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Oberfladungen
Anzeige erstattet: Wer hat diesen jungen Hund ohne Futter und Wasser einfach ausgesetzt?
Wer macht sowas? Am Sportplatz in Oberfladungen (Lkr. Rhön-Grabfeld) wurde ein junger Hund einfach ausgesetzt. Die Leiterin des Tierheims Wannigsmühle hat Anzeige erstattet.
Es ist ein Bild, das Tierfreunden das Herz zerreißt: Ein junger Schäferhund-Mischling wurde in Oberfladungen einfach ausgesetzt.
Foto: Elena Dittrich | Es ist ein Bild, das Tierfreunden das Herz zerreißt: Ein junger Schäferhund-Mischling wurde in Oberfladungen einfach ausgesetzt.
Franziska Sauer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:18 Uhr

Update vom 14. Februar: Das Schicksal des jungen Rüden berührt Menschen in ganz Deutschland. Zahlreiche Tierfreunde haben dem Tierheim Wanningsmühle angeboten, ihm ein neues Zuhause zu schenken. Hier lesen Sie, wie der Vierbeiner jetzt lebt - und welchen Namen er bekommen hat

Erstmeldung vom 11. Februar: Ein junger Schäferhund-Mischling ist in Oberfladungen ausgesetzt worden. Das Tier war in der Nähe des Sportplatzes an einen Pfosten angebunden und ohne Wasser und Futter zurückgelassen worden. Eine Zeit lang hatten die aufmerksamen Finder gewartet, aber von den Besitzern war keine Spur.

Leine des jungen Hundes war schon durchgerieben

Wie lange der junge Rüde dort schon angebunden war, ist nicht bekannt. Seine Leine, die um einen Pfosten gewickelt war, war jedoch bis Mittags durchgerieben. Er sei sehr zutraulich und auch gepflegt gewesen, heißt es von Seiten einer Finderin. Und er muss ans Autofahren gewöhnt gewesen sein, denn das Einsteigen hätte problemlos geklappt und auch die Fahrt über hätte sich der Hund sehr ruhig verhalten.

Ursula Boehm (Archivbild) leitet das Tierheims Wannigsmühle  und hat wegen des ausgesetzten Hundes Anzeige erstattet.
Foto: Anja Vorndran | Ursula Boehm (Archivbild) leitet das Tierheims Wannigsmühle  und hat wegen des ausgesetzten Hundes Anzeige erstattet.

Einfach ausgesetzt und seinem Schicksal überlassen

"Wir haben Anzeige erstattet", informiert Ursula Boehm, Leiterin des Tierheims Wannigsmühle, wo man sich nun um das Tier kümmert. "Es ist traurig. Aber leider kommt es immer mal wieder vor, dass ein Hund ausgesetzt wird", so Boehm. Bei Katzen sei es leider "ganz dramatisch".

Boehm erzählt weiter: "Dabei kann man doch einfach zu uns kommen. Wir versuchen immer zu helfen oder eine Lösung zu finden." Muss sich ein Besitzer oder eine Besitzerin aus irgendwelchen Gründen von seinem oder ihrem Tier trennen, kann er es ordnungsgemäß im Tierheim, wie zum Beispiel der Wannigsmühle, abgeben. "Wir bitten lediglich um eine Spende für die Tierarztkosten", so Ursula Boehm. Aber selbst wenn jemand ganz knapp bei Kasse sei, werde man denjenigen nicht wegschicken. "Wir sind die letzten, die ein Tier nicht aufnehmen", betont Boehm. 

Leider überleben es viele Tiere auch nicht, ausgesetzt zu werden. Sie werden nicht gefunden und müssen qualvoll verhungern, verdursten, erfrieren, sterben an Hitze oder werden überfahren. Auch in diesem Fall war der Ort von der Straße kaum einsehbar.

"Wer immer dich da im Stich gelassen hat, ist deiner sowieso nicht würdig"

Wer tut das seinem Haustier an? Diese Frage stellen sich offenbar auch die vielen Facebook-Nutzer, die den Post über den ausgesetzten Hund in Oberfladungen kommentieren. "Wie kann man nur so herzlos sein! Hoffentlich findet er bald ein neues gutes Zuhause", schreibt eine Tierfreundin. "Wenn man kein Herz für Tier hat, sollte man es lassen", findet eine andere. Wieder eine andere schreibt: "Wer immer dich da im Stich gelassen hat, ist deiner sowieso nicht würdig."

Äußerlich fehle dem Vierbeiner glücklicherweise nichts. "Er ist etwas dünn, aber nichts Dramatisches", gibt Tierheimleiterin Ursula Boehm Entwarnung. Gechipt ist er nicht. Und selbst wenn: Ohne Registrierung ist die Kennzeichnung mit dem Transponder für die Suche nach dem Besitzer nutzlos, erklärt Ursula Boehm. Deshalb sollte die Identifikationsnummer unbedingt bei einem Haustierregister wie Tasso oder Findefix registriert werden, rät Boehm.

