
Noch gut ein Jahr, dann finden in Bayern die Kommunalwahlen statt. Unter anderem werden am 8. März 2026 die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt. Viele Parteien stehen im Landkreis Rhön-Grabfeld schon in den Startlöchern und die ersten Nominierungsversammlungen werden angekündigt. Wie sieht es rund um Bad Neustadt aus? Wollen die Bürgermeister Martin Schmitt in Salz, Georg Straub in Hohenroth, Holger Schmitt in Niederlauer, Marco Heinickel in Burglauer, Johannes Hümpfner in Strahlungen und Michael Pöhnlein in Rödelmaier wieder antreten oder wird es voraussichtlich einen Amtswechsel geben?

Martin Schmitt, Bürgermeister von Salz: "Zeit für neue Ideen und neue Gedanken"
Bürgermeister Martin Schmitt (CSU) wird "definitiv" bei den kommenden Bürgermeisterwahlen nicht mehr antreten. "Ich bin 66 Jahre alt, war zwei Amtsperioden 2. Bürgermeister und zwei Perioden 1. Bürgermeister. Nach 24 Jahren ist es Zeit für neue Ideen und neue Gedanken", sagt er auf Nachfrage dieser Redaktion. "Wenn sich junge Leute finden, die Interesse an dem Posten haben, dann sollte man sie auch heranlassen", ist er der Meinung.
Eine große Herausforderung für einen Bürgermeister sei, stets alle mitzunehmen und die verschiedensten Wünsche so zusammenzubringen, "dass am Schluss Eins daraus wird. Das ist nicht immer so einfach, aber damit muss man leben", erklärt er.
Bei der letzten Kommunalwahl 2020 trat Martin Schmitt als einziger Kandidat an und erzielte 92,1 Prozent der Stimmen.
Georg Straub, Bürgermeister von Hohenroth: "Noch nicht endgültig entschieden"

Er überlege, noch eine Periode als Bürgermeister weiterzumachen, sagt Georg Straub (Freie Wähler), es sei aber noch nicht endgültig entschieden. Vorher müsse er noch mit seiner Familie, im Gemeinderat und in seiner Partei Rücksprache halten. Bis zu den Bürgerversammlungen im April wolle er jedoch eine Entscheidung fällen.
Der 63-Jährige, der mittlerweile sei fast 19 Jahren im Amt ist, kann auf viele herausragende Projekte zurückblicken. Die größte Maßnahme sei sicherlich der Bau der Edmund-Grom-Schule in Hohenroth gewesen.
Ganz knapp fiel 2020 das Votum für Georg Straub aus. Er erhielt 50,1 Prozent der Stimmen und sein Herausforderer Christof Herbert von der CSU 49,9 Prozent.
Niederlauers Bürgermeister Holger Schmitt: "Die Doppelbelastung ist schon recht groß"

"100-prozentig weiß ich es noch nicht", entgegnet Bürgermeister Holger Schmitt (CSU) auf die Frage, ob er erneut kandidieren wird. Vorher seien noch verschiedene Punkte zu berücksichtigen. Unter anderem auch, wie das Bürgermeisteramt in Niederlauer künftig gestaltet ist: weiterhin im Ehrenamt oder künftig hauptamtlich. "Die Doppelbelastung ist schon recht groß", sagt der 49-Jährige, der im Vermessungsamt in Bad Neustadt arbeitet. "Da läuft schon viel Arbeit auf."
Dessen ungeachtet gefällt Holger Schmitt, der sich in seiner ersten Amtsperiode als Bürgermeister befindet, das Amt. "Es gibt viele Projekte, die man anstoßen kann." Einige davon würden über die jetzige Amtsperiode hinausgehen. Diese würde er gerne weiterverfolgen. "Spätestens im Sommer sollte klar sein, wohin die Reise geht", sagt Schmitt.
Holger Schmitt trat 2020 ohne Gegenkandidat an. Er kam dabei auf 82,3 Prozent.
Bürgermeister Marco Heinickel, Burglauer: "Das Bürgermeisteramt macht mir sehr viel Spaß"

"Das Bürgermeisteramt macht mir sehr viel Spaß. Ich bereue den Schritt von der freien Wirtschaft in die Verwaltung nicht", stellt Bürgermeister Marco Heinickel (CSU), der sich in seiner ersten Amtsperiode befindet, heraus. Er habe einen guten Rückhalt in der Gemeinde und im Gemeinderat. Noch habe er jedoch keine endgültige Entscheidung getroffen, ob er erneut kandidieren wird. Das hänge von verschiedenen Faktoren ab. Auch müssten zuvor noch mehrere Gespräche geführt werden.
Aktuell ist Heinickel als hauptamtliches Gemeindeoberhaupt tätig. Vom Gesetz her muss der Gemeinderat erneut entscheiden, ob das Bürgermeisteramt auch in der neuen Legislaturperiode hauptamtlich geführt wird. "Ehrenamtlich ist die anfallende Arbeit nicht zu schaffen. Das würde nicht funktionieren", betont der 52-Jährige ähnlich wie sein Amtskollege in Niederlauer.
Auch Marco Heinickel ging bei der letzten Kommunalwahl als einziger Kandidat ins Rennen. 81,7 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn.
Johannes Hümpfner, Bürgermeister von Strahlungen: "Es ist schön, wenn man sieht, dass es vorangeht"

Im Februar findet in Strahlungen die Hauptversammlung der CSU statt. "Da würde ich mich gerne als Bürgermeisterkandidat anbieten. Wenn ich wieder aufgestellt werde, dann werde ich auch wieder kandidieren", erklärt Bürgermeister Johannes Hümpfner. Der 35-jährige Christsoziale befindet sich in seiner ersten Amtsperiode. Zuvor war er von 2014 bis 2020 2. Bürgermeister von Strahlungen.
Freude bereite ihm an seinem Amt, dass man gestalten könne. "Es ist schön, wenn man dann sieht, dass es in der Gemeinde vorangeht." Spaß mache auch die gute Stimmung im Gemeinderat.
Ebenfalls ohne Gegenkandidat ging Johannes Hümpfner das letzte Mal ins Rennen. Er erhielt 71,8 Prozent der Stimmen.
Rödelmaiers Bürgermeister Michael Pöhnlein: "Im Großen und Ganzen war es eine schöne Zeit"

"Ich höre auf", sagt Bürgermeister Michael Pöhnlein (Neue Liste). Grund dafür sei zum einen sein Alter. "Ich werde im März 65 Jahre alt." Und zum anderen, dass nach drei Amtsperioden Zeit für "frischen Wind und andere Ideen" sei.
Der Umgang mit den Mitmenschen mache ihm Spaß in seinem Amt. Zu verkraften sei jedoch, dass man es nicht immer allen recht machen könne und dass einem manchmal auch unsachliche Kritik und Gegenwind entgegengebracht werde. "Im Großen und Ganzen war es jedoch eine schöne Zeit", betont Pöhnlein.
71,2 Prozent der Stimmen gingen 2020 an Michael Pöhnlein. Auch er war der einzige Kandidat.