zurück
Oberelsbach
Nach neuen Wolfsangriffen auf Herden in der Rhön: Tierhalter, Landrat und Bürgermeister appellieren für Abschuss
Mit den jüngsten Angriffen auf Weidetiere ist die Diskussion um den Wolf voll entbrannt. Wie die Lage in der Rhön und was in nächster Zeit geplant ist.
Nach neuen Wolfsangriffen auf Herden werden die Rufe nach Abschussgenehmigungen für Wölfe in der Region immer lauter.
Foto: Christian Charisius, dpa (Symbolbild) | Nach neuen Wolfsangriffen auf Herden werden die Rufe nach Abschussgenehmigungen für Wölfe in der Region immer lauter.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 18.07.2024 02:40 Uhr

Am 30. Juni eine gerissene Ziege auf der Hochrhön, am 2. Juli zwei getötete Schafe ebenfalls im Naturschutzgebiet Lange Rhön, am 3. Juli drei getötete Schafe in der benachbarten hessischen Rhön. Auch wenn die offiziellen Nachweise noch nicht alle vorliegen, haben die Rhöner Fachleute inzwischen soviel Expertise, um sicher zu sein, dass hier wohl jeweils ein Wolf der Verursacher war. 

Seit Freitag ist offiziell klar, dass die Problemwölfin mit dem Kürzel GW3092f im Fall der Ziege zugeschlagen hat. Für die anderen Risse liegt noch kein Ergebnis vor, aber auch hier steht die Wölfin im Verdacht. Der "Rhöner Hüpfer", wie die Fähe in Fachkreisen genannt wird, weil sie angeblich gelernt hat, Herdenschutzzäune zu überspringen, hat offensichtlich in der hohen Rhön sein Revier und jüngst dort auch Nachwuchs bekommen. Obwohl sie in der Vergangenheit das Tier war, auf dessen Konto die meisten Nutztierrisse bundesweit gingen, ist es bislang nicht gelungen, eine Abschussgenehmigung erfolgreich umzusetzen. 

"Rhöner Hüpfer" steht aktuell unter Muttertierschutz

Für den "Rhöner Hüpfer" als Angreifer spricht auch, dass nach den Wintermonaten, in denen die Wölfe in der Rhön kaum auffällig waren, die Übergriffe auf Herden zunächst im April und Ende Juni, Anfang Juli erneut zugenommen haben. Wie bei Wölfen üblich, hat die Fähe im Mai ihre Jungen zur Welt gebracht und die Wurfhöhle in den ersten Wochen wohl kaum verlassen. Belegt ist die Mutterschaft durch die genetische Untersuchung eines Welpen, der Ende Juni gefunden und dessen weiteres Schicksal für einige Schlagzeilen gesorgt hat.

Die Herde von Frank Scharbert aus Sondheim/Rhön wurde in der vergangenen Woche von einem Wolf angegangen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Die Herde von Frank Scharbert aus Sondheim/Rhön wurde in der vergangenen Woche von einem Wolf angegangen.

Für die Weidetierhalter ist die Frage, welcher Wolf ihre Schafe gerissen hat, zweitrangig. Schon im vergangenen Jahr waren sie wegen der Angriffe auf ihre Herden aufgebracht und forderten den Abschuss von Wölfen. Nicht zuletzt die Perspektive, dass sich daran auch in dieser Weidesaison wenig ändern wird, habe viele an "den Rand der Verzweiflung" und das "Fass zum Überlaufen gebracht", wie sie mehrfach gegenüber dieser Redaktion betonten. 

Demonstration "Wahnsinn Wolf" am 15. Juli auf dem Marktplatz von Bad Neustadt

Den Frust der Tierhalter hat nun der Bauernverband aufgegriffen und veranstaltet unter dem Motto "Wahnsinn Wolf" am Montag, 15. Juli, ab 14 Uhr auf dem Marktplatz in Bad Neustadt eine Demonstration. Damit soll die Forderung nach einer konsequenten Regulierung des Wolfes Nachdruck verliehen und somit der Schutz der Weidetiere erreicht werden. Der Bauernverband will damit auch der Politik Impulse geben, "sich gegen den Wahnsinn Wolf stemmen und helfen, unsere Weidetiere zu schützen."

