
Es ist ein Thema, welches an sich nicht neu ist, aufgrund der Energiekrise aber aktuell eine besondere Bedeutung hat: Energie beziehungsweise Strom sparen. Zum einen gibt es langfristig wirkende Bau- oder Sanierungsmaßnahmen wie beispielsweise eine neue energieeffizientere Umwälzpumpe in der Heizung. Problem: Kostspielig und gegebenenfalls bestehen derzeit Lieferschwierigkeiten.
Da Kleinvieh bekanntlich auch Mist macht, kann man mit vielen kleineren, teilweise banalen Mitteln Strom sparen. Ein Rechenbeispiel: 300 eingesparte Kilowattstunden bei einem Jahresverbrauch von 3000 machen rund 150 Euro aus. Die Stadtwerke Bad Neustadt rund um die Verantwortlichen Ulrich Leber und Christian Rutter geben alltagstaugliche Tipps, die schnell umsetzbar sind und teilweise keinen Cent kosten.
1. Ladekabel nicht dauerhaft in der Steckdose stecken lassen
Egal, ob man sein Handy per Induktion oder mit dem klassischen Ladekabel mit neuem "Saft" versorgt, viele lassen das Ladekabel dauerhaft in der Steckdose. Problem: Auch wenn Handy und Co. gerade nicht geladen werden, verbraucht das Ladekabel im Leerlauf etwas Strom. "Das liegt an den Spulen, die immer vorgehalten werden", so Ulrich Leber. Man erkennt es auch daran, wenn das Gerät ohne Ladevorgang warm ist.
Daher: Stecker ziehen, wenn die Ladekabel nicht in Gebrauch sind. "Alles, was ich gerade nicht brauche und vom Netz nehme, spart Energie", sagt es Rutter pragmatisch wie einleuchtend.
2. Schaltbare Mehrfachsteckdosen nutzen
Mehr als ein Viertel des jährlichen Stromverbrauchs von Haushalten entfällt auf den Bereich Informations- und Kommunikationstechnik, also beispielsweise Fernseher, Spielekonsole, Receiver, Computer oder Router. Das rechnet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vor. Viele Geräte sind entweder in Betrieb oder im Standby-Modus, hängen also dauerhaft am Strom.
Rund 20 Euro Kosten verursacht ein Computer mit Drucker jährlich im Standby, 19 Euro eine Spielekonsole. Hier lohnt sich der Einsatz von Mehrfachsteckdosen, die man mit dem roten "Kippschalter" an- und ausschalten kann. So verhindert man laut Christian Rutter, dass beispielsweise der Computer nachts automatisch und unbemerkt für die Installation von Updates hoch- und wieder herunterfährt.
3. Stromfresser im Haus erkennen und auch identifizieren
Welche Geräte habe ich überhaupt in den eigenen vier Wänden und wo sind vielleicht unbemerkt Stromfresser? "Wir kommen aus einer Komfortzone und haben in Zeiten von günstigen Preisen viele Dinge einfach laufen lassen", so die Stadtwerke-Experten zur Vergangenheit. Daher lohnt sich jetzt ein aufmerksamer Blick in alle Räume.
Tipp: Mit einem Energiemessgerät lässt sich der Stromverbrauch an einzelnen Geräten sogar visuell verdeutlichen. Und: Ab und an im Jahr – und nicht erst bei der Jahresablesung – den eigenen Stromzähler checken und so einen besseren Verbrauchsüberblick bekommen.
4. Die Heizung und Heizkörper kontrollieren
In öffentlichen Gebäuden wurde es zur Vorschrift, Temperaturen zu senken. Aber auch im Privathaushalt macht es Sinn, sich über das Heizen und die Temperatur Gedanken zu machen. "Eine Temperaturabsenkung um ein Grad sorgt für rund sechs Prozent Energieeinsparung", rechnet Stadtwerke-Chef Ulrich Leber vor. Circa 20 Grad Raumtemperatur in Wohn- oder Esszimmer sind ideal, im Schlafzimmer (nachts) reichen 15 bis 18 Grad aus. Lüften nicht vergessen!
Achtung: In Räumen, die dauerhaft zu kalt sind oder die nie richtig beheizt werden, droht womöglich Schimmel (Feuchtegehalt von 70 Prozent und mehr). Zudem sollten Heizkörper frei stehen und für eine bessere Effizienz auch einmal entlüftet werden.
