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Bad Königshofen
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber in Bad Königshofen: Wie er die Wasserversorgung in der Zukunft sieht
Minister Thorsten Glauber weilte einen ganzen Tag lang in Bad Königshofen. Über die Themen beim Grabfelder Wasser-Talk und wie ein Zeitplan aussehen könnte.
Wasser-Talk im Schlundhaus: Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber nahm Stellung, neben ihm sitzen BBV-Ortsobmann Mathias Klöffel (links) und Moderator Frank Helmerich.
Foto: Regina Vossenkaul | Wasser-Talk im Schlundhaus: Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber nahm Stellung, neben ihm sitzen BBV-Ortsobmann Mathias Klöffel (links) und Moderator Frank Helmerich.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:36 Uhr

Vom Bayerischen Imkertag zum Grabfelder Wasser-Talk: Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber verbrachte einen ganzen Nachmittag in Bad Königshofen. Allerdings fiel die Gesprächsrunde kleiner aus als gedacht. Im Vorfeld waren Vertreter des Wasserwirtschaft-Amtes und des Ingenieurbüros BaurConsult angekündigt worden, die aber vier Wochen vor den Landtags- und Bezirkstags-Wahlen keine Stellungnahme mehr abgeben dürfen, wie Glauber auf Anfrage mitteilte. Als Gast saß BBV-Kreisobmann Mathias Klöffel mit am Tisch, der die Lage der Landwirte erläuterte.

Die Moderation lag in den Händen von Stadtrat Frank Helmerich, der jedoch betonte, dass es sich nicht um eine Wahlveranstaltung handle, sondern um eine Informationsveranstaltung zur Lage der Wasserversorgung. Die Berichte im Fernsehen und in anderen Medien hätten Bad Königshofen als trockenste Region Bayerns bekannt gemacht.

Frage nach Plänen für Wasserbezug aus Oberfranken

Trotz gelegentlicher Regenfälle in der jüngsten Zeit sei der Grundwasserpegel nicht gestiegen. Stadtrat Tobias Saam bestätigte die zu geringe Grundwasserneubildung, nur die Oberfläche werde beliefert. Wie geht es weiter, wie weit sind die Pläne für den angekündigten Wasserbezug aus Oberfranken?

Minister Thorsten Glauber lobte die Wasserversorger in Bayern, die mit insgesamt 3200 Wassergewinnungsanlagen bestes Trinkwasser liefern, 1000 Liter für höchstens vier Euro. Wasser gehöre dem Bürger und sei eine kostendeckende Einrichtung. Das heißt, es wird kein Gewinn erwirtschaftet.

Er hat das Wasserwerk in Kleineibstadt besichtigt. Dabei tauchte kurz die Frage auf, ob diejenigen, die sich vor 50 Jahren so vehement gegen eine zentrale Wasserversorgung gestemmt haben, jetzt ihre Suppe selber auslöffeln sollten. Gemeinsam gehe es besser, so Glauber.

So sieht Thorsten Glauber die Wasserversorgung der Zukunft in Bayern

Die Wasserversorgung sieht er in drei Ebenen: Zunächst sind Kommunen zuständig, mit ihren Wasserzweckverbänden und ihren Verbünden, die Fernwasserversorgung aus Oberfranken sorgt für die Sicherheit in Unterfranken. Die angedachten Wasserspangen weisen in die Zukunft und sollen die einzelnen bestehenden Fernwassersysteme zu einem bayernweitem Netz (Projekt "SüSWasser") verbinden. In Bezug auf die Zeitschiene nannte Glauber ungefähr fünf Jahre, allerdings müsste die Finanzierung der Pläne in den nächsten Koalitionsvertrag einfließen. Er selbst stehe hinter dem Plan.

"Wie schaffen wir es, das wenige Wasser, das zur Verfügung steht, in der Fläche zu halten und versickern zu lassen", fragte Mathias Klöffel. Die Landwirtschaft habe sich gewandelt und leiste ihren Betrag, kümmere sich vermehrt um die Humusbildung und denke über Heckenpflanzungen nach. Michael Werner berichtete kurz über die Situation in Bad Neustadt. Hier wird die Stadt durch zehn Brunnen und eine Kooperation mit der Mellrichstädter Gruppe versorgt.

Thorsten Glauber: Wasserversorgung für die nächsten 50 Jahre im Blick haben

Angesprochen auf einen Wasserbezug aus Thüringen, der doch unkomplizierter wäre, bekundete der Minister, er hätte sich nie dagegen ausgesprochen. Er müsse aber die Wasserversorgung für die nächsten 50 Jahre im Blick haben und wolle die ganze Region versorgen. Außerdem müsse sich die millionenschwere Investition lohnen. In 15 Jahren brauche Thüringen sein Wasser vielleicht selbst. Er verwies auf das vorliegende Strukturgutachten, das den Wasserbezug aus Oberfranken als die beste Lösung ansieht.