Die schwierige Situation der Tierhalter greift nun auch die Politik vor Ort verstärkt auf und fordert Lösungen. So hat die Gemeindevertretung im hessischen Ehrenberg eine Resolution verabschiedet, wonach eine Bestandsregulierung für den Wolf eingeführt werden soll, was bedeutet, dass er bejagt werden darf. Im Bereich der Gemeinde, die direkt an die Lange Rhön angrenzt, wurden inzwischen schon fünf Wolfsrisse registriert.

Rhöner Gemeinden denken über länderübergreifende Resolution für Abschuss nach

Inzwischen ist hinter den Kulissen auch zu hören, dass in verschiedenen bayerischen Gemeinde-Allianzen der oberen Rhön derzeit darüber nachgedacht wird, gemeinsam eine ähnliche Resolution zu verabschieden. Und das womöglich sogar zusammen mit den angrenzenden Kommunen in der thüringischen und hessischen Rhön.

Das Bild einer Wildkamera, aufgenommen im vergangenen August in Lohrhaupten im hessischen Spessart, zeigt möglicherweise die Problemwölfin GW3092f. 
Foto: Foto Wildkamera | Das Bild einer Wildkamera, aufgenommen im vergangenen August in Lohrhaupten im hessischen Spessart, zeigt möglicherweise die Problemwölfin GW3092f. 

Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann, der schon seit längerem die Position vertritt, dass die Wolfpopulation anlassunabhängig reduziert werden sollte, startete in Anbetracht der verschärften Situation erneut eine Initiative. Er traf sich in München mit dem Amtschef des Umweltministeriums und dem Präsidenten des Landesamtes für Umwelt (LfU), um die verschärfte Wolfsproblematik und rechtliche Möglichkeiten zu erörtern. 

Wie er im Anschluss informierte, sei es dabei zum einen darum gegangen, das Verfahren effizienter zu machen, um nach einer Wolfsattacke, eine Abschussgenehmigung zu erreichen. Habermann wies in diesem Zusammenhang allerdings auch darauf hin, dass für die Problemwölfin GW3092f Muttertierschutz gilt, solange Welpen auf sie angewiesen sind. Der Schutz dürfte, so seine Einschätzung, Anfang August auslaufen, wenn die Jungtiere etwa zehn Wochen alt und selbstständig sind.  

Wolfsabschuss durch Expertenteam und heimische Jäger 

Daneben, so Habermann, habe er eine Verbesserung der Kommunikation zwischen LfU und den betroffenen Herdenbesitzern nach Wolfsrissen angesprochen. Die Betroffenen müssten geregelt und "flott" informiert werden.

Weiter habe man Wege erörtert, wie auf politischem Weg ein anlassunabhängiges Bestandsmanagement für den Wolf erreicht werden kann. In der aktuellen Situation mit der Ampelregierung seien keine wesentlichen Änderungen zu erwarten. So sei unter anderem über das Forcieren einer Bundesratsinitiative gesprochen worden.

Dabei sei auch die jüngst vom Umweltministerium initiierte "Maßnahmengruppe Wolf", einem Expertenteam des Bayerischen Jagdverbands und des Bayerischen Bauernverbands für den Abschuss von Wölfen thematisiert worden. Er habe hier angeregt, auch die Revierinhaber vor Ort und die beauftragten Jäger mit einzubeziehen, so Habermann.

Damit aktuell schon Abschussgenehmigungen umgesetzt werden können, wiederholte Habermann seinen Appell an die Tierhalter, nach einem Riss zwei oder drei Tage nicht an die Öffentlichkeit zu gehen. Nur so könnten Klagen gegen mögliche Abschussgenehmigungen verhindert werden.

EuGH stärkt den Schutz von Wölfen

Während diese Entwicklungen bedrohlich für die Fähe GW3092f scheinen, gab es am Donnerstag eine Nachricht, die günstig für Wölfe, aber sehr problematisch für Weidetierhalter sein dürfte. Der Europäische Gerichtshof hat Grundsätze für den Abschuss von Wölfen festgelegt, wonach die Tiere nur im absoluten Ausnahmefall getötet werden dürfen. Nach Ansicht von Experten hat das Gericht damit die Hürden für entsprechende Genehmigungen erhöht. Wie sich das Urteil in Deutschland auswirkt, muss sich noch zeigen. In der kommenden Woche könnte es erste Hinweise geben. Dann wird sich der Bayerische Verwaltungsgerichtshof mit den bayerischen Regelungen zum Wolfsabschuss beschäftigen. Dabei müssen die Richter auch das neue EuGH-Urteil berücksichtigen.  