5. Auch beim Kochen lässt sich Geld sparen
"Jeder Topf findet seinen Deckel." Beherzigt man diese Redewendung und setzt einen passenden Deckel auf den Kochtopf, lässt sich einiges an Energie sparen. Immerhin neun Prozent des jährlichen Stromverbrauchs entfallen auf die Sparte Kochen. Weitere Tipps: Wasser zuvor im Wasserkocher erhitzen, bei langen Garzeiten einen Schnellkochtopf verwenden (spart 30 Prozent Energie und 50 Prozent Zeit) und auf Vorheizen des Backofens verzichten.

Übrigens: Die Umluft-Funktion des Backofens spart 25 bis 40 Prozent Energie. Und wenn man die Nachwärme nutzt, kann man Kochplatten oder Ofen schon einige Minuten vor Ende der Garzeit abstellen.
6. Im Kühlschrank reichen 6 bis 7 Grad aus
Kühl- oder Gefriergeräte an einen möglichst kühlen Platz aufstellen, das dürfte bekannt sein. Im Kühlschrank reichen 6 bis 7 Grad aus. Wie erkenne ich, ob die Temperatur passt? Ulrich Leber erinnert sich an seinen Großvater. Dieser überprüfte grob die Temperatur, indem er ein Thermometer in den Kühl- oder Gefrierschrank legte. Denn jedes Grad kühler verursacht fünf bis sechs Prozent mehr Energie. Weitere Tipps: Schrank jeweils nur kurz öffnen, lediglich abgekühlte Speisen hineinstellen und regelmäßig abtauen.
7. Kälter waschen und auch einmal auf den Trockner verzichten
Die Waschmaschine nur einmal schnell für wenige Kleidungsstücke anwerfen? Das sollte man möglichst vermeiden. Denn zwei halb beladene Maschinen verbrauchen eineinhalb mal so viel Strom und Wasser wie eine voll beladene. Außerdem: Bei nicht extrem verschmutzter Wäsche auf die Vorwäsche verzichten und die Waschtemperatur senken.
Wäscht man mit 40 statt mit 60 Grad, spart man 40 Prozent Strom. Auf Stand-By-Funktion nach Programmende verzichten, also Gerät ausschalten. Um den Aufheizvorgang zu reduzieren, empfiehlt es sich, die Waschmaschine an den Warmwasserkreis anzuschließen.
Im Winter wird es mit diesem Tipp schwierig, aber gerade im Sommer kann die Wäsche auch gut an der Leine im Freien trocken. Falls nicht: Trockner nur voll beladen einschalten und Flusensieb reinigen. Genoppte PVC-Bälle (Trocknerkugeln) verbessern die Luftzirkulation und verkürzen so die Trockenzeit.
8. Eine Spülmaschine spart Energie
Komfortabler und auch noch deutlich energiesparender als die Spülung per Hand ist eine Spülmaschine (minus 50 Prozent). Die Energiesparprogramme sorgen noch einmal für rund 30 Prozent Ersparnis gegenüber den Standardprogrammen. Auch hier gilt: Maschine nur voll einschalten, Geschirr nicht unter fließendem Wasser vorspülen und Intensiv-Programme nur bei stark verschmutzten Geschirr verwenden.
9. Der Umstieg auf sparsame Haushaltsgeräte könnte sich lohnen
Bei 10 bis 15 Jahren liegt die durchschnittliche Lebensdauer von Haushaltsgeräten. Daher kann es sich lohnen, Geld in die Hand zu nehmen und auf energieeffizientere Modelle umzusteigen. Bei der Orientierung helfen soll das EU-Energielabel mit der Unterteilung in Buchstaben: A für besonders effizient bis G für weniger effizient. Wichtig hier laut Ulrich Leber: Ein Quervergleich mit den alten Labels ist kaum möglich. Was vor der Umstellung 2021 "A+++" war, ist jetzt nicht zwingend ein "A"
Ein Ideal-Beispiel: Schafft man sich die sparsamste Kühl-Gefrier-Kombination mit 300 bis 400 Litern Fassungsvermögen an, spart man gegenüber dem ineffizientesten Modell in 15 Jahren rund 1000 Euro an Stromkosten ein.
Aber was soll dies im Kontext mit dem Sparen von elektrischer Energie ?
Die Buerger, die (primaer) mit elektrischer Energie heizen, duerften heutzutage mehr oder weniger an einer Hand abzuzaehlen sein.