lokalen Anbietern beliefert. Ein Bäcker, Eierhof und Weingut zählen zu seinen Kunden. Auch Mehl, Gewürze und Frischeprodukte aus der Region werden in dem arudu-Laden angeboten. Nach einer Informationsveranstaltung im August hätten sich mehrere Betriebe bei ihm gemeldet. "Diese Zulieferer stehen hinter dem Projekt, das ist eine gute Sache", freut er sich.
Montag bis Samstag von 5 bis 23 Uhr geöffnet
Auf 135 Quadratmetern Verkaufsfläche wird in einem Teilbereich ein Café mit Sitzgelegenheiten integriert, das zusätzlich über einen Außenbereich verfügt. Auch wenn das weitgehend automatisierte Konzept eine Selbstbedienung vorsieht – zum Beispiel erfassen die Kunden ihre Einkäufe selbst an einer Scanner-Kasse - wird stundenweise Personal vor Ort sein. Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat der Betreiber bereits unter Vertrag genommen, weitere Bewerbungen für die Minijobs sind aber noch möglich.
Der Zutritt zum Markt ist auch in Zeiten ohne Personal gesichert: Mit Bankkarte, Kreditkarte oder per Smartphone (mit digitalen Bezahlapps wie Google Pay und Apple Pay) lässt sich die Eingangstür öffnen. Bei den Öffnungszeiten weicht der Laden etwas von dem ursprünglichen 24/7-Konzept ab. Zunächst wird der Kleinstsupermarkt in der Zeit von 5 bis 23 Uhr (Montag bis Samstag) öffnen. Später ist eine Ausweitung auf einen 24-Stunden-Betrieb denkbar. Das Unternehmen bemüht sich derzeit um eine Ausnahmegenehmigung, um auch an Sonn- und Feiertagen öffnen zu dürfen.
Das Umfeld rund um den Dorfladen möchte die Gemeinde zeitnah gestalten lassen. Errichtet werden sieben Parkplätze, die auf der Westseite angelegt werden. Im südlichen Bereich sollen vier Platanen gepflanzt werden, die den Café-Außenbereich beschatten. "Wir werden es so herrichten, dass es passt und gut zu erreichen ist", sagt Bürgermeister Schenk. Die Ausschreibung dafür soll zügig erfolgen.
Nachhaltigkeit schaut anders aus!
Das Beispiel hier ist eine echte nachhaltige Alternative! ... und auch für Oberndorf denkbar! Also am Sonntag mit JA stimmen in Schweinfurt, für den Erhalt der Ackerflächen in Oberndorf und gegen das nächste überdimensionierte Einkaufszentrum!
Aber die Gemeinde Üchtelhausen arbeitet lieber mit einem großen Discountern zusammen anstatt nachhaltige Konzepte, wie dieses Bsp. in Donnersdorf zu unterstützen ...