zurück
Rhön-Grabfeld
Höhen und Tiefen 2023: 3 bewegende Schicksalsschläge aus Rhön-Grabfeld – und wie es den Betroffenen heute geht
Ein verheerender Brand, ein Herzinfarkt und ein ausgesetzter Hund: Diese drei Geschichten haben die Leserinnen und Leser im Jahr 2023 besonders berührt.
Es gab auch in diesem Jahr wieder einige Schicksale, die den Landkreis Rhön-Grabfeld beschäftigten. Eines davon war im März der Brand des Hauses der Familie Hußeneder in Wegfurt. 
Foto: Anand Anders (Archiv) | Es gab auch in diesem Jahr wieder einige Schicksale, die den Landkreis Rhön-Grabfeld beschäftigten. Eines davon war im März der Brand des Hauses der Familie Hußeneder in Wegfurt. 
Franziska Sauer
 und  Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:26 Uhr

Krisen gehören zum Leben dazu. Doch was, wenn das Schicksal mit voller Wucht zuschlägt und das Leben plötzlich nicht mehr so ist, wie vorher? Das wünscht sich keiner, aber es passiert leider. Drei Schicksalsschläge haben uns im Jahr 2023 in Rhön-Grabfeld besonders bewegt. Wie geht es den Betroffenen heute? Wir haben nachgefragt.

1. Blitzschlag und Hausbrand in Wegfurt: Nicole und Andreas Hußeneder fingen bei null wieder an

Nicole und Andreas Hußeneder nach dem Feuer in ihrer Wohnung. 
Foto: Anand Anders (Archiv) | Nicole und Andreas Hußeneder nach dem Feuer in ihrer Wohnung. 

Am 13. März dieses Jahres ging ein starkes Gewitter über Rhön-Grabfeld nieder. Ein Blitzschlag traf dabei das Haus der Familie Hußeneder in Wegfurt. Die Familie konnte sich ins Freie retten, ihre Wohnung im Obergeschoss brannte jedoch nahezu vollständig aus.

Auch neun Monate nach dem Feuer wohnt die Familie Hußeneder, ebenso wie Mutter Renate Fries, nach wie vor nicht in ihrem Zuhause. Renate Fries hat in ihrem Elternhaus in Wegfurt Unterschlupf gefunden und die Familie Hußeneder bei Onkel und Tante in Bastheim.

"Wir haben viel geschafft", zieht Nicole Hußeneder auf Nachfrage eine Zwischenbilanz. Das Dach sei wieder drauf, die Trocknung abgeschlossen und die Sanitäranschlüsse gelegt. Das Dachgeschoss befinde sich aber nach wie vor im Rohbau. Die Wegfurterin ist vor allem den Handwerksbetrieben dankbar. Alle seien bestrebt, mit den Arbeiten voranzukommen, damit die Familie bald wieder einziehen kann.

Das könnte Ende Mai der Fall sein. "Aber wir schaffen es wahrscheinlich nicht", ist Nicole Hußeneder eher pessimistisch. 

"Es ist furchtbar, nicht zu Hause sein zu können", schildert Nicole Hußeneder die aktuelle Lage. "Wir pendeln hin und her." Ein Großteil des gesellschaftlichen Lebens vor allem der Kinder spiele sich nach wie vor in Wegfurt ab, sodass viel Fahrerei am Tag notwendig sei. Die Nachbarn seien sehr hilfsbereit und die Kinder könnten auch einmal bei ihnen essen. Das erleichtere so manches. 

Sie seien immer noch überwältigt von der Hilfsbereitschaft, der Spendenaktion und den vielen lieben Worten, die an sie gerichtet wurden und werden.

2. Michael Lehmann aus Bad Neustadt: Nach dem Herzinfarkt geht es ihm heute "sehr gut"

Michael und Ursula Lehmann feierten ihren 47. Hochzeitstag in der Neurologischen Klinik. Beide sind heute glücklich, dass Michael Lehmann seinen Herzinfarkt gut überstanden hat.
Foto: Thomas Lehmann | Michael und Ursula Lehmann feierten ihren 47. Hochzeitstag in der Neurologischen Klinik. Beide sind heute glücklich, dass Michael Lehmann seinen Herzinfarkt gut überstanden hat.