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Oberelsbach
Bischofsheim
Bad Neustadt
Sandberg
Fladungen
Roth
Gersfeld
Thomas Pfeuffer
Bauernverband Urspringen
Europäischer Gerichtshof
Lange Rhön
Schafe
Thomas Habermann
Tierhalterinnen und Tierhalter
Umweltministerien
Wölfe
Wölfe in Unterfranken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Helga Scherendorn
    Es gäbe eine Lösung: Alle Wölfe zu den Städtern umsiedeln und einhausen, die wollen das so und auf dem Land herrscht Frieden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Johannes Metzger
    Das Thema Wolf, wird doch vor allem von denen hochgepeitscht, die damit von ihren Zuständen Sau- und Rindviehställen (und anderem) ablenken wollen. Eine differenzierte Betrachtung/Bewertung ist kaum noch möglich.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans Schlunk
    Da muss ich Ihnen recht geben das Thema wolf wird hoch gepeitscht das muss nicht sein in der rhön leben 2 Wolfs Rudel und bahn einzelne wölfe da stellt man sich an in der Lüneburger heide leben viel mehr wölfe als in der rhön in der Lüneburger heide wird das nicht so hoch gekocht als in der rhön.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Udo Müller
    Sicher nicht von allen. Doch ist der Grundgedanke richtig, wo ist das Mitgefühl wenn es um totgetrampelte Ferkel geht? Verstümmelte Sauen "entsorgt" werden. Wie würden die Tiere über uns richten wenn sie könnten? Ach ja sie können es nicht also interessiert es uns nicht. Was wäre wenn Rotkäppchen nicht von Wolf
    Sondern von dem bösen Schwein handeln würde... Erstaunlich wie tief ängste verwurzelt sein können. Und wie diese zur Zeit bespielt werden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Hier kommen vor allem die Weidetierhalter zu Wort.
    Ihnen wäre schon geholfen, wenn der Schutzstatus des Wolfs (streng geschützt) ein paar Stufen niedriger angesetzt wäre. Das wäre ohne viel Bürokratie möglich. Und die haben vor allem die Ämter zu verantworten, nicht der Gesetzgeber. Die Beschäftigten der Staatsforsten wissen sehr gut, wie man mit der Herausforderung Wolf umgeht. Und Zuschüsse für Zäune und Herdenschutzhunde gibt es ja ja auch reichlich.
    Gar nicht zu Wort kommen hier die Förster und Jäger. Für sie ist das Wirken des Wolfs geradezu ein Segen, weil er das Überhandnehmen des Rot- und Rehwilds merklich ausbremst und so die immensen Verbissschäden in Grenzen halten kann.
    Man kann natürlich auch auch die Abschussquoten immer weiter erhöhen. Nur hält sich niemand daran.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Woher haben Sie diese Aussagen? Das ist kompletter Unsinn !
    Jäger und Förster schützen, pflegen, sorgen für Gleichgewicht und Ausgewogenheit und hegen und töten nicht aus Fressgier oder aus Instinkr!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Diese Aussagen habe ich von Angestellten der Staatsforsten.
    Und woher kommen Ihre Beurteilungen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Von der Jagd!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Martin Hoffmann
    Bin mal gespannt

    auf die nächste "Bauern-Bashing-Demo". Miese Tierhaltung, zuviel Agrogifte, zuwenig Kümmern um Tier & Pflanze - aber wehe, beim Discounter steigt der Milch- oder Butter- oder Backwarenpreis um 10 ct.

    Und bin auch mal gespannt auf den nächsten Knüppel, den man den Bauern zwischen die Beine wirft. Nach dem Wolf muss wahrscheinlich auch der Bär hier wieder heimisch werden/ darf ohne Beutegreifermanagement durch die Gegend streifen, und wenn er sich irgendwo eine Kuh holt, muss vmtl. der betroffene Bauer 25 Seiten Antrag ausfüllen, um (ca.) 100 Euro zu bekommen (wenn er nachweisen kann, einen vernünftigen Bärenschutzzaun - auf eigene Rechnung, versteht sich - errichtet zu haben)...