Die Fragen aus dem Publikum beschäftigten sich unter anderem mit der Planungshoheit, wenn es in die Praxis geht, die Reduzierung der Flächenversiegelung, die Humusbildung und den Wassercent, der erhoben werden soll. Eine Stunde hatte der Minister für den Wasser-Talk im Schlundhaus eingeplant, dann wartete der nächste Termin auf ihn.

 
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Kommentare
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  • Gerhard Zwierlein
    einfach mal das Gutachten lesen:
    https://www.lss.ls.tum.de/fileadmin/w00bds/lapl/Aktuelles/2021_10_ExpertenberichtWasser/Kommissionsbericht_Wasserversorgung_in_Bayern.pdf
    --
    wenn einer eine Zeile findet, das Thüringer Wasser wäre nicht geeignet, oder schlecht(er) geeignet, oder eine Zeile übers Grabfeld findet, das von der Fernwasserversorgung versorgt werden sollte: bitte hier mal schreiben! Im
    Gutachten wird dagegen am Ende auf Seite 39 als "Empfehlungen an die Politik" geschrieben:
    " • Überprüfung von WEITEREN Überleitungen aus dem Donaugebiet und des Verbunds
    zu Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen"
    ---> das fordern die Gutachter. Und unser Landrat? Liebe Presse: FRAGT doch mal den Landrat UND den Minister, wie man entgegen der Gutachterempfehlung Wasser aus Thüringen (das natürlich auch kostengünstiger als das von der FWO zu haben ist) zu holen, das hier sogar noch unter Hinweis auf das Gutachten ablehnt! Haben Minister und der Landrat das Gutachten überhaupt gelesen?
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  • Gerhard Zwierlein
    Minister: "In 15 Jahren brauche Thüringen sein Wasser vielleicht selbst" Minister Glauber verweist auf das Strukturgutachten: Dort steht auf Seite 25 oben:" Quellenredundanz durch Verbund mit Nachbarländern" und verweist auf Versorgung durch Nachbarverbünde aus BadenWürttemberg, Sachsen und Thüringen! "Darüber hinaus können im Zuge des Regionalitätsprinzips neben ortsnahen Strukturen auch überregionale Verbünde (wie Fernwasserversorgungen oder regionale Verbände) geschaffen werden, um lokale Engpässe auszugleichen. Insbesondere für das Fernwassernetz ist für die Redundanz der Gewinnung und Verteilung eine Kombination von folgenden Maßnahmen zu empfehlen (Abb. 7): Da wird Thüringen mit Sachsen und BW dargestellt! Das Gutachten empfiehlt (S. 38) " Überprüfung von weiteren Überleitungen aus dem Donaugebiet und des Verbunds zu Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen! Wo im Gutachten steht, die FWO solle das Grabfeld versorgen und Thüringen ist ungeeignet? Mal den Landrat fragen!
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  • Wir brauchen keine presse- und wahlkampftauglichen Treffen und unkonkretes Gelaber, wir brauchen eine sichere, bezahlbare und zukunftsfähige Wasserversorgung. JETZT.
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  • Gerhard Zwierlein
    Aha....fünf Jahre....WENN, das mit der Finanzierung klappt.....Wir haben 2023. Was meinte der Landrat vor einem Jahr? " In Fünf Jahren ! (MP vom 27.10.2022) - also jedes Jahr fünf Jahre. Der Minister stellt das noch unter dem Vorbehalt: " ungefähr fünf Jahre, allerdings müsste die Finanzierung der Pläne in den nächsten Koalitionsvertrag einfließen. " Da muss also der Hubsi Aiwanger noch zustimmen. Na was könnte der denn da dagegen haben? Also in "ungefähr" fünf Jahren....wir fragen dann in "ungefähr" fünf Jahren nach...wenn es so toll weiter regnet wie heuer. Wenn nicht? Dann muss der Hubis schneller machen. Das mit den Straßenausbaubeiträgen hat ja auch flott geklappt. Zeit sollte er nun haben....hat ja seine 25 Fragen vom Söder beantwortet....das nächste Mal eine Frage mehr: "Was haben die Freien Wähler gegen eine schnelleren Bau von Trinkwasserleitungen" ....Na beim nächsten Mal muss Söder das noch mit auf seinen Fragenzettel schreiben!
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