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Bischofsheim
Bürgermeister-Wahl in Bischofsheim: 93,84 Prozent für Georg Seiffert
Etwas Verwirrung herrschte am Montag nach der Wahl in der Stadt, da standen um 11:08 Uhr andere Zahlen als noch am Vorabend. Mittlerweile sind sie aber wieder aktualisiert - so wie sie am Sonntag ausgegeben waren.
Kamen am Sonntag alle zum Gratulieren ans Rathaus nach Bischofsheim: Karola Back (von links), Martin Schmitt, Sonja Reubelt, Bastian Steinbach, Johannes Hümpfner, der wiedergewählte Bürgermeister Georg Seiffert, Bruno Werner, Manfred Markert, Sonja Rahm und Paul Dinkel.
Foto: Michael Nöth | Kamen am Sonntag alle zum Gratulieren ans Rathaus nach Bischofsheim: Karola Back (von links), Martin Schmitt, Sonja Reubelt, Bastian Steinbach, Johannes Hümpfner, der wiedergewählte Bürgermeister Georg Seiffert, ...
Marion Eckert
 und  Michael Nöth
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:59 Uhr

Die Politiker-Gratulantenschar am Rathaus in Bischofsheim wurde langsam unruhig. "Lasst uns nach Oberelsbach fahren. Da oben wird's ernst!", sagte Bastian Steinbach, CSU-Fraktionssprecher im Kreistag. Da bog Georg Seiffert mit seiner Frau Michaela um die Ecke.

Gratulation zum Geburtstag oder zur Wiederwahl?

"Lass dich gratulieren, Schorsch", ging der Sälzer Bürgermeister Martin Schmitt flugs auf den Bischofsheimer Amtskollegen zu. "Ihr könnt mir gratulieren, aber nur zu meinem Geburtstag", lachte Seiffert – und verschwand im Rathaus. Dort wurde kurz nach halb Sieben die erste Schnellmeldung ins Landkreis-Informationssystem geschrieben.

Auch Egon Sturm aus Wegfurt gratulierte Bürgermeister Georg Seiffert - auch zu dessen 51. Geburtstag, den er am Donnerstag begangen hatte.
Foto: Michael Nöth | Auch Egon Sturm aus Wegfurt gratulierte Bürgermeister Georg Seiffert - auch zu dessen 51. Geburtstag, den er am Donnerstag begangen hatte.

Georg Seiffert hatte den Nachmittag ganz beschaulich im großen Kreis seiner Familie verbracht. "Wir haben meinen 51. nachgefeiert. Der war am Donnerstag."

Die Zahlen aus Bischofsheim (1433 Wahlberechtigte, 295 Wähler, 251 Stimmen für Georg Seiffert, 19 andere Namen) ließen schon auf eine niedrige Wahlbeteiligung schließen. "Bei diesem herrlichen Sonnenschein an diesem Sonntag bin ich mit einer Wahlbeteiligung zwischen 40 bis 50 Prozent zufrieden", gab Seiffert zu Protokoll, als drei von den acht Stimmbezirken ausgezählt waren.

Manfred Markert präsentiert das Endergebnis um Punkt 19 Uhr

Nachdem sich der CSU-Bürgermeister-Tross schon auf nach Oberelsbach gemacht hatte, kam Sandro Kirchner, CSU-MdL aus Premich, ans Rathaus. Gerade rechtzeitig. Denn Punkt 19 Uhr trat Manfred Markert, das Bischofsheimer CSU-Urgestein und gleichzeitig Dritter Bürgermeister, aus der Rathaus-Tür. Er hatte das komplette Wahl-Ergebnis dabei.

Seiffert holte 93,84 Prozent der abgegebenen Stimmen. Von den 3933 Wahlberechtigten in Bischofsheim und den Stadtteilen sind 1560 Personen zur Wahl gegangen. 1494 Stimmen waren gültig, 66 ungültig. Auf den Wahlzetteln fanden sich 92 andere Namen als der vom einzigen Kandidaten Georg Seiffert.

Wahlbeteiligung knapp unter Seifferts Zufriedenheitsskala

Damit lag die Wahlbeteiligung bei 39,66 Prozent - also knapp unter der untersten Zufriedenheits-Skala des Bürgermeisters."Die 93,84 Prozent sind überraschend, ein überwältigendes Ergebnis", kommentierte Georg Seiffert die Zahlen. Und Edgar Korb fügte hinzu: "Das ist die Zahl, die zählt!" Auch Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner interpretierte die Wahlbeteiligung positiv: "Das ist ein gutes Zeugnis für die gute Arbeit von Schorsch Seiffert in Bischofsheim. Die knapp 94 Prozent sind ein starkes Votum." Bürgermeister Georg Seiffert ging danach auf den sonnenbeschienenen Marktplatz zum Feiern.