Im August erlitt Michael Lehmann aus Bad Neustadt vor der Post in der Meininger Straße einen Herzinfarkt. Aufgrund sehr schneller Hilfe durch die Polizei und das BRK konnte er reanimiert werden. Heute geht es ihm nach eigener Aussage "sehr gut". "Wir sind immer noch glücklich und unwahrscheinlich dankbar, dass mein Mann überlebt hat und heute ohne Einschränkungen alles machen kann", betont auch Ehefrau Ursula Lehmann. Ein besonderes Dankeschön äußern die Beiden erneut gegenüber den Ersthelfern, die sehr schnell und effektiv mittels Herzdruckmassage, Beatmung und Defibrillator den damals 77-Jährigen behandelten.

"Wir leben so wie vorher auch und wollen jetzt auch wieder mit dem Langlauf anfangen", erzählt das Ehepaar gegenüber dieser Redaktion. Nach der Reha hätten sie sich zunächst einmal wieder zu Hause eingelebt. "Dann haben wir uns tatsächlich getraut, einen längeren Urlaub zu machen. Der hat uns gutgetan", meint Ursula Lehmann. Der Arzt habe grünes Licht dafür gegeben und ihnen geraten, alles so weiterzumachen wie vor dem Herzinfarkt.

Ursula Lehmann erwähnt aber auch, dass sie der Vorfall nach wie vor beschäftige. "Es lässt einen nicht ganz los." Dessen ungeachtet freuen sie sich, dass sich "alles bestens entwickelt hat".

3. Hund in Oberfladungen ausgesetzt: "Jamie" sucht nach wie vor ein neues Zuhause

Glück für 'Jamie': Nachdem das Tier in der Winterkälte am Sportplatz in Oberfladungen ausgesetzt wurde, hat er im Tierheim Wannigsmühle eine Zufluchtsstätte gefunden.
Foto: Elena Dittrich (Archiv) | Glück für "Jamie": Nachdem das Tier in der Winterkälte am Sportplatz in Oberfladungen ausgesetzt wurde, hat er im Tierheim Wannigsmühle eine Zufluchtsstätte gefunden.

Das Schicksal des ausgesetzten Schäferhund-Mischlings aus Oberfladungen hat viele Leser berührt. Das Tier war im Februar in der Nähe des Oberfladunger Sportplatzes ausgesetzt worden. Aufmerksame Spaziergänger fanden den jungen Rüden und brachten ihn in das Tierheim Wannigsmühle in der Nähe von Münnerstadt. Dort päppelte man den Vierbeiner wieder auf und erstattete Anzeige gegen den unbekannten Vorbesitzer.

Obwohl es für "Jamie", wie er mittlerweile genannt wird, zahlreiche Anfragen gab, lebt der Schäferhund-Mischling immer noch im Tierheim Wannigsmühle. "Er hat sich gut gemacht. Aber leider sucht Jamie nach wie vor ein passendes Zuhause", sagt Ursula Boehm, die Leiterin des Tierheims Wannigsmühle, auf Nachfrage dieser Zeitung. Allgemein laufe die Hundevermittlung momentan nicht sonderlich gut. Die aktuelle Lage: "Wir sind voll besetzt." 

"Alle Tierheime, mit denen ich in Kontakt stehe, kommen gerade an ihre Grenzen", so Boehm. Gleichzeitig sei die Nachfrage gering, weil das Halten von Tieren teurer geworden sei. Dazu kommt, dass es oft nicht die einfachsten Hunde sind, die im Tierheim landen. Je schwieriger sie sind, umso komplizierter ist es, sie wieder zu vermitteln. Auch Jamie sei verhaltensauffällig. "Für ihn braucht es jemanden mit Hundeerfahrung", sagt Ursula Boehm. Zudem sei wichtig, dass der Schäferhund-Mischling sich körperlich austoben kann und geistig gefördert wird.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Oberfladungen
Münnerstadt
Bad Neustadt
Wegfurt
Franziska Sauer
Sigrid Brunner
Bayerisches Rotes Kreuz Mellrichstadt
Blitzeinschläge
Familien
Herzinfarkt
Michael Lehmann
Polizei
Schicksalsschläge
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top