
Die Politiker-Gratulantenschar am Rathaus in Bischofsheim wurde langsam unruhig. "Lasst uns nach Oberelsbach fahren. Da oben wird's ernst!", sagte Bastian Steinbach, CSU-Fraktionssprecher im Kreistag. Da bog Georg Seiffert mit seiner Frau Michaela um die Ecke.
Gratulation zum Geburtstag oder zur Wiederwahl?
"Lass dich gratulieren, Schorsch", ging der Sälzer Bürgermeister Martin Schmitt flugs auf den Bischofsheimer Amtskollegen zu. "Ihr könnt mir gratulieren, aber nur zu meinem Geburtstag", lachte Seiffert – und verschwand im Rathaus. Dort wurde kurz nach halb Sieben die erste Schnellmeldung ins Landkreis-Informationssystem geschrieben.

Georg Seiffert hatte den Nachmittag ganz beschaulich im großen Kreis seiner Familie verbracht. "Wir haben meinen 51. nachgefeiert. Der war am Donnerstag."
Die Zahlen aus Bischofsheim (1433 Wahlberechtigte, 295 Wähler, 251 Stimmen für Georg Seiffert, 19 andere Namen) ließen schon auf eine niedrige Wahlbeteiligung schließen. "Bei diesem herrlichen Sonnenschein an diesem Sonntag bin ich mit einer Wahlbeteiligung zwischen 40 bis 50 Prozent zufrieden", gab Seiffert zu Protokoll, als drei von den acht Stimmbezirken ausgezählt waren.
Manfred Markert präsentiert das Endergebnis um Punkt 19 Uhr
Nachdem sich der CSU-Bürgermeister-Tross schon auf nach Oberelsbach gemacht hatte, kam Sandro Kirchner, CSU-MdL aus Premich, ans Rathaus. Gerade rechtzeitig. Denn Punkt 19 Uhr trat Manfred Markert, das Bischofsheimer CSU-Urgestein und gleichzeitig Dritter Bürgermeister, aus der Rathaus-Tür. Er hatte das komplette Wahl-Ergebnis dabei.
Seiffert holte 93,84 Prozent der abgegebenen Stimmen. Von den 3933 Wahlberechtigten in Bischofsheim und den Stadtteilen sind 1560 Personen zur Wahl gegangen. 1494 Stimmen waren gültig, 66 ungültig. Auf den Wahlzetteln fanden sich 92 andere Namen als der vom einzigen Kandidaten Georg Seiffert.
Wahlbeteiligung knapp unter Seifferts Zufriedenheitsskala
Damit lag die Wahlbeteiligung bei 39,66 Prozent - also knapp unter der untersten Zufriedenheits-Skala des Bürgermeisters."Die 93,84 Prozent sind überraschend, ein überwältigendes Ergebnis", kommentierte Georg Seiffert die Zahlen. Und Edgar Korb fügte hinzu: "Das ist die Zahl, die zählt!" Auch Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner interpretierte die Wahlbeteiligung positiv: "Das ist ein gutes Zeugnis für die gute Arbeit von Schorsch Seiffert in Bischofsheim. Die knapp 94 Prozent sind ein starkes Votum." Bürgermeister Georg Seiffert ging danach auf den sonnenbeschienenen Marktplatz zum Feiern.
Bei der letzten Bürgermeister-Wahl in Bischofsheim im Juni 2016 waren noch drei Kandidaten im Rhön-Städtchen angetreten. Beim Auszählen der letzten zwei Wahlbezirke hatte sich der damalige Zweite Bürgermeister Seiffert mit 49,41 Prozent der Stimmen zwar durchgesetzt, aber ganz knapp die notwendige absolute Mehrheit verpasst.
Stichwahl vor sechs Jahren: Seiffert gegen Simon
Sein Gegner in der Stichwahl war SPD-Mann Ewald Simon, der bei 37,83 Prozent landete. Der Freie-Wähler-Kandidat Wolfgang Enders kam auf 12,76 Prozent. Stimmberechtigt in Bischofsheim waren damals 3862 Personen, an der Wahl teilgenommen hatten 2582. Das war eine Wahlbeteiligung von 66,86 Prozent.
Die Stichwahl hatte Seiffert seinerzeit mit 55,06 Prozent gewonnen. Simon kam auf 44,94 Prozent.
Ein Fernbleiben der Wahl kann man in dem Fall eher als Zustimmung sehen, dass man mit dem Gebotenen zufrieden ist! Jedenfalls darf man sich als Nichtwählerdarüber nicht beschweren. Und jeder Nichtwähler der sagt seine Wahl hätte nichts geändert da es nur einen Kandidaten gibt denkt falsch! Auch wenn nur ein Kanditat antritt braucht dieser über 50% Zustimmung der WÄHLER - nicht der WAHLBERECHTIGTEN. Knapp 6% der Wählenden haben dies erkannt... es hätten halt über 50% sein müssen.