    Irgendwie habe ich das dumme Gefühl, die Anzahl der Bauern in D wird (auch ohne Bär...) weiter abnehmen und die Fläche der Agrarindustriebetriebe dafür zulegen, denn mit der Gemengelage kommen nur Großbetriebe klar, die (wirklich) genug EU-Zuschüsse kriegen.

    Und nun basht mich!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    https://www.br.de/nachrichten/bayern/von-kuh-eingequetscht-tierarzt-stirbt-bei-arbeitsunfall,TrScUcI

    Mehrere Todesfälle pro Jahr, verursacht durch Kühe, aber der Wolf ist böse und am End' wollen die Grrrünen der Gesellschaft auch noch einen Bären aufbinden, bzw. aufs Auge drücken😉.

    Außerdem sind Forschende grad damit beschäftigt, die Mammut-Gene zu entschlüsseln, hoffentlich werden die dann auch wieder in der Hochrhön heimisch 😅.

    https://www.scinexx.de/news/technik/mammut-genom-entschluesselt/#:~:text=Das%20Genom%20des%20Mammuts%20ist,DNA%2DBasen%20wurden%20daf%C3%BCr%20dekodiert.

    Aber zurück zur Sachlichkeit; Menschen und Natur sollen Wege zum zusammen Klarkommen finden, aber Ausrottungs-Phantasien und Panikmache sind dabei eher unnütz.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helga Scherendorn
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Martin Hoffmann
    Zurück zur Sachlichkeit - @ Georg Wohlfahrt-Mitznegg -

    https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6festerben

    Allgemeiner Konsens ist offenbar, den Bauern kann man immer noch was aufs Auge drücken/ ihre Erwerbsbasis weiter beschneiden, und das stecken die alles locker weg und erzeugen Super-Bio-Produkte zum bürgergeldfreundlichen Preis. Oder etwa nicht?

    Das hier könnte ernüchternd wirken (auch auf die grrrüne Beteiligung an der Ampel):

    https://www.bund.net/themen/landwirtschaft/eu-agrarpolitik/

    Was dem selbstständigen Bauern heutzutage zugemutet wird, geht auf keine Kuhhaut. Die Konsequenzen werden unsere Kinder und Enkel genießen dürfen - wenn es (praktisch) nur noch Agrarfabriken gibt, bei denen die Tiere nie aus dem Stall rauskommen. Oder wo soll das Ihrer Meinung nach hinführen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Jürgen Huller
    Ach, jetzt ist der Wolf auch noch am Höfesterben schuld-eieiei, wer hätte das gedacht? Soviel zum Thema Sachlichkeit.

    Für die "Agrarfabriken" seid ihr Bauern doch die Steigbügelhalter.

    Euer letzter Protest hat vor allem denen genutzt. Die profitieren doch am meisten von der aktuellen Situation oder etwa nicht? Eurem Bauernverband sind die Kleinbauern doch egal. Die favorisieren ganz klar Großbetriebe und machen nicht mal ein Geheimnis draus.

    Aber die Hoffnung schwindet zuletzt. Bald hat wieder die CSU in Bayern das Sagen wenn die Grünen weg sind, gell???

    Dann werdet Ihr merken, dass es genauso weitergeht, wie unter der Ampel, weil die Vorschriften in Bayern SCHON IMMER von der Staatsregierung und damit die CSU und neuerdings ein bisschen die FW gemacht wurden, weil das in unserem Föderalismus eben so ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hiltrud Erhard
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Martin Hoffmann
    Ach je - @ Jürgen Huller -

    erstens bin ich zwar Spross einer Bauernfamilie, aber kann meinen Cousin fürs Weitermachen nur bewundern.

    Zweitens geht es darum, dass der Wolf genau wie viele andere Dinge "nur" eine der "kleinen Nöckeligkeiten" ist, die Familienbetriebe weiter an den Rand der Insolvenz bringen.

    Drittens - anscheinend schon wieder vergessen - war auch mal "Problembär Bruno" in Bayern unterwegs, und es gab eine Reihe von Stimmen, die das super fanden. Vmtl. lauter Nicht-Betroffene?