Bei der letzten Bürgermeister-Wahl in Bischofsheim im Juni 2016 waren noch drei Kandidaten im Rhön-Städtchen angetreten. Beim Auszählen der letzten zwei Wahlbezirke hatte sich der damalige Zweite Bürgermeister Seiffert mit 49,41 Prozent der Stimmen zwar durchgesetzt, aber ganz knapp die notwendige absolute Mehrheit verpasst.

Stichwahl vor sechs Jahren: Seiffert gegen Simon

Sein Gegner in der Stichwahl war SPD-Mann Ewald Simon, der bei 37,83 Prozent landete. Der Freie-Wähler-Kandidat Wolfgang Enders kam auf 12,76 Prozent. Stimmberechtigt in Bischofsheim waren damals 3862 Personen, an der Wahl teilgenommen hatten 2582. Das war eine Wahlbeteiligung von 66,86 Prozent.

Die Stichwahl hatte Seiffert seinerzeit mit 55,06 Prozent gewonnen. Simon kam auf 44,94 Prozent.

 
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  • I. R.
    Die Zahlen sind sicher korrekt und interessant. Ob sie vom Wetter beeinflusst wurden, was als Argument häufig und in beide Wetterrichtungen genommen wird, ist offen. Es soll auch Protestwähler (andere Namensvorschläge?) oder die sog. Abstimmung mit den Füßen geben. Wie beim Wetter schwer nachweisbar. Fakt ist auch, dass Georg Seiffert nur ca. 35 % Zustimmung ALLER WAHLBERECHTIGTEN bekommen hat, durchgerechnet bei dieser Wahlbeteiligung, bereinigt um die anderen Namensvorschläge, ungültige Stimmen etc. Die Aussage von ca. 94 % impliziert eine Zustimmung, die so nicht der Realität in der Kommune entspricht. Im Umkehrschluss heißt es nämlich, dass sich ca. 65 % aller Wahlberechtigten eben nicht dafür entschieden haben, ihm ihre Stimme zu geben, warum auch immer. Man muss die Daten leider selbst errechnen, um das zu erkennen. In Oberelsbach war die Wahlbeteiligung deutlich anders. Deshalb bitte diese Abrundung den Lesern ebenfalls zur Verfügung stellen, besonders bei der hohen Zahl.
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  • M. S.
    @Eule77: man kann die Zahlen so interpretieren wie sie es tun aber das ist ein Denkfehler! Wer nicht wählt ist selbst schuld und wird auch nicht gehört bzw. gezählt! Gezählt werden die abgegebenen Stimmen und hier hatte Bgm. Seiffert knapp 94% Zustimmung (das ist viel, selbst wenn man keinen Gegenkadidaten hat). Es steht ja nirgends das dies die Zustimmung der WAHLBERECHTIGEN ist (das wäre nämlich in der Tat falsch).

    Ein Fernbleiben der Wahl kann man in dem Fall eher als Zustimmung sehen, dass man mit dem Gebotenen zufrieden ist! Jedenfalls darf man sich als Nichtwählerdarüber nicht beschweren. Und jeder Nichtwähler der sagt seine Wahl hätte nichts geändert da es nur einen Kandidaten gibt denkt falsch! Auch wenn nur ein Kanditat antritt braucht dieser über 50% Zustimmung der WÄHLER - nicht der WAHLBERECHTIGTEN. Knapp 6% der Wählenden haben dies erkannt... es hätten halt über 50% sein müssen.
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  • I. R.
    Lesen Sie bitte genau, ich schrieb "warum auch immer". Eindeutig, oder? Ansonsten bleibe ich bei meiner Darstellung. Allein die vorgeschlagenen anderen 19 Namen bei so wenig Stimmen beweisen schon, dass das nicht abwegig ist. War übrigens vielen nicht bekannt. Außerdem wussten alle, dass keiner da war, der angenommen hätte. Warum hingehen? Ungültige Stimmzettel abgeben? Es ehrt Sie, ihm die Stange zu halten, doch man sollte jetzt wie in höheren Ebenen statt das schönzureden die Ursachen aufarbeiten. Zum Beispiel aus den Bürger-/Unternehmerbefragungen in 2020! Da waren viele Meinungen gefragt, wurde nie komplett ausgewertet. Oder vielleicht deshalb nicht publiziert? Was sollte die Ausrede mit dem schönen Wetter? Hat es in Oberelsbach geregnet? 80 % Wahlbeteiligung! Nein, das ist gar kein "überwältigendes" Ergebnis wie G. Seiffert meinte. 39 % Beteiligung. Ohne Alternativen resignierten weitere. Und vielen anderen war er den Gang wohl schlicht nicht wert. Persönlich ist sowas schlimm.
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