
Die Verpachtung des städtischen Eigenjagdreviers "Heufurt-Hart" sorgte in der öffentlichen Sitzung des Fladunger Stadtrates für leidenschaftliche Plädoyers konkurrierender Jäger. Sehr schnell war klar, dass es um persönliche Konflikte und Befindlichkeiten geht sowie um ungünstige Kommunikation – auch in Bezug auf die Bewerbung um die Jagdpacht.
Keine leichte Entscheidung für das Stadtratsgremium, wurde doch einerseits versucht über finanzielle Anreize den Pachtzuschlag zu bekommen. Auf der anderen Seite wurden die Tradition und persönlichen Leistungen in die Waagschale geworfen. Den Zuschlag bekam schließlich der bisherige Jagdpächter Christoph Helm (Mellrichstadt). Er gab den Stadträten deutlich zu verstehen, dass seine Familie das Revier "Heufurt-Hart" bereits seit 60 Jahren pachte. "Wenn ich das Jagdrevier verliere, wird die jagdliche Infrastruktur aus dem Revier verschwinden."
Helm bot eine Jagdpacht von 2646 Euro jährlich. Sein Mitbewerber Gert Manning aus Fladungen-Weimarschmieden bot 4500 Euro. Bewusst habe er den Preis deutlich höher angesetzt, um bei den Stadträten zu punkten. "Nur Tradition ist zu wenig", betonte er im Verlauf der Sitzung.
Drei Bewerber für das Jagdrevier
Agathe Heuser-Panten schlug zunächst vor, dass die interessierten Jäger gemeinsam das Revier pachten. Doch die Diskussion zeigte, dass dieser Gedanke derzeit nicht realisierbar sei. "Es könnte aufgrund der Konstellation etwas schwierig werden", befand auch Bürgermeister Michael Schnupp und bot den Jägern gemeinsame Gespräche an.
Neben Helm und Manning bewarb sich Michael Trost (Fladungen-Brüchs) um das Jagdrevier. Sein Gebot lag bei 1500 Euro. Stadtrat Harald Lieder sprach sich dafür aus einem jungen Nachwuchsjäger auch eine Chance zu geben und ein Revier zu überlassen. Helm: "Jeder junge Jäger, er bei uns jagen möchte bekommt jede Chance. Ich bin über jeden Mann froh, der mitgeht."
Neben der Höhe der Jagdpacht wurden im Vorfeld der Vergabe weitere Faktoren abgefragt. Unter anderem geht um die Einbindung des jeweiligen Jägers in die Region, um Kenntnisse zum Revier, die Bereitschaft örtliche Jäger einzubinden sowie die Einhaltung des Abschussplanes und die Vermarktung von Wildfleisch. Der Wildverbiss wurde ebenfalls thematisiert. Stadtrat Andreas Hoch fragte: "Wer ist gewillt den Abschuss hochzuhalten?" Grundsätzlich monierte er, dass Wildverbiss toleriert werde und damit auch in Kauf genommen werde, dass die Stadt Fladungen Einbußen im Wald habe.
Neue Mitarbeiterin im Tourismusbüro
Förster Ottfried Pankratius, der die Vergabe der Jagdpacht, Abfrage und Bewertung der "weichen Faktoren" übernommen hatte, räumte ein, dass Wildschäden schnell die Einnahmen aus der Jagdpacht übersteigen können. Gerade im Heufurter Revier müsse der Wald umgebaut werden und da sei die Stadt auf die Jägerschaft angewiesen. Schadensersatz für Wildverbiss zu beantragen, sei immer kompliziert und gehe meist vor Gericht, da es schwierig sei Wildverbiss und Verursacher zu definieren. Das wollte Harald Lieder so nicht stehen lassen, denn es gebe ein Verbissgutachten und Abschusspläne. Das müsse kontrolliert werden.
Greta Gutmann ist die Nachfolgerin von Bernhard Link im Fladunger Tourismusbüro. Bürgermeister Michael Schnupp stellte die neue Mitarbeiterin dem Stadtratsgremium vor. Seit vier Wochen sei schon da und befinde sich in der Einarbeitungsphase. Greta Gutmann ist gelernte Hotelkauffrau. Sie absolvierte ein Studium mit den Schwerpunkten Business Management, Event-Management und Hoteltourismus.
In der Grundschule Fladungen wurden im Zuge des Umbaus eine Blitzschutzanlage, Brandmeldeanlage, Lautsprecheranlage und Sicherheitsbeleuchtung eingebaut. Diese technischen Anlagen, die laut Baugenehmigung vorgeschrieben sind, müssen regelmäßig gewartet werden. Der Auftrag wurde an das Überlandwerk Rhön, Mellrichstadt vergeben. Die Gesamtkosten betragen 4062 Euro.