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Wildflecken
Nachwuchs in der Rhön: Aus Wolfspaar wird Wolfsrudel
Es ist schon länger bekannt, dass ein Wolfspaar in der Rhön heimisch ist. Nachdem es im Juni bereits erste Beweise für Nachwuchs gab, herrscht nun Klarheit.
Am 20. September sind auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken vier junge Wölfe in eine Fotofalle gelaufen.
Foto: Bundesforstbetrieb Reußenberg | Am 20. September sind auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken vier junge Wölfe in eine Fotofalle gelaufen.
Julia Back
 |  aktualisiert: 29.02.2024 15:28 Uhr

Die Welpen sind da! Das Wolfspaar, das schon länger auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken (Lkr. Bad Kissingen) unterwegs ist, hat vier Junge bekommen. Die Tiere sind auf einer Fotofallen-Aufnahme zu sehen, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) auf seiner Internetseite informiert. 

Dort heißt es, dass auf einer Aufnahme vom 20. September vier Welpen zu sehen sind. Die Jungtiere sind auf bayerischer Seite in die Fotofalle getappt – durch den Truppenübungsplatz  verläuft die hessisch-bayerische Grenze.

Kein Problem mit den Wölfen vor Ort

Sie befinden sich "im zentralen Bereich des Truppenübungsplatzes Wildflecken", erklärt Egon Schleyer, Leiter des Funktionsbereichs Naturschutz im Bundesforstbetrieb Reußenberg, im Gespräch mit dieser Redaktion. "Die militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes Wildflecken, die forstliche, naturschutzfachliche und die Geländebetreuung des Offenlandes sind durch die Anwesenheit des Wolfsrudels 'Wildflecken' nicht beeinträchtigt", sagt Schleyer.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es genau vier Welpen sind, sei sehr hoch, so Schleyer auf Nachfrage dieser Redaktion. Auf einem Video seien die Welpen beim Balgen zu beobachten. "Wenn es mehr gewesen wären, wären sie auch durch die Aufnahme gelaufen", sagt er.

Anzeichen für Nachwuchs der Wölfe in Wildflecken gab es bereits im Juni

Erste Anzeichen für Nachwuchs gab es schon im Juni. Damals informierte das LfU, dass bei der Auswertung von Fotofallen des Bundesforstes am Truppenübungsplatz (TÜP) Wildflecken eine Wölfin mit erkennbarem Gesäuge dokumentiert worden sei. "Damit handelt es sich um einen Reproduktionsnachweis für das Wolfsterritorium am TÜP Wildflecken," hieß es damals. 

Das bedeutete, dass ein Wolfsweibchen irgendwo im waldreichen Bundeswehrgelände in der Rhön Jungtiere säugt. Damit war die Aufnahme vom 22. Juni der wohl erste Nachweis für ein Wolfsrudel in der Rhön.

Das Wolfspaar lebt schon länger in der Rhön

Das Wolfspaar ist schon länger zusammen in der Rhön unterwegs. Die Fähe, wie ein weiblicher Wolf genannt wird, wurde erstmals Ende Dezember 2021 anhand einer DNA-Spur im bayerischen Teil des Truppenübungsplatzes nachgewiesen. Wenige Monate zuvor wurde hier auch ein Rüde, der aus dem niedersächsischen Munster stammt, gesichtet.

Dass beide ein Paar und gemeinsam auf dem Truppenübungsplatz unterwegs sind, belegte eine Urinprobe, die am 24. Januar dieses Jahres auf hessischer Seite genommen wurde und von beiden Tieren stammte. Seither wurde spekuliert, ob dieses standorttreue Paar mit der Bezeichnung "Truppenübungsplatz Wildflecken" Nachwuchs zeugen würde. Jetzt gibt es den Beweis.

 
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat "Braucht kein Mensch" - da spricht sie wieder heraus, die Angst vor dem "bösen Wolf". Das gefährlichste Säugetier in unseren Wäldern ist mit Abstand das Wildschwein! Ansonsten sind Zecken etc. wesentlich gefährlicher.

    Beim Wolf kann man die "German Angst" bestens erkennen!

    Da gibt es tausend andere Dinge vor denen mir eher Angst und Bange wird in Deutschland.
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  • genossenschaftsbank
    Nur in Brandenburg leben schon deutlich über 300!
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  • zieglerjoachim
    Braucht kein Mensch
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  • Andre010675
    Wer braucht keinen Mensch?
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  • jutta.noether@web.de
    Wie schön!
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  • renitenti
    Sollen wir jetzt wohl Patenschaften für die kleinen Wolfswelpen übernehmen?
    Den meisten dürfte es nicht bekannt sein, dass auf die Fläche bezogen, in Deutschland mehr Wölfe leben, als in Finnland. Aber mit den Wolfsprogrammen müssen ja viele Biologen beschäftigt werden (DNA Proben, Urinproben, Kadaverproben von erlegen Nutztieren, Nachverfolgung der einzelnen Tiere und deren Aufenthalt etc). Wird eigentlich bei manchen kranken oder alten Menschen für deren Gesundheit auch so ein Aufwand betrieben oder wird da eher gespart?
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  • g93444
    Stand März 2022 gab es in Finnland 295 Wölfe
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  • kafrumbi
    Warum sind Sie denn so renitent, Leben und leben lassen....von Ihnen fordert niemand eine Patenschaft.
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  • al-holler@t-online.de
    👍...und ich wäre gar nicht unfroh, wenn die völlig irrationale Angst vor dem bösen Rotkäppchen-wolf eine paar lärmende und naturferne Zeitgenossen aus der Natur fernhalten würde...
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  • jhuller@gmx.de
    Auch Rotkäppchen hätte es bei uns inzwischen schwer. Wer mag schon Kinderlärm.
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  • al-holler@t-online.de
    Schön, freut mich!
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