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Marktheidenfeld
Wonnemar-Eröffnung verschoben: Sport- und Spaßbad bleiben wegen schlechter Wasserwerte geschlossen
Eigentlich sollte ab diesem Donnerstag, am 6. Juni, wieder gebadet werden im Marktheidenfelder Freizeitbad. Nun kündigt der Betreiber an, zumindest die Sauna öffnen zu wollen.
Die Schwimmbecken bleiben gesperrt, doch der Sauna-Bereich (im Bild) im Wonnemar soll am Donnerstag wieder öffnen.
Foto: Joachim Spies (Archivbild) | Die Schwimmbecken bleiben gesperrt, doch der Sauna-Bereich (im Bild) im Wonnemar soll am Donnerstag wieder öffnen.
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 10.06.2024 02:37 Uhr

Doch keine Badesaison im Wonnemar: Wie der Betreiber des Marktheidenfelder Schwimmbads am Mittwoch in einer Pressemitteilung erklärt, werden die Schwimmbecken nicht wie angekündigt am Donnerstag, 6. Juni, eröffnet. Wie Interspa-Sprecher Stephan Distel schreibt, fehlt die Genehmigung des Gesundheitsamts, es gebe "Unstimmigkeiten bei der Betrachtung einiger gemessener Werte". Wie das zuständige Landratsamt Main-Spessart auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, waren die Wasserwerte nicht in Ordnung. 

In der Mitteilung des Wonnemars wird der Interims-Badmanager Alexander Happold zitiert: "Bei der nun geforderten erneuten Laboruntersuchung müssen komplett alle Werte nochmals gemessen werden." Die mikrobiologische Untersuchung müsste nun noch einmal von einem unabhängigen Labor durchgeführt werden und dauere zehn Tage, heißt es weiter. 

Sauna soll am Donnerstag wiedereröffnet werden

Für den Donnerstag ist aber die Eröffnung des Sauna-Bereichs geplant, daran hält die Betreiberfirma Interspa fest. Das Warmwasserbecken in diesem Bereich werden man auch sperren, bis die neuen Proben-Ergebnisse vorliegen. Den Eröffnungstermin am Donnerstag hatte das Unternehmen erst am Montag kommuniziert. Zuvor hatte es geheißen, man wolle schon im Mai öffnen.

Trotz aller Öffnungspläne von Interspa steht noch immer der seit Jahren andauernde Rechtsstreit mit der Stadt Marktheidenfeld im Raum. Im Januar 2021 hatte die Stadt den Heimfall des Bades beantragt, nachdem die Interspa-Besitzgesellschaft insolvent wurde. Ein Schiedsgericht hatte der Stadt im Juli 2022 zwar Recht gegeben, die Entscheidung wurde auch im Dezember 2023 vom Oberlandesgericht München bestätigt. Eine Rolle spielte dabei auch, dass ein Verantwortlicher der Wonnemar-Gesamtgesellschaft im Oktober 2022 wegen illegaler Wasserentnahmen verurteilt wurde.

Gerichtsbeschluss kann nicht umgesetzt werden

Doch seither kann die Stadt den gültigen Gerichtsbeschluss nicht umsetzen, da Interspa die Schlüssel nicht herausgibt. Entscheidend dabei ist der Unterschied zwischen der Besitz- und der Betriebsgesellschaft. Denn den bisherigen Rechtsstreit hat die Stadt mit der Interspa-Besitzgesellschaft ausgetragen. Diese argumentiert jedoch, dass derzeit die Betriebsgesellschaft im Bad sei und dieses auch öffnen wolle. Man sei also nicht für die Herausgabe verantwortlich. Laut der Stadt Marktheidenfeld ist die Betriebsgesellschaft jedoch unrechtmäßig im Bad, da der Pachtvertrag bereits gekündigt wurde.

Am 25. Juni steht deshalb erneut eine Verhandlung vor dem Würzburger Landgericht an, bei der die Stadt die Herausgabe des Wonnemars durch die Betriebsgesellschaft erreichen will.

 
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  • Jette Kreissl
    Woran es wirklich liegt, dass die Eröffnung scheiterte werden wir nie erfahren…
    Die Wasserwerte lassen sich immer prima als Ausrede nutzen, ist ja die prüfende Stelle zur Verschwiegenheit verpflichtet.
    Mittlerweile ist es mir persönlich sowas von egal ob die aufmachen oder nicht. Solange das Bad noch unter ungeklärten Eigentümer- und Betreiberverhältnissen steht werde ich es sicher nicht betreten…
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  • Walter Seubert
    Quellenangaben fehlen. Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit entsprechenden Links und fügen Sie diese in einen neuen Kommentar ein.
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  • Robert Muthig
    In Burgsinn hatten wir im Mittelalter einen 300 hundert jährigen Waldprozess. Ich hoffe nur dass das in Marktheidenfeld vor Gericht schneller geht.
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  • Georg Ries
    Was soll der Staat hier machen? Es handelt sich um einen Rechtsstreit, in dem eine Seite mit juristischen Taschenspielertricks arbeitet.....
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  • Thomas Diener
    Naa , dann sind wir aber einmal gespannt wie lange Interspa noch braucht um endlich zuzugeben , das sie dieses Schwimmbad nicht mehr öffnen .
    Und ob man diese Gesellschaft auch einmal im vollen Umfang für ewige Hinhalterei
    finanziell haftbar machen kann. Bei privaten Insolvenzen wäre schon längst ein
    Urteil gefallen , aber bei den Tricksereien von Gesellschaften schaut der Staat
    einfach nur untätig zu !
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