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Oberelsbach
Urlaubsziel Rhön: Wie die Rhöner 5 sich nach Corona neu aufstellen und den Tourismus voranbringen wollen
Die touristische Arbeitsgemeinschaft in der Bayerischen Rhön will noch enger zusammenarbeiten und gestaltet dazu unter anderem ihren Internetauftritt neu.
Die Vertreter der Rhöner 5 wollen den Tourismus in ihren Gemeinden voranbringen. Das Bild zeigt (von links):  Verena Schneider (Aktives Mellrichstadt), Michael Kraus, Brigitte Proß, Kathrin Scholz, Greta Gutmann, Susanne Orf, Georg Seiffert, Björn Denner, Michael Schnupp und Steffen Malzer. 
Foto: Thomas Pfeuffer | Die Vertreter der Rhöner 5 wollen den Tourismus in ihren Gemeinden voranbringen. Das Bild zeigt (von links):  Verena Schneider (Aktives Mellrichstadt), Michael Kraus, Brigitte Proß, Kathrin Scholz, Greta ...
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:27 Uhr

Corona bedeutete auch für die Arbeit der Rhöner Touristiker eine enorme Herausforderung. Nach einer pandemiebedingten Zwangspause will sich die touristische Arbeitsgemeinschaft "Rhöner 5" jetzt neu ausrichten und mit einem neuen Projekt durchstarten.  Bei einem Pressegespräch im Oberelsbacher Rathaus stellten die Bürgermeister und Touristiker der Mitgliedsgemeinden den Zusammenschluss und seine Ziele vor.

Wer sind die Rhöner 5?

"Einer für alle – alle für einen". Entsprechend diesem Motto hat die interkommunale Arbeitsgemeinschaft Rhöner 5 seit mehr als 20 Jahren das Ziel, den Tourismus in ihren Mitgliedsgemeinden gemeinsam voranzubringen. Zu dem Zusammenschluss zählen Bischofsheim, Fladungen, Mellrichstadt, Oberelsbach und Ostheim. Ansprechpartner sind derzeit Greta Gutmann in Fladungen, Brigitte Proß in Mellrichstadt, Kathrin Scholz in Oberelsbach, Susanne Orf in Ostheim und in Bischofsheim die Tourist-Info.

Was wollen die Rhöner 5?

Die fünf Kommunen im Landkreis Rhön-Grabfeld mit unterschiedlich organisierten, aber hauptamtlichen Touristik-Einrichtungen schlossen sich zu der Arbeitsgemeinschaft zusammen. Ziel war es, neben dem anderweitig geförderten Bäderland-Tourismus den Wander- und Naturtourismus in der Bayerischen Rhön zu stärken und zu vermarkten.

Die Rhöner 5 setzen auf gegenseitige Unterstützung zur Umsetzung touristischer Projekte nach dem Motto "Die Rhön hat mehr zu bieten als nur Kur", wie Brigitte Proß es beschrieb. Entsprechend sollen Naturliebhaber, Wanderfreunde, Radfahrer und Wintersport-Interessierte angesprochen werden. Daneben sollen auch Kostenvorteile genutzt werden, die ein gemeinsames Vorgehen mit sich bringen. Zu Fünft könne man eben mehr bewirken als alleine.

Wie arbeiten die Rhöner 5?

Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft treffen sich regelmäßig alle vier bis sechs Wochen, um gemeinschaftliche Aktionen und Projekte abzustimmen. Ein Schwerpunkt der Arbeit zur Förderung des Tourismus in den fünf Gemeinden ist das Außenmarketing, wie Susanne Orf erläutert. Es begann mit der Entwicklung von gemeinsamen Flyern, später kam ein gemeinsamer Internetauftritt dazu. Auch Anzeigenkampagnen werden gemeinsam erarbeitet und abgestimmt.

Bei ihren gemeinsamen Werbeaktionen auf Messen oder in Fußgängerzonen beschränken sich die Rhöner 5 auf die nähere Umgebung, wobei das Rhein-Main-Gebiet einen der Schwerpunkte bildet. Zudem arbeitet man eng mit der Rhön GmbH zusammen, die bundesweit und auf großen Messen länderübergreifend für die Rhön wirbt. 