Polizei bittet um Hinweise auf unbekannten Hundebesitzer

Die Polizeiinspektion Mellrichstadt bittet nun die Bevölkerung um Hinweise. Es handelt sich um einen braunen, etwa ein Jahr alten Schäferhund-Mischling in gutem Pflegezustand. Wer Hinweise hat, kann sich bei der Polizei melden, Tel. (09776) 8060.

Man darf hoffen, dass der Hund nun schnell ein neues Zuhause findet, in dem er dauerhaft bleiben kann. "Da mache ich mir keine Sorgen", gibt sich Ursula Boehm optimistisch. Bis dahin bleibt der Hund aber erst einmal mindestens 28 Tage in der Wannigsmühle. "Wenn der Besitzer nicht gefunden wird, gehen wir in die Vermittlung", schildert Boehm das weitere Vorgehen. Melde sich der rechtmäßige Eigentümer doch noch innerhalb von sechs Monaten, müsse das Tier allerdings an ihn zurückgeben werden. "Das war aber noch nie der Fall", gibt die Tierheimleiterin offen zu.

 
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  • C. D.
    "Die Leine war um die Pfoten gewickelt" ????
    Ist wohl ein "grober Schreibfehler"....?
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  • I. R.
    Ich vermute eher die Autokorrektur - spielt einem manchmal einen merkwürdigen Streich.

    Wäre schön, wenn der liebe Hund bald ein neues Zuhause hat! Vlt. postet Frau Böhm von der Wannigsmühle etwas auf FB - man hat den ja schon vom Bild ins Herz geschlossen. Natürlich gilt das auch für andere Tiere!
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    Wie viele der Menschen, die sich hier zurecht echauffieren, dass das arme Kerlchen ausgesetzt wurde, wohl diese Woche wieder ihr Billigfleisch vom Discounter mit noch viel größerem Tierleid genießen?
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  • R. A.
    Was hat das mit dem Aussetzen dieses Tieres zu tun? Ist der Unterschied zwischen Nutztier und Haustier nicht mehr gängig?
    Der Mensch hat die Obhut für das Lebewesen übernommen, sich einfach in dieser Weise eines Freundes zu entledigen, zeigt das Charakterschwein in diesem Zeitgenossen.
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    @annahn: Dieser Vergleich ist lächerlich!
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  • N. B.
    Dürfte normalerweise doch zu ermitteln sein, wer der Besitzer/in war. Aufmerksame Nachbarn müssten doch merken, wenn plötzlich kein Hund und somit bellen zu hören ist.
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  • I. R.
    Die schlimmsten Tiere auf der Welt haben zwei Beine, habe ich mal gelesen. Tiere noch dazu so auszusetzen, dass sie nicht woanders hinlaufen, Wasser finden können - dass solche Leute noch in den Spiegel schauen können. Katzen suchen sich bzw. finden oft neues „Personal“ (nur Hunde haben Herrchen!). Meine war auch nach großer Beharrlichkeit vor meiner Terrassentür bei mir „eingezogen“. Dem Hund wünsche ich mehr Glück beim nächsten Herrchen - er sieht so lieb aus.

    Übrigens habe ich vor kurzem im Radio etwas von Dog-Sharing gehört, vielleicht gar nicht so dumm? Wenn sich Lebensumstände ändern, Trennung, anderer Job mit Dienstreisen, vielleicht gar nicht schlecht. Ich hätte auch gern einen gehabt, war aber im Berufsleben immer wieder viel auf Reisen, zwar kurz, aber eben nicht da. Und eine Erfahrung mit der Tierpension bei meiner Katze ging gründlich schief, ist nicht für jedes Tier richtig. Wäre unverantwortlich gewesen.
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  • R. B.
    Tja, war in Zeiten von Corona vermutlich ein netter Zeitvertreib. Jetzt, nach der Pandemie, hat er wohl nicht mehr in den Alltag gepasst und dann „entsorgt“ man den lästigen Zeitgenossen. Ich wünsche dem oder den ehemaligen Besitzern, dass sie eines Tages von Ihren Mitmenschen gleichermaßen einfach irgend wohin abgeschoben werden.
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  • M. B.
    Die wo so was machen! Mit denen gehört das gleiche gemacht. Ohne Verpflegung und was zu trinken draußen angebunden und leiden lassen. Dann sehen Sie mal was das bedeutet.
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    Das sind keine Menschen, die so etwas machen. Es sind Bestien! 🤬
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  • H. M.
    leider Alltag geworden! Haustiere werden unüberlegt angeschafft, dann merkt man, dass das Tier Ansprüche hat, and das für viele Jahre. Die Kosten rechnen sich. Der Urlaub steht vielleicht an. Also nichts wie weg damit! Sollen sich doch die Tierheime, die sich hauptsächlich von Spenden finanzieren darum kümmern.
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  • C. D.
    Unfassbar!!!
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