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Bischofsheim
Die Osterburg wurde der Nachwelt erhalten
Die Freunde der Osterburg haben es möglich gemacht, dass die Ruine Osterburg freigelegt und der Nachwelt erhalten bleibt. Mit einer Dauerausstellung über die Freilegung und Präsentation von Funden runden sie ihr Engagement ab.
Foto: Marion Eckert | Die Freunde der Osterburg haben es möglich gemacht, dass die Ruine Osterburg freigelegt und der Nachwelt erhalten bleibt.
Marion Eckert
 |  aktualisiert: 21.07.2022 02:41 Uhr

Freudestrahlende Gesichter wohin man blickte. Die Freunde der Osterburg hatten allen Grund zum feiern. Die Ausstellung zur Osterburg, die einen Überblick über die aufwändigen Sanierungsarbeiten gibt, ist fertig und konnte mit einem kleinen Festakt offiziell eröffnet werden.

Im ehemaligen Lesezimmer des Rentamtes werden ausgewählte Fundstücke und Architekturelemente, die bei Ausgrabungen um 1900 entdeckt wurden, präsentiert. Es ist eine moderne und zeitgemäße Ausstellung mit multimedialen Elementen, die Lust auf mehr macht. Das genau möchten die Freunde der Osterburg und Bürgermeister Georg Seiffert erreichen. Besucher und Gäste von Bischofsheim sollen animiert werden, die Burg vor Ort zu besuchen. Natürlich finden sich auch auf der Burg selbst Informationen auf die Ausstellung, die die Eindrücke vor Ort ergänzt.

Landrat Thomas Habermann (Mitte) im Gespräch mit Bruno Werner (links), dem Vorsitzenden der Freunde der Osterburg und Burgenforscher Dr. Joachim Zeune (rechts).
Foto: Marion Eckert | Landrat Thomas Habermann (Mitte) im Gespräch mit Bruno Werner (links), dem Vorsitzenden der Freunde der Osterburg und Burgenforscher Dr. Joachim Zeune (rechts).

Der Verein hat mittlerweile 300 Mitglieder

Die Osterburg thront über Bischofsheim. Sie ist mittlerweile ein Ausflugs- und Wanderziel und sogar ein offizieller Trauort. Bruno Werner steckte im Jahr 2005 mit seiner Idee, die im Dornröschenschlaf liegende Burganlage frei zu legen, eine ganze Reihe Mitstreiter an. Zur Rettung der Burg wurde eigens der Verein Freunde der Osterburg gegründet, der heute rund 300 Mitglieder zählt. In mehreren Bauabschnitten wurde, von 2006 bis 2018, mit großzügiger Unterstützung durch Fördermittel sowie in engagierter ehrenamtlicher Arbeit der Vereinsmitglieder die Osterburg freigelegt und saniert.

Die fachliche Leitung hatte der bekannte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune in Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden. Im Lauf von zwölf Jahren wurde die Ruine Stück für Stück wieder der Natur entrissen und die mächtige Anlage sichtbar gemacht. Er sei schon ein wenig traurig, dass nun alles vorbei und abgeschlossen sei, so Zeune. Die Osterburg und die Freunde der Osterburg seien für ihn ein ganz besonders Projekt gewesen, das ihm ans Herz gewachsen sei.

Burgenforscher Dr. Joachim Zeune erklärt den Burgdamen die Schatzkammer. Von links: Roswitha Werner, Thea Dinkel, Traudl Niederreuther und Sonja Schrenk.
Foto: Marion Eckert | Burgenforscher Dr. Joachim Zeune erklärt den Burgdamen die Schatzkammer. Von links: Roswitha Werner, Thea Dinkel, Traudl Niederreuther und Sonja Schrenk.

Schritt für Schritt wurden die Funde sortiert

Von Anfang an habe er großen Wert auf die Dokumentation der Arbeit gelegt, doch bei den Ausgrabungen und Freilegungen seien kaum Funde zu Tage gekommen. Vieles habe schon um 1900 Forstmeister Max Fuchs bei der ersten Freilegung zusammen getragen. Bis heute war es nahezu unangetastet und unsortiert eingelagert. Zeune begann Schritt für Schritt die Funde zu sortieren und zu bewerten. Bewusst werden in der Ausstellung nicht alle Funde, sondern nur eine Auswahl gezeigt. Es gehe nicht um die Menge der Fundstücke, sondern darum, anhand ausgewählter Exponate die Geschichte der Burg zu erzählen.

Thematisch gegliedert gibt die Ausstellung anhand der großen und kleinen Fundstücke Einblick in das Leben auf der Osterburg. Sie war von 1160 bis 1260 Macht- und Herrschaftszentrum des Bistums Würzburg. Schautafeln, Videos und eine Website ergänzen die Exponate und setzten die Geschichte rund um die Burg modern in Szene.

Es ist geschafft. Die Osterburg-Ausstellung ist fertiggestellt und wurde eröffnet. Im Bild von links: Vorsitzender der Freunde der Osterburg Bruno Werner, Burgenforscher Dr. Joachim Zeune, Bürgermeister Georg Seiffert und Paul Dinkel, ebenfalls von den Freunden der Osterburg.
Foto: Marion Eckert | Es ist geschafft. Die Osterburg-Ausstellung ist fertiggestellt und wurde eröffnet. Im Bild von links: Vorsitzender der Freunde der Osterburg Bruno Werner, Burgenforscher Dr.

Engagement und Fleiß machten sich bezahlt

Bürgermeister Georg Seiffert gratulierte den Freunden der Osterburg, denen es mit diesem letzten Schritt gelungen ist, die Burg und ihre Geschichte für die Nachwelt zu erhalten. Allen, die sich in irgendeiner Art und Weise um die Burganlage und ihren Erhalt bemühten, dankte der Bürgermeister ausdrücklich. Das Engagement und der Fleiß habe sich ausgezahlt, die Osterburg erstrahle heute gut erkennbar in ihrer Pracht. Sie zählt zu den schönsten Burgruinen Deutschlands.

Die Ausstellung gilt den Freunden der Osterburg nun als krönender Abschluss der aufwändigen Sanierungsarbeiten. Bruno Werner bedankte sich bei seinen Vorstandsmitgliedern, dem ehemaligen Bürgermeister Udo Baumann und dessen Nachfolger Georg Seiffert, beim wissenschaftlichen Begleiter Dr. Zeune sowie bei allen Ämtern und den fleißigen Helfern, ohne die die Osterburg nicht so dastehen würde. Werner kündigte an, dass es im Verein in Kürze Neuwahlen geben werde und die Sorge um die Burg in jüngere Hände gelegt werde. Ein neues Projekt kündigt er auch gleich an: Einen Aussichtsturm auf der Burganlage, der eine große touristische Bereicherung wäre.

Besucht werden kann die Ausstellung von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten kann in der Touristinformation (Kirchplatz 7) ein Schlüssel ausgeliehen werden. Weitere Infos: www.burgruine-osterburg.de

Die Kosten

Die Freilegung und Sanierung der Ruine kostete 517.000 Euro, aus dem Entschädigungsfonds gab es 287.500 Euro, von der Bayerischen Landesstiftung 30.000 Euro, vom Landkreis Rhön-Grabfeld 23.500 Euro, vom Amt für Landwirtschaft und Forsten 14.000 Euro.
Der Eigenanteil der Stadt Bischofsheim betrug 69.600 Euro, der Eigenanteil des Vereins 27.400 Euro der zudem Eigenleistungen im Wert von 65.000 Euro erbrachte.
Die aktuelle Ausstellung kostete 30.300 Euro, wobei die Kostenschätzung zunächst bei 23.400 Euro lag. Die Leader-Förderung betrug 12.800 Euro, der Bezirk Unterfranken gibt voraussichtlich 9000 Euro. Landrat Thomas Habermann versprach spontan, dass auch der Landkreis einen Anteil übernehmen werde.
(mec)
Natürlich muss so eine Burgenausstellung auch einen Blick in die Schatzkammer gewähren.
Foto: Marion Eckert | Natürlich muss so eine Burgenausstellung auch einen Blick in die Schatzkammer gewähren.
 
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