Gesundheit ist zu Recht einer der meist geäußerten Wünsche zum neuen Jahr. Und mit eben diesem Wunsch begrüßte auch Bürgermeister Georg Seiffert in der ersten Sitzung des Bischofsheimer Ratsgremiums im neuen Jahr seine Stadtratskollegen. Allerdings konnten diesen Wunsch nur acht Stadträte hören, weitere acht Mitglieder des Gremiums hatten ihre Teilnahme – überwiegend krankheitsbedingt – absagen müssen. Somit stand erst mit Beginn der Sitzung fest, dass das Gremium überhaupt beschlussfähig war.
Nachdem die letzte Sitzung 2022 die längste des Jahres war, dürfte die erste Sitzung mit einer Dauer von nicht einmal 30 Minuten wohl eine der kürzesten des neuen Jahres werden. Im Mittelpunkt stand der Jahresrückblick des Bürgermeisters. Dabei rückte Seiffert vor allem den guten Zusammenhalt sowohl in der Stadt, in den Vereinen als auch im Stadtrat als Garant des Fortschritts und der Lebensqualität in der Stadt am Fuß des Kreuzbergs in den Blickpunkt.
Nach Corona durfte wieder gefeiert werden
"Wir hatten in Bischofsheim, trotz der bewegten Zeiten, insgesamt ein sehr gutes Jahr. Da wir wissen, was Zusammenhalt bedeutet", betonte der Bürgermeister. So sei sehr viel für Bischofsheim erreicht und "noch mehr Lebensqualität geschafft" worden. Als Beispiele nannte Seiffert die Außenanlage der Braunsmühle und die Mühlenführungen, die Osterburgausstellung im Rentamt, die Parkscheune Spitalgasse, Arbeiten an der Kläranlage in Unterweißenbrunn, die Fremdwasserbeseitigung in Wegfurt, Bischofsheim und Oberweißenbrunn, den Baubeginn am Kindergarten Oberweißenbrunn und die Sanierung im Bereich Gerberzwinger und Mühlgasse, auch wenn sich hier wegen Lieferproblemen beim Material einige Verzögerungen ergeben haben.
Sichtlich erfreut zeigte sich Seiffert auch darüber, dass nach den Einschränkungen der Corona-Jahre in Bischofsheim wieder Veranstaltungen organisiert wurden. Bei Vereinsfesten, beim Stadtfest, bei Kirchweihfeiern oder bei Konzerten und Märkten sei zu sehen gewesen, wie schön es ist, mit Menschen zusammen zu sein und ausgelassen zu feiern. Der Bürgermeister ließ nicht unerwähnt, dass die gute Stimmung durch den Krieg in der Ukraine überschattet wurde. Aber auch bei der Aufnahmen von Flüchtlingen am Bauersberg habe der noch andauernde, selbstlose Einsatz vieler Bischofsheimer dafür gesorgt, dass sich die Stadt als guter Gastgeber gezeigt habe und noch zeige.
Schwaches Stromnetz als Problem
Neben den Auswirkungen des Krieges sah Seiffert das Thema Klimawandel als die Herausforderung, der sich Bischofsheim auf Dauer "entgegenstemmen" müsse. Während er beim Thema Wasser in Bischofsheim kein Problem sah, rückte er beim Thema Energie das Stromnetz in den Blickpunkt. Hier sei man sehr schwach aufgestellt und müsse die Energieversorger beim Ausbau unterstützen, um Möglichkeiten der Energieerzeugung und Energieeinspeisung zu schaffen.
Der Bürgermeister forderte jeden Bischofsheimer, der die Möglichkeiten habe, dazu auf, sich über die Angebote der Kreuzbergallianz für Energiesparmaßnahmen an seinem Haus um Fördermittel zu bemühen und Möglichkeiten zur Nutzung von Fotovoltaik für den Eigenverbrauch zu prüfen. Initiativen wie der in Haselbach, wo eine Nahwärmeversorgung aufgebaut werden solle, sicherte er die Unterstützung der Stadt zu. Neben dem Thema Energieversorgung würden den Stadtrat in den kommenden Jahren Pflichtaufgaben für die Kinder- und Schülerbetreuung und die Feuerwehren verstärkt beschäftigen, sah er voraus.
Unzufrieden mit Minister Habecks Antwort
Sehr unzufrieden zeigte sich das Bischofsheimer Stadtoberhaupt mit der Antwort auf seinen Brief an Wirtschaftsminister Robert Habeck, die Ende 2022 eingegangen sei. Dabei sei man nicht einmal auf die von ihm angesprochene schwache Energie-Infrastruktur des ländlichen Raumes eingegangen. Da keine Vorgaben aus Berlin zu erkennen seien, zog Seiffert daraus den Schluss, dass man in der Region noch stärker zusammenwirken und sich noch stärker selbst organisieren müsse.
Nach den Dankesworten und guten Wünschen des zweiten Bürgermeisters, Patrick Bauer, an den Bürgermeister standen noch zwei Beschlüsse im öffentlichen Teil der Sitzung an, die beide einstimmig erfolgten. Zum einen akzeptierte der Stadtrat insgesamt 21 Geldspenden aus dem vergangenen Jahr in Höhe von insgesamt knapp 5500 Euro. Zum andere stimmte er der vorgezogenen Bildung Haushaltsresten in Höhe von 50.000 Euro zu. Dies, so der Bürgermeister, sei erforderlich, um bei Auftragsvergaben für die Installation von Fotovoltaikanlagen auf gemeindlichen Gebäuden handlungsfähig zu bleiben.
Aus eigener Beobachtung, wegen des schönen Wetters war ich an beiden Tagen länger da, war das Fest definitiv schwach besucht, außer am späteren Samstagabend bei der tollen Musik, daran erinnere ich mich! Auch bei der Eröffnungsrede des Bürgermeisters und dem Abschlussrede am Sonntag nach der letzten Band (deshalb waren wir sogar nochmals dort) gab es viele leere Plätze, seltsamerweise bis auf vorgenannte Ausnahme vor allem vorn, wie mir nochmals der Blick in meine Fotos bestätigte. Auf der Veranstaltung war überhaupt kein Vertreter der Mainpost anwesend, weshalb wohl die Berichterstattung lediglich eine auch korrekt von der Mainpost gekennzeichnete PR-Mitteilung der Stadt Bischofsheim war. Ein Mitarbeiter der TouristInformation war häufig mit Kamera zu sehen, was mich damals wunderte. Sein Foto zu der Pressemitteilung zeigte nur den Bürgermeister bei der Eröffnungsrede.