Seit 100 Jahren elektrifiziert: Die Stadt Bischofsheim und das Bayernwerk hatten allen Grund zum Feiern. Im Herbst 1919 wurden in den damals selbstständigen Gemeinden und heutigen Stadtteilen von Bischofsheim, Oberweißenbrunn, Frankenheim und Haselbach und damit auch am Kreuzberg, die Weichen für die Zukunft gestellt. Am 20. September schloss Oberweißenbrunn den ersten Konzessionsvertrag mit dem Kraftwerk Rhön, einem Vorgängerunternehmens des Bayernwerks ab. Am 24. September folgte Frankenheim und am 2. Oktober Haselbach.
Dieses Jubiläum galt es zu feiern. Bürgermeister Georg Seiffert bekam von Bernd Göttlicher (Leiter Kommunen und Kooperation Region Unterfranken des Bayernwerks) und der Bayernwerk-Kommunalbetreuerin Christine Pfaff drei besondere Dokumente überreicht. Es handelt sich um gerahmte Kopien der genau 100 Jahre alten Konzessionsverträge der heutigen Stadtteile. Vertragspartner waren das Kraftwerk Rhön und die damals noch eigenständigen Gemeinden.
Damals Sensation, heute Selbstverständlichkeit
"Damals war die elektrische Energie eine Sensation, heute ist sie eine Selbstverständlichkeit", sagte Christine Pfaff. Vor 100 Jahren sei die flächendeckende Versorgung mit Strom durch Leitungen noch eine visionäre Vorstellung gewesen. Die heutigen Stromnetze und die damit zusammenhängende Infrastruktur sei aber durch die Fragen um die Energiewende in den vergangenen Jahren wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt.
Im Fokus stand anlässlich des Jubiläums auch die Trafostation am Kloster Kreuzberg, wo die Übergabe der Dokumente stattfand. Im Auftrag des Bayernwerks und in Abstimmung mit der Stadt Bischofsheim haben die Profi-Sprayer der Firma Art-Efx die Station künstlerisch umgestaltet. Wie Bürgermeister Georg Seiffert berichtet, habe er mit dem Künstler Markus Ronge in Kontakt gestanden und über diverse Gestaltungsmöglichkeiten gesprochen. "Ich habe ihm vom Kreuzberg, dem Brauchtum und Traditionen berichtet. Am Anfang waren die Ideen völlig frei, doch durch die unmittelbare Nähe zur Kirche sollte es keinesfalls etwas kitschiges sein."
Trafostation ist als kleiner Lagerkeller getarnt
Verschiedene Entwürfe wurden erstellt, schließlich fand die Idee des Bierkellers den größten Anklang. Die Trafostation reiht sich nun als kleiner Lagerkeller getarnt in die historische Umgebung am Kreuzberg ein. "Sehr schön ist es geworden. Der Künstler hat sich Inspiration von den umliegenden Gebäuden geholt und die Anordnung der Steine angepasst", freut sich Seiffert über die gelungene Darstellung.
Vorbeigehende Wanderer mussten zweimal hinschauen. "Man meint da steht die Türe offen", lachte ein Wanderer über den "Bierkeller." Mit der Umgestaltung im Rahmen der Aktion "Kunst am Trafo" will das Bayernwerk im Freistaat nicht nur zu Verschönerung der Kommunen beitragen, sondern auch die Infrastruktur für wesentliche Elemente der Daseinsvorsorge mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Viele positive Rückmeldungen habe das Bayernwerk für seine Aktion bereits bekommen, sagte Pfaff.