    Viertens - ich bring das jetzt etwas überspitzt auf den Punkt - mit diesen vorgeschützt ach so ökologischen Wiederansiedlungen großer Beutegreifer leistet man im Endeffekt nur der unökologischen Agrarfabrik Vorschub, denn die kommt Dank reichlich fließender Zuschüsse auch mit den kleinen Nöckeligkeiten klar. Und ist vmtl. nebenbei der beste Amigo des bayerischen Löwen. Aber nur zu. Wenn Sie das auf die ganz harte Tour lernen wollen, dann nur weiter so.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Jürgen Huller
    Ich bin dafür, dass wir auch wieder Löwen in Bayern ansiedeln.

    Schließlich ist das doch unser Wappentier, oder?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Gerhard Zwierlein
    @Frau Scherendorf: bin u.a. zertifizierter Bio-(Klein)landwirt - mit Pferd, Rindern, Schweinen, Hühner, Hund und Katze (und Mäusen) aufgewachsen. Die heilige Kuh stand bei uns im Stall - im Alter dann im Schlachthof. Rinder und Schweine hatten das gleiche Schicksal. Das ist bei den Landwirten so, die halten, züchten und mästen ihre Tiere als Nahrungsgrundlage zum schlachten; -wie die gesamte Menschheit- seit der Jungsteinzeit ist das so. So ein junger Wolf hat das gleiche Existenzrecht wie ein junges Schaf. Wobei letzters zum Schlachten durch den Menschen gehalten wird, damit der Halter sich vom Erlös ernähren kann. Der Vorwurf "gerissene Herdentiere als Geldsache abstempeln" ist unvollständig: ALLE - auch die nicht gerissenen Herdentiere sind Geldsache. Dafür werden sie gehalten. Ein Wolf ist von der EU geschützt. Interessiert den Landrat halt nicht. Der erteilt trotzdem Abschussgenehmigungen-Klagen dagegen fürchtet er! Warum? Einfach mal fragen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helga Scherendorn
    sie als Kleinlandwirt haben vielleicht ein paar Viecher im Stall oder auf einer kleinen Minikoppel stehen, können aber gar nicht begreifen wie man 500 oder mehr Schafe täglich auf einen anderen Weide grasen lässt und aufs neue Hunderte von Meter Elektrozaun in unebenen Gelände abstecken muss-jeden Tag! Sie verdienen ihr Geld sicherlich Hauptberuflich als Arbeiter/Angestellter und amüsieren sich an ihrem Hobby?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Horst Michalsen
    Ja: „Ein Wolf ist von der EU geschützt“. Dies ist letztlich das Ergebnis einer kleinen und aggressiven, lauten und in der Regel fern ab vom Geschehen tätigen Wolfslobby, die ihr Ziel rücksichtslos durchgesetzt hat.

    Gesetze und Verordnungen kann, besser gesagt könnte man jederzeit ändern, leider fehlt dazu oftmals der politische Wille.

    Um so mehr muss man Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene ermutigen und unterstützen, Ermessensspielräume großzügig zu nutzen. Ansonsten werden die Betroffenen selbst eine Lösung suchen und finden (3 S).
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Wahnsinn Wolf

    Mit diesem hochgegriffenen Schlagwort versucht der Bauernverband sämtliche Wolfshasser*innen der Gegend nach Bad Neustadt zu mobilisieren.

    Naja, der Wolf macht halt sein Wolfsding,
    wer scheinbar wahnsinnig geworden ist,
    das ist der Mensch mit seiner abartigen Zerstörungswut auf sämtlichen Ebenen.

    Die Politik und Berufsverbände sollte sich darum kümmern ,
    daß bestehende Regelungen eingehalten werden,
    hier versucht man scheinbar,
    Klientelpolitik zulasten des Wolfs durchzudrücken.

    Landrat Habermanns Ratschlag,
    sich doch bei diesem Thema als betroffene Tierhalter*innen bedeckt zu halten,
    weil zu viel Öffentlichkeit zu vermeiden sei, der erinnert mich massiv an die Weisheit in Jagdkreisen zum Thema Wolf:

    Schießen - Schaufeln - Schweigen

    Zuviel Öffentlichkeit und Trans*parenz könnte scheinbar Teile des Politikbetriebes beunruhigen.

    Einen Interessenausgleich braucht es natürlich,
    aber bitte nicht dermaßen einseitig auf Kosten der Wolfspopulation in Deutschland.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten