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Querbachshof
Rhöner Schäfer demonstrieren gegen den Wolf: Rhön-Grabfelds Landrat Habermann hat den Abschuss beantragt
Die Schäfer in der Rhön sind sauer – sie wollen, dass etwas gegen die Wölfe in der Region unternommen wird.  Warum der Wolf weiter Thema in der Rhön bleiben wird.
Nutzen den Wahlkampfauftritt von Friedrich Merz in Querbachshof: Rhöner Schäfer fordern den Abschuss des Wolfes.
Foto: Anand Anders | Nutzen den Wahlkampfauftritt von Friedrich Merz in Querbachshof: Rhöner Schäfer fordern den Abschuss des Wolfes.
Julia Back
 und  Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 29.02.2024 15:36 Uhr

Einen passenderen Empfang für Friedrich Merz in der Rhön hätte es wohl nicht geben können. Als der CDU-Parteivorsitzende am Donnerstagabend bei seiner Wahlkampftour in Querbachshof (Lkr. Rhön-Grabfeld) aus dem Auto steigt, stehen sie da: Männer und Frauen mit langen dunklen Mänteln und Hüten. Rhöner Schäfer wollen die prominent besetzte CSU-Veranstaltung nutzen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. In ihren Augen drängt es: Der Wolf soll weg.

Rund 15 Männer und Frauen, darunter Schäfer vom unterfränkischen Schäferverein sowie Landwirte aus umliegenden Ortschaften sind in den kleinen Weiler gekommen. "Wir übergeben heute den Abschussantrag an Landrat Habermann", sagt der Ginolfser Schäfer Julian Schulz, dessen Herde in der Nacht zum Montag wohl von einem Wolf angegriffen wurde.

Forderung nach "Entnahme" von Wölfen in der Rhön

"Wir fordern, dass die Wölfe entnommen werden, die Nutztiere reißen und zu dicht an die Ortschaften kommen", so Schulz. In ihrem Schreiben nehmen sie Bezug auf "mehrere vermutliche Wolfsübergriffe" auf ihre Schafherden zwischen dem 29. September und dem 2. Oktober. Deshalb solle nun das "verursachende Tier, vermutlich Wolf oder Wolfshybrid" entnommen werden. 

Als Friedrich Merz aus dem Auto steigt, hört er sich ihre Sorgen an – die dem Sauerländer nach eigener Aussage nicht fremd sind. Er kenne die Thematik von Zuhause. "Sie können uns auf ihrer Seite wissen für eine gezielte Bejagung", versichert er den Schäfern aus der Rhön. 

Auch die heimischen CSU-Politiker sichern am Wahlkampfabend Unterstützung zu. Landrat Thomas Habermann ist sogar bereits aktiv geworden. "Wir haben einen Antrag auf Wolfsentnahme bei der Regierung von Unterfranken gestellt", sagt er. 

Lautstark kommunizieren wolle er dies nicht. "Wir halten es nicht geheim, aber wir bewerben es auch nicht. Wir wollen es emotionsfrei halten", so der Landrat. Die Thematik müsse auf der Arbeitsebene erledigt werden. Den Antrag auf die "Entnahme", so der Fachjargon, stellte der Landkreis Rhön-Grabfeld, nun ist die Regierung von Unterfranken am Zug. "Jetzt müssen wir sehen, wie es weitergeht", sagt Habermann.

Verschiedene Nutztierrisse in der Rhön in den vergangenen Wochen

"Mit der zweiten Wolfsgeneration nehmen die Probleme zu", geht Habermann auf die zunehmende Zahl der Raubtiere in der Rhön ein. Der Druck sei vor allem durch die Vorfälle in den vergangenen Wochen weiter gewachsen. Nach Recherchen dieser Redaktion wurden alleine in der zurückliegenden Woche sechs Nutztierrisse in der Bayerischen Rhön registriert. Auch wenn die genetischen Analysen noch ausstehen, geht man dabei jeweils vom Wolf als Verursacher aus.

"Wir wollen für unsere Landwirte, für die Schäfer und Betriebe eine pragmatische, ordentliche und sachgerechte Lösung", sagt Habermann. "Wir wollen es nicht groß politisieren. Hierbei sind sich alle Beteiligten einig."

Dass der Wolf auch weiter Thema in der Rhön bleibt, belegt eine aktuelle Information des Hessischen Landesamtes für Naturschutz. Vor wenigen Tagen hat eine Fotofalle auf bayrischer Seite des Geländes sieben Welpen erfasst. Bisher war man bei den im Mai geborenen Tieren von lediglich drei bis vier Welpen ausgegangen. Das erste Mal hat es 2022 Nachwuchs im Truppenübungsplatz gegeben. Damals wurden insgesamt sechs Welpen nachgewiesen. Zwei von ihnen wurden bereits von Autos überfahren.

 
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  • Gerhard Zwierlein
    "Am Wolf wird nichts verdient, mit den Schafen schon." Das ist mir neu, dass man mit den Schafen Geld verdienen kann. Ohne die Staatsgelder ging da gar nichts. Der Verlust wird zudem entschädigt. So dramatisch ist der finanzielle Verlust also nicht. Nur zur Info: " Der durchschnittliche Erlös inklusive öffentlicher Zuwendungen beträgt 280 Euro pro Mutterschaf und Jahr, exklusive 106 Euro. Der Zuschussanteil beträgt bei der Schafhaltung also 174 EUR von 280 EUR: "... Zu den öffentlichen Zuwendungen zählen die Flächen- und Betriebsprämien der ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union sowie die Agrarumwelt- und Landschaftspflegeprogramme der zweiten Säule. Sie machen also rund 60 Prozent der Gesamterlöse aus, nur 40 Prozent stammen aus der Schafhaltung selbst. Diese Erlöse wiederum werden zu 90 Prozent aus der Lammvermarktung erzielt..." (https://www.nutztierhaltung.de/schaf/oekonomie/keine-schaeferei-ist-wie-die-andere/- )
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Man sollte bei dem Thema einmal die feinen Begriffsunterschiede zur Kenntnis nehmen:

    Schäfer ist ein Überbegriff und beschreibt lediglich Menschen, die mit Schafen zu tun haben.

    Schafhalter*innen sind Leute, die aus Gründen Schafe besitzen, teils als Hobby, teils, um diese Tiere zu vermarkten.

    Schafhirten wären Menschen, die sich um die Tiere kümmern und diese vor unterschiedlichen Gefahren und Bedrohungen beschützen, und denen in erster Linie das Wohl der Tiere am Herzen liegt.

    Nicht umsonst taucht im christlichen Glauben häufig das Bild vom "guten" Hirten auf, der die anvertrauten Geschöpfe schützt und leitet.

    Zu den Gefahren, welche Schafen schaden können gehören Verwahrlosung, Krankheiten und auch Bedrohungen durch unter anderem Wölfe.

    Nun zum Punkt.

    Gute Hirten, m/w/d sorgen dafür, den Tieren Schutz zu gewähren, auch dadurch, daß die Tiere nachts sicher untergebracht sind.

    Wölfe waren seit jeher ein Grund für das Hüten und die Hirten und haben auch ein Existenzrecht.
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  • Michael Gebert
    Vll sollten sich die Damen und Herren einfach dran gewöhnen, dass ihr Aufgabenbereich sich wieder um eine, in früheren Jahrhunderten übliche, Aufgabe erweitert hat...
    Der Wolf ist wieder da und das sollte er auch bleiben.
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  • Hans-Karl Heil
    So ein Quatsch!
    Der Aufgabenbereich ist doch klar! Abschuss der Wölfe !! Das ging ewig ohne Wolf in unserer "zivilisierten Bevölkerung" und geht auch wieder ohne.
    Also! Ran ans Gewähr!
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  • Alexander Götz
    Selten so einen "Quatsch" gelesen wie ihren Kommentar!! Der Wolf tut das, was in seinem Gen verankert ist!
    Persönlich tut es mir um jedes gerissene Schaf leid, die Entnahme des Wolfes löst doch aber nicht dauerhaft das Problem! Hier sollte sich die Politik vielleicht mal an die eigene Nase fassen.......wieviele Steuergelder werden sinnlos verprasst und was könnte man dafür alles sinnvoll nutzen? Ich sage nur: Fördermittel für die Schäfer für Herdenschutzhunde oder entsprechende Schutzmaßnahmen.....und schon könnte Mensch und Wolf gemeinsam auskommen!!
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  • Roland Albert
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  • Thomas Hemmerich
    Es ging auch schon mal ohne den Menschen.

    Welches Recht nimmt sich der Mensch heraus, bestimmen zu wollen, welches Tier lebens- und schützenswert ist und welches nicht? Das ganze zudem nur aus Profit. Am Wolf wird nichts verdient, mit den Schafen schon.
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  • Hans-Karl Heil
    Gefällt mir ihr Kommentar! Es geht auch ohne Menschen! Wir sind sind auch auf dem besten Weg dahin...
    Trotzdem hat der Wolf hier nichts mehr verloren !
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  • Andre Scheffler
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  • Hans-Karl Heil
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