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Rhön-Grabfeld
Rhön-Grabfeld: Drei Busse holen Flüchtlinge aus der Ukraine
Mit dem Hilfskonvoi will der Landkreis kurzfristig bis zu 150 Flüchtlinge aus der Ukraine nach Rhön-Grabfeld bringen. Warum dies der "Plan B" ist und wie es weitergeht.
Am Montagmorgen schickte der Landkreis Rhön-Grabfeld drei Busse auf die Reise, um ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Mit an Bord sind einige Helfer, denen Landrat Thomas Habermann (rechts) seinen Dank aussprach.
Foto: Fotorechte: BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld | Am Montagmorgen schickte der Landkreis Rhön-Grabfeld drei Busse auf die Reise, um ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Mit an Bord sind einige Helfer, denen Landrat Thomas Habermann (rechts) seinen Dank aussprach.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:41 Uhr

Wenn es darauf ankommt, ist die Hilfsbereitschaft innerhalb der Bevölkerung riesig. Das zeigt sich momentan im Landkreis Rhön-Grabfeld anlässlich der verheerenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Nachdem in den vergangenen Tagen diverse Unterstützungsangebote von zumeist privater Seite gestartet wurden, hat nun der Landkreis selbst einen Hilfskonvoi organisiert und auf die Reise geschickt.

Konkret sind am Montagmorgen drei Busse von Bad Neustadt aus in Richtung der polnisch-ukrainischen Grenze aufgebrochen, um dort bis zu 150 Flüchtlinge aufzunehmen. Diese Entscheidung fiel laut Landrat Thomas Habermann in einem kurzfristig anberaumten Krisentreffen am Sonntag.

Warum Landrat Thomas Habermann von "Plan B" spricht

"Wir wollten an sich nicht in blinden Aktionismus verfallen", hoffte der Landrat zuletzt auf schnelle Ansagen von übergeordneten Stellen, wie man von Landkreis-Seite aus organisiert und koordiniert helfen kann. Da dieser "Plan A", wie er ihn bezeichnet, "noch nicht so läuft wie gewünscht", startete der Landkreis mit den drei Bussen "Plan B".

Christof Herbert aus Querbachshof hat die Initiative ergriffen.
Foto: Eckhard Heise | Christof Herbert aus Querbachshof hat die Initiative ergriffen.

Kurz zuvor bat außerdem Christof Herbert den Landkreis eindringlich, aktiv zu werden. Der Kreisrat aus Querbachshof war im Rahmen eines privat organisierten Hilfskonvois in der vergangenen Woche selbst in der Grenzregion, berichtete von den schlimmen Zuständen dort und hat sich nun erneut auf den Weg in die Ukraine gemacht.

Mit ihm an Bord sind unter anderem ein ukrainischer Arzt vom Rhön-Klinikum, eine Mitarbeiterin aus dem Jobcenter, die dolmetschen kann, Helfer vom Kreisverband des BRK sowie diverse Hilfsgüter für die Flüchtlinge. Kontaktpersonen vor Ort sollen vorab dafür sorgen, dass die Flüchtlinge so schnell wie möglich in die Busse steigen können.

Wann man mit der Rückkehr der Busse in Rhön-Grabfeld rechnet

Geplant ist laut Thomas Habermann, dass die Busse Dienstagnacht an der Grenze ankommen und in der Nacht auf Mittwoch zurück in Rhön-Grabfeld sind. Unterkommen sollen die Flüchtlinge – gerechnet wird überwiegend mit Frauen und Kindern – zunächst für einige Tage in den Schullandheimen Bauersberg und Rappershausen sowie im Haus St. Michael in Bad Königshofen. "Dort haben sie warme Betten und es ist alles geregelt", so der Landrat. Zudem werden die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft registriert, was wichtig sei für die spätere Inanspruchnahme von sozialen Leistungen.

Für die Zeit danach und die Unterbringung weiterer Flüchtlinge ruft Habermann die Bevölkerung erneut dazu auf, eigenen Wohnraum per E-Mail (siehe Infokasten)  zu melden. In Kürze wird zudem ein Meldebogen aufgesetzt.

Hoffnung auf mehr Klarheit in dieser Woche

Mehr Klarheit, was die Zuweisung von Flüchtlingen von staatlicher Seite aus betrifft, erhofft sich der Landrat nach einer Videokonferenz am Montagabend mit dem Innenministerium. Am Dienstag sollen dann alle Bürgermeister über die Ergebnisse unterrichtet werden. Bis Ende der Woche rechnet der Landkreis mit Zahlen, wie viele Flüchtlinge aus der Ukraine bereits in Rhön-Grabfeld angekommen und aufgenommen wurden.

Wohnraum ans Landratsamt melden

Das Landratsamt hat die E-Mail-Adresse ukrainehilfe@rhoen-grabfeld.de eingerichtet, über die sich die Bevölkerung sowie Gewerbetreibende melden können, wenn sie Wohnraum zur Verfügung stellen wollen. Dabei sollte es sich um beheizbaren Wohnraum handeln, der über geeignete sanitäre Einrichtungen verfügt.
Quelle: Landratsamt
 
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