Weiterer Aufgabenschwerpunkt der Arbeitsgemeinschaft ist das Innenmarketing. Ein Ziel ist es, Gastgeber und Bettenanbieter mit Fortbildungen zu unterstützen, sich modern aufzustellen. Beispielsweise ist in den kommenden Wochen eine Schulung geplant, die Vermietern den Einstieg in Online-Buchungssysteme erleichtern soll.

Was ist neu nach Corona bei den Rhöner 5?

Corona habe "einen großen Umbruch" bedeutet, so Brigitte Proß. Die Rhöner 5 haben die Zeit der Pandemie genutzt, sich neu aufzustellen. Als zentrale Maßnahme wurde unter Federführung von Fladungen der Internet-Auftritt neu gestaltet. Die alte Homepage sei recht statisch und veraltet gewesen, begründet Kathrin Scholz. Ziel sei ein modernes, ansprechendes Erscheinungsbild gewesen.

Ob Messen oder Werbung in Fußgängerzonen noch zeitgemäß sind, sei eine große Frage. Man müsse wohl das eine tun, ohne das andere zu lassen, so Proß. Susanne Orf sah oft Defizite im Bereich Social Media. Man müsse lernen, die Zielgruppen besser auf ihren Kanälen anzusprechen.

Wie sieht die Homepage der Rhöner 5 jetzt aus?

Bei der Gestaltung der neuen Homepage wurde ein "Paradigmenwechsel" vorgenommen, wie es Orf bezeichnet. Auf der seit etwa einer Woche freigeschalteten Seite stünden nun nicht mehr die einzelnen Orte, sondern verschiedene Themen im Vordergrund.

Besucherinnen und Besucher könnten sich je nach ihren Interessen auf der Seite informieren, stellte Greta Gutmann vor. Wandertipps würden ebenso vorgestellt wie Vorschläge für Radtouren, die kulturellen Höhepunkte der Region ebenso wie kulinarische Besonderheiten, Ausflugstipps oder Veranstaltungen.

So solle die Seite zunächst Lust auf mehr machen. Erst später würde man dann auf die Seiten der einzelnen Gemeinden weitergeleitet, wo sie sich über Übernachtungsangebote oder die örtliche Gastronomie informieren können.

Verschiedene Themen und nicht die einzelnen Orte stehen im Mittelpunkt der neuen Internet-Präsentation der Rhöner 5.
Foto: Foto Screenshot | Verschiedene Themen und nicht die einzelnen Orte stehen im Mittelpunkt der neuen Internet-Präsentation der Rhöner 5.

Wie sehen das die Bürgermeister der Rhöner 5?

Die neue Schwerpunktsetzung und die gegenseitigen Verweise auf die Angebote der anderen Orte lobte Bischofsheims Bürgermeister Georg Seiffert ebenso wie sein Ostheimer Kollege Steffen Malzer als die genau richtige Herangehensweise, die Attraktivität der Region zum Vorteil aller hervorzuheben und Besucherinnen und Besucher möglichst lange hier zuhalten. Man müsse weg vom Kirchturmdenken, hin zu einer gemeinsamen Destination.

Mit seinen Kollegen Michael Schnupp aus Fladungen und dem Oberelsbacher Bürgermeister Björn Denner war er einer Meinung, dass der Tourismus eine Chance für die Region sei. Er verwies auf die Vielzahl kleiner Läden in Ostheim, die es ohne Tourismus so nicht mehr geben würde. So gesehen bedeute Tourismusförderung aktive Innenentwicklung und Wirtschaftsförderung.   

Einig waren sich die Bürgermeister auch, dass es viele gute Beispiele für erfolgreiche Vermieter gebe. Wer auf Tourismus setze und Qualität liefere, könne gutes Geld verdienen. 

Einen anderen Aspekt brachte Michael Kraus zur Sprache. Das Stadtoberhaupt von Mellrichstadt rückte neben direkten Investitionen in den Tourismus Bemühungen um die Innenentwicklung ins Blickfeld. Attraktive und lebendige Städte seien nicht nur für ihre Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch für Touristen attraktiv, so Kraus. Das sei eine Win-win-Situation.

Georg Seiffert warf einen Blick in die Zukunft und regte an, das Thema Nachhaltigkeit in den Blickpunkt zu rücken: Als ein Ziel nannte er hier einen funktionierenden Nahverkehr. 

